Besessenheit
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13 Horrorfilme über Besessenheit, die ihr gesehen haben solltet

Heute wenden wir uns Horrorfilmen über Besessenheit zu. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Stigmata (1999)

Andrew Kiernan (Gabriel Byrne, Hereditary) arbeitet als Sonderermittler für den Vatikan: Der Priester und Wissenschaftler untersucht religiöse Wunder. Sein Vorgesetzter, der korrupte Kardinal Houseman (Jonathan Pryce, Brothers Grimm), sendet ihn für einen neuen Fall nach Pittsburgh. Dort sind bei der lebenslustigen Frankie (Patricia Arquette, Lost Highway) unerklärliche Wundmale aufgetreten, die als Stigmata gedeutet werden könnten. Pater Kiernan ist zunächst skeptisch, doch schon bald wird klar, dass sich hinter den Vorkommnissen eine radikale Botschaft verbirgt, die der gesamten katholischen Kirche gefährlich wird.

Stigmata stellt sich in die Tradition von Okkult-Meisterwerken wie Der Exorzist oder Das Omen, die Regisseur Rupert Wainwright mit schnellen Schnitten, entsättigten Farben und intensiven akustischen Reizen für die Generation MTV adaptiert. Diese spezielle Optik umspielt vor allem die Besessenheits-Szenen, die dadurch zugleich surreales Befremden wie ästhetische Faszination bewirken. Formal legt Wainwright diese Sequenzen als eine Mischung aus Videoclip und christlicher Ikonenmalerei an. Von einem sakral-elektronischen Soundtrack untermalt, entwickeln sie so einen beinahe mystizistischen Sog – und selten hat Besessenheit schöner ausgesehen.

Stigmata verlässt sich vor allem auf seine optischen Finessen und scheut nicht vor blutigen Details zurück, dennoch schildert er einfühlsam den zentralen Konflikt zwischen Wissenschaft und Glauben, der sich auch in der Dynamik zwischen der stigmatisierten Atheistin Frankie und dem zweifelnden Pater Kiernan widerspiegelt. Die Verschwörungstheorie im Hintergrund ist zwar nicht ganz ausgereift, dennoch verwebt Stigmata das Besessenheits-Sujet auch mit Kritik an der Institution Kirche.

Als 90er-Jahre-Zeitkapsel verspricht Stigmata nicht nur einen Ausflug in die Ära des Musikfernsehens, sondern überzeugt auch mit seiner ungewöhnlichen Inszenierung des klassischen Besessenheits-Topos. [Catherin]

12. The Divine Fury (2019)

The Divine Fury ist das zweite gemeinsame Projekt von Regisseur Kim Ju-hwan und Schauspieler Park Seo-joon, die bereits mit Midnight Runners einen Erfolg landeten. Park verkörpert einen erfolgreichen Martial-Arts-Champion, der übernatürliche Fähigkeiten entwickelt und diese im Kampf gegen das Böse einsetzt.

Yong-hu lebt gemeinsam mit seinem Vater, einem gottesfürchtigen Polizisten, in Seoul. Als sein Vater bei einem Einsatz getötet wird, verliert er vollständig seinen Glauben, da es ihm unverständlich ist, dass Gott Gebete nicht erhört und auch gute, aufrichtige Menschen sterben lässt. 20 Jahre später ist Yong-hu ein erfolgreicher Mixed-Martial-Arts-Sportler, der weder mit seiner Vergangenheit noch mit der Wut auf Gott abschließen kann. Umso erstaunlicher ist es, als in seiner rechten Handfläche ein Stigmata auftaucht, das ihm die Fähigkeit verleiht, Dämonen auszutreiben.

Das klingt erst einmal befremdlich, funktioniert aber außerordentlich gut. Die Mischung aus Exorzismus-Horrorthriller und Actionfilm ist erstklassig in Szene gesetzt, es gibt schicke Settings, ausgearbeitete Details und gut choreographierter Kampfszenen. Nebeneinander existieren christliche Ikonographie und schamanische Riten in einer düsteren und apokalyptischen Vision der südkoreanischen Hauptstadt. Geister und Dämonen sorgen für eine gespenstische Kulisse, die Szenen der Exorzismen sind temporeich, aber auch beängstigend. Trotz der Action wirkt der Film aber nie albern, sondern ein ernster Unterton zieht sich durch die Geschichte. Mit der guten schauspielerischen Leistung von Park und Ahn Sung-ki treffen Empfindsamkeit und Wut aufeinander, die eine komplexe Beziehung entwickeln.

The Divine Fury bietet alles, was das okkulte Fanherz höherschlagen lässt: mächtige Dämonen, mutige Priester, leidende Helden, blutige Rituale und von Besessenheit malträtierte Körper. [Jana]

11. Dämonen 2 (1985)

In einem Kino in Berlin läuft die Vorpremiere eines Horrorfilms. Da viele Freikarten verteilt wurden, findet sich eine große Anzahl von Zuschauern in dem Lichtspielhaus ein. Eine junge Frau verletzt sich an einem Ausstellungsstück die Hand und wird daraufhin von einem blutrünstigen Dämon besessen, der auf die Gäste losgeht. Als sich die Dämonen stetig vermehren, bricht die Hölle los.

Lamberto Bava, Sohn des legendären Mario Bava, präsentiert uns mit seinem Film Dämonen 2 – im Original Demoni, während Demoni 2 bei uns Dämonen heißt – eine wahre Splattergranate. Der Film bietet Action pur und jede Menge blutige und liebevoll handgemachte Effekte. Unterlegt wird das Ganze mit einem fetzigen Heavy-Metal-Soundtrack, unter anderem von Scorpions und Accept, der hervorragend zu den Geschehnissen in dem Film passt.

Bava schafft es beispielhaft die Atmosphäre von der Leichtigkeit eines Kinobesuchs zur Endzeitstimmung zu steigern, denn jeder von den Dämonen Getötete wird wiederum von einem Dämon besessen. So stehen die Kinobesucher und schlussendlich ganz Berlin einer wahren Übermacht von bösen Wesen entgegen. Dass der Film so gut gelungen ist, liegt wahrscheinlich auch daran, dass Dario Argento für die Produktion verantwortlich war und am Drehbuch mitschrieb. Die Handlung ist dabei zwar nicht immer logisch, was aber ob der rasanten Inszenierung nicht weiter ins Gewicht fällt.

Dämonen 2 ist eine wahre Tour de Force unter den Besessenenfilmen, denn selten wurden Besessene derart gewalttätig, kompromisslos und höllisch böse gezeigt. Der Film strotzt nur so vor Energie und ist auch nach über dreißig Jahren absolut sehenswert. [Andreas]

10. Conjuring (2013)

Die Parapsychologen Ed und Lorraine Warren werden von Familie Perron um Hilfe gebeten. Sie behaupten, nach der Entdeckung eines verborgenen Kellerraums in ihrem neuen Heim von unerklärlichen Phänomenen heimgesucht zu werden. Die Warrens finden die fünfköpfige Familie am Ende ihrer Kräfte vor und müssen bald darauf feststellen, dass die Ereignisse alles andere als harmlos oder gar Einbildung sind.

James Wan erschuf 2013 einen Horrorfilm, der zwar das Genre nicht neu erfand, aber wegen seines außergewöhnlichen optischen Stils und der makellosen Inszenierung die Horrorgemeinde entzückte. Komplett im Retro-Look gehalten, angefangen von den Autos über die Möbel und die Klamotten der Figuren bis hin zum Soundtrack und den stilvollen altmodischen Kamerazooms, können wir uns hier in den USA der frühen 70er Jahre verlieren.
In viele herbstliche Farbtöne getaucht, bringt uns Conjuring ebenso einige Verneigungen an den Exorzistenfilm mit. Katholische Rituale, vulgäre Aussprüche und einige übersinnliche Angriffe erinnern direkt an William Friedkins Klassiker. Trotzdem finden sich genug eigene Elemente, wie intelligent gesetzte Jumpscares, die sich organisch in die Geschichte einfügen, ohne deplatziert zu wirken oder reine Effekthascherei zu sein. Allgemein wirkt das Haus, so groß es auch sein mag, durch ein cleveres Spiel mit Licht und Schatten viel kleiner und enger, sodass hinter jeder Tür oder Ecke eine dämonische Fratze lauern könnte.
Die bekannten Genregrößen Vera Farmiga und Patrick Wilson wachsen perfekt in ihre Rollen hinein und gerade Lili Taylor trumpft als Besessene, insbesondere bei der Exorzismus-Szene, ganz groß auf.

Conjuring besticht mit seiner exzellenten Figurenzeichnung und einer sich langsam entfaltenden Geschichte, deren Schrecken sich erst nach und nach in einem starken Finale in Form eines Katz-und-Maus-Spiels zwischen den Warrens und der Besessenen entlädt. [Mathias]

9. Der Exorzismus von Emily Rose (2005)

Priester Richard Moore sitzt vor Gericht, angeklagt der fahrlässigen Tötung der jungen Emily Rose. Eine außergerichtliche Einigung verweigert der Gläubige. Sein einziges Anliegen ist es, dem Gericht seine Sicht der Geschichte zu präsentieren, völlig egal, welche Konsequenz diese Darstellung für ihn hat.

Mit Der Exorzismus von Emily Rose erschafft Regisseur Scott Derrickson (Sinister, Erlöse uns von dem Bösen) einen Exorzismus-Streifen, der zwei Welten aufeinanderprallen lässt, Glauben mit Realität konfrontiert und gleich auf mehreren Ebenen überzeugen kann. Dabei entpuppt sich Derricksons Exorzismus-Horror als deutlich tiefgründiger, als so manch anderer Genrevertreter. Im Vordergrund steht nicht etwa der Exorzismus selbst, sondern die Gerichtsverhandlung um Pfarrer Moore. Religiöse Ansichten werden mit medizinischen Untersuchungen konfrontiert, Rückblenden dokumentieren die Besessenheit aus zweierlei Ansichten und sorgen dafür, dass Der Exorzismus von Emily Rose sowohl seinen angstgenerierenden Horroranteil geschickt auszuspielen weiß, als auch auf argumentativ-inhaltlicher Ebene überzeugen kann. Derrickson setzt dabei auf eine realistische Inszenierung, verzichtet auf übernatürlichen Hokuspokus und schafft es, dass beide Erzählwelten gegenübergestellt werden, ohne, dass Realität und spiritueller Glauben ineinander verschmelzen. Jennifer Carpenter – für ihre Verkörperung der Emily Rose mit dem MTV Movie Award für “Angsteinflößende Darstellung” ausgezeichnet – brilliert in ihrer Rolle, schafft es sowohl den Anschein einer dämonischen Besessenheit, als auch einer medizinisch erklärbaren Erkrankung zu charakterisieren.

Der Exorzismus von Emily Rose entpuppt sich somit als intelligent konstruiertes Horror-Drama, das sich inhaltlich von seiner Genre-Konkurenz abzuheben weiß, seine Geschichte in die Räumlichkeiten eines Gerichtssaals verlegt und es schafft, auf argumentativem Niveau zu überzeugen, ohne dabei die emotionale Kraft eines Horrorfilms einzubüßen. Wer das Thema „Besessenheit“ genauer durchleuchtet haben möchte, der sollte unbedingt einen Blick riskieren. [Jan]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?