Horrorjahr 2018
Toplisten

Horrorfilme aus 2018, die ihr gesehen haben solltet (Teil 2)

2018 ist vorbei und wir haben die Gelegenheit genutzt, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Hier sind unsere Horror-Highlights 2018. Viel Spaß!

Gestern haben wir euch unsere ersten Highlights präsentiert, heute geht es weiter mit dem zweiten und letzten Teil.


Robert

Empfehlungen

Climax

Mit seinem neusten Werk ist Gaspar Noé wahrlich ein Höhepunkt seines bisherigen Schaffens gelungen. Mit hypnotischen Klängen und skurrilen Tänzen erschafft er eine Spirale aus Wahnsinn und Gewalt, aus deren Sog man sich kaum befreien kann. Climax ist der sprichwörtlichen Hölle auf Erden so nah wie nur irgend möglich. Für mich das Kinohighlight 2018.

Revenge

Für mich definitiv die positivste Überraschung des Jahres. Selten hat mich ein Film mit seinen Farben, seiner Szenerie und seiner Inszenierung so gefesselt und unterhalten wie dieser. Mit brutaler Gewalt und unglaublich ästhetischen Bildern ist Revenge der Film, der Mandy gerne sein würde. Rache kann tatsächlich schön sein!

Annihilation

Die Verfilmungen von Jeff VanderMeers Roman-Trilogie gehört definitiv zu den Highlights dieses Jahres. In grellen Farben und mit unglaublicher Raffinesse wird eine spannende Story erzählt, die neben existenziellen Fragen der Menschheit auch mit einer sehr dichten Atmosphäre trumpfen kann. Ein komplexer Science-Fiction-Thriller, der neben tollen Effekten und großartigen Schauspielerinnen auch mit allerhand Thrill und Spannung ganz oben mitspielt.

 

Enttäuschung

The School

Nachdem der erste Trailer zu The School erschien, hat er bei uns in der Redaktion eine kleine Welle der Euphorie ausgelöst. Dieser sieht schon großartig aus und hat Hoffnung gemacht auf einen wirklich vielversprechenden Geheimtipp. Dementsprechend groß war die Vorfreude und leider riesig die Enttäuschung, denn bei The School passt vorne und hinten überhaupt nichts. Ein riesiger Haufen zusammenhangloser und öder Murks, der es verdient hätte, ganz, ganz tief in irgendwelchen Archiven vergessen zu werden.

Jörg

Empfehlungen

The House That Jack Built

Lars von Trier ist bekannt dafür, Filme zu machen, welche sich oft an der Grenze des Unerträglichen bewegen. Mit The House That Jack Built hat der Däne diese Grenze definitiv überschritten. Aufgeteilt in fünf Kapitel, tritt jedes Kapitel einen härter und härter in den buchstäblichen Schritt und hinterlässt weitaus mehr als nur einen fahlen Nachgeschmack. Leute mit einem Schwächen Magen sollten sich zweimal überlegen ob sie sich das antun wollen.

Suspiria

Im extremen Kontrast zu Dario Argentos Original, strapaziert Luca Guadagninos Remake die Geduldsfäden der Zuschauer bis zum Reißen nah und kreierte, dank eines ausgezeichneten Drehbuchs, erstklassigen Schauspielern und der beeindruckendsten Kameraarbeit seit Jahrzehnten, den mit wohl außergewöhnlichsten Horrorfilm seit einer gefühlten Ewigkeit. Fans leichtverdaulicher Horrorfilme werden ihre Probleme haben, alle anderen werden mit einem Meisterwerk belohnt. Noch nie war Ausdruckstanz bedrückender.

The Wailing

Südkorea gilt zweifelsohne als das heilige Land für erstklassige Thriller und Horrorfilme. Diese Aussage kann man wunderbar mit The Wailling – Die Bessenen untermauern. Der Horror-Thriller von The-Chaser-Regisseur Na Hong-jin scheut sich nicht verschiedene Genres gleichzeitig zu balancieren und dem Zuschauer immer wieder den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Mit jeder Minute, die verstreicht, versinkt man mehr und mehr im Chaos und der Film lässt einen nicht mehr los.

Enttäuschung

Hatchet – Victor Crowley

Adam Greens Hatchet-Reihe hat sich unter Horrorfans mühelos einen Kultstatus erarbeitet. Der Mix aus Oldschool-Practical-Effects und satirischen, bitterschwarzen Humor brachte frischen Wind in das Genre und hinterließ einen mehr als bleibenden Eindruck. Leider kann man das von Greens neusten Teil der Reihe eher weniger behaupten. Der schlicht Victor Crowley betitelte Film ist zäh wie Kaugummi, unlustig und einfach langweilig. Wenn selbst die erneut liebevoll handgemachten Effekte irgendwann nicht mehr ziehen, sollte man überlegen, ob es nicht Zeit wird, aufzuhören, wenn es am schönsten ist. Denn guter Fanservice sieht anders aus.

Catherin

Empfehlungen

The Endless

Benson und Moorhead beweisen mit The Endless, dass es nicht allein aufs Budget ankommt. Mit imposanten Landschaftsaufnahmen, dem gekonnten Einsatz von Mystery-Elementen und reichlich psychologischem Geschick, erzeugt das Regie-Duo eine dichte Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Grauen bleibt bis zuletzt ungreifbar, doch der Film lässt keinen Zweifel an seiner Existenz.

The Terror

Kein Film, sondern eine Horrorserie, die mich 2018 eiskalt erwischt hat. Den Stoff dafür liefert die britische Franklin-Expedition von 1845, die katastrophal scheiterte und deren 129 Teilnehmer allesamt den Tod in der Polarwüste fanden. Hunger, Skorbut und Bleivergiftungen sind jedoch nicht die einzigen Gefahren, denen die Crew in The Terror sich stellen muss. Der zehnteiligen Serie gelingt dank hochkarätiger Besetzung, zahlreicher spannender Subplots und der bühnenartigen Kulisse ein meisterhaftes Kammerspiel im ewigen Eis.

Mandy

Handlung und Charaktere sind sicher nicht das Aufregende an Mandy. Panos Cosmatos liefert mit seinem – im Vorfeld zugegebenermaßen übertrieben gehypten – filmischen Psychedelikum vielmehr das logische Gegenstück zum verkopften Meta-Kino. Ein entfesselter Nicolas Cage spielt sich als Rachegott durch rotgetränkte Genre-Klischees und röhrende Synthie-Kakophonien. Cosmatos inszeniert das bewusst komisch, aber nie lächerlich. Eine erfrischend unironische Liebeserklärung an die Trivialkultur.

Enttäuschung

A Quiet Place

Um eines vorneweg zu nehmen: A Quiet Place ist natürlich kein katastrophal schlechter Film. Trotzdem fällt es mir schwer, den Hype um eine Familie nachzuvollziehen, deren Mitglieder bemüht als komplexe Charaktere aufgebaut werden, sich im Angesicht der drohenden Gefahr aber dämlicher benehmen als die Protagonisten eines x-beliebigen Teenie-Slashers. Trotz einiger frischer Ideen und inszenatorischem Geschick, stolpert der Film über zahlreiche Logiklöcher, die seinem Selbstanspruch nicht gerecht werden.

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?