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13 Horrorfilme von Hammer Films, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns Horrorfilmen, die von Hammer Films produziert wurden. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Dämonen der Seele (1972)

Irgendwo in Bayern, Ende des 19. Jahrhunderts: Von den Bewohner:innen des nahe gelegenen Dorfes gemieden, lebt der Baron Zorn zurückgezogen in seinem Schloss. In der festen Annahme, dass seine wahnsinnig gewordene Frau die beiden gemeinsamen Kinder verflucht hat, hält der Baron seine Tochter und seinen Sohn in dem Schloss gefangen und setzt sie regelmäßig unter Drogen. Nachdem das Mädchen einen vorerst erfolgreichen Fluchtversucht unternimmt, geschehen in dem Dorf grausame Verbrechen …

Ganz dem Vorbild anderer europäischer Horrorproduktionen dieser Zeit, vor allem aus Italien und Spanien folgend, setzten die Hammer Studios mit Dämonen der Seele deutlich mehr auf sonderbare Irrationalitäten, die dem Film eine merkwürdig bizarre Atmosphäre verleihen. Psychedelisch aufgeladene Bilder, unkonventionelle Regieentscheidung hinsichtlich Kamera- und Schauspielführung und das Bedienen von gleich mehreren Tabuthemen strahlen eine obskure Anziehungskraft aus. Selbstverletzungen und ein ominöser Erbfluch stehen dabei ebenso auf dem Programm wie Blasphemie und Inzest.

Die Beziehung der beiden mehr als nur familiäre Zuneigung füreinander empfindenden Geschwister und ein wild gewordener Priester, der eine riesiges brennendes Kreuz schwingend einen Lynchmob anführt, sind nur die zwei größten Highlights in diesem Film aus Hammers Spätwerk, der den verstaubten Kitsch früherer Dracula-, Mumien- und Frankensteinfilme endgültig hinter sich lässt und sich Hals über Kopf in Exploitation stürzt. Dass die Hammer Studios nur wenige Jahre später vorerst in der Versenkung verschwinden und Dämonen der Seele einer ihrer letzten Filme werden sollte, verwundert deswegen nur umso mehr. [Robert]

12. Nächte des Grauens (1966)

Der Arzt James Forbes wird von seinem ehemaligen Schüler Dr. Thompson in ein kleines Dorf in Cornwall gerufen. Der Grund: Eine mysteriöse Seuche geht um. Die Zahl der Toten steigt unaufhörlich, und da die Autopsien nicht genehmigt werden, ist der Dorfarzt mit seinem Latein am Ende. Bei einer illegalen nächtlichen Exhumierung müssen die beiden Mediziner feststellen, dass die Särge leer sind – zeitgleich behauptet ein Einwohner, seinen nur wenige Tage zuvor verstorbenen Bruder gesehen zu haben. Nachforschungen führen schließlich zu einer verlassenen Mine und die Entdeckungen dort lassen einen fürchterlichen Verdacht aufkommen …

Mit Nächte des Grauens haben sich die Hammer Studios auf die Pfade von Voodoo-Zauber begeben. Der Film kann zweifelsfrei als Bindeglied zwischen klassischem Voodoo und den „neuen“ Zombies verstanden werden, die George R. Romero nur zwei Jahre später mit seinem zeitlosen Klassiker Die Nacht der Lebenden Toten etablieren sollte. Äußerst stimmungsvoll werden die üblichen Hammer-Insignien wie opulent gestaltete Sets und charmante Gruselstimmung mit einer modernen Spielart der Zombie-Darstellung verknüpft. Der Film wird dadurch zu einer Kollision von alt und neu, indem praktizierter Voodoo-Kult aus „exotischen“ Schauplätzen entfernt und in ein modernes westliches Setting übertragen wird – selten war das Grauen bei Hammer dem Publikum so nah.

Erfreulicherweise werden die entsprechenden Riten nicht als grundlegend bösartig inszeniert, sondern die leidbringenden Konsequenzen entspringen vielmehr der niederträchtigen Aneignung durch einen böswilligen Europäer; Nächte des Grauens kann daher auch als anti-kolonialistische Allegorie verstanden werden. Blendet man diese Ebene aus, bleibt aber noch immer ein vorzüglicher Horrorfilm, der geschickt mit seiner Voodoo-Thematik hantiert, den modernen Zombie vorweggenommen und in ein schaurig-schönes Korsett gesteckt hat. [Robert]

11. Die Braut des Teufels (1968)

Südengland in den späten 1920er-Jahren: Der US-Amerikaner Rex Van Ryn (Leon Greene) besucht seinen guten Freund Nicholas, Herzog von Richleau (Christopher Lee, Die Braut des Satans), der sich seit einiger Zeit Sorgen um seinen Ziehsohn Simon (Patrick Mower, Der Todesschrei der Hexen) macht, da dieser sich nicht nur ihm gegenüber seit einiger Zeit sehr reserviert verhält. Spontan beschließen die beiden den jungen Adligen auf seinem Anwesen zu besuchen. Dort angekommen platzen sie allerdings in eine merkwürdige Versammlung, die Nicholas als satanistischen Zirkel erkennt. Dessen charismatischer Anführer Mocata (Charles Gray, Theater des Grauens) braucht sowohl Simon als auch das Medium Tanith Carlisle (Niké Arrighi, Das Parfüm der Dame in Schwarz), um Satan selbst zu beschwören.

Hammer war schon immer dafür bekannt, das Beste aus einem eher mageren Budget herauszuholen und Die Braut des Teufels ist da keine Ausnahme. Die Außenkulissen des englischen Hinterlandes sind überzeugend und die stolzen Landhäuser, verbunden durch schmale, leere Straßen, verstärken das Gefühl von Isolation. Innerhalb dieser bedrückenden Atmosphäre inszeniert Hammer-Urgestein Terence Fisher (Dracula), basierend auf Dennis Wheatleys gleichnamigem Roman eine gewohnt knackige und fesselnde Geschichte nach dem Drehbuch von Richard Matheson (Die Verfluchten). Dieser schärft nochmals Wheatleys Prosa, entfernt ein paar unbequeme reaktionäre Elemente und erschafft schließlich eine erschreckend glaubhafte Welt okkulter Mächte, die unter der vornehmen Oberfläche der englischen Aristokratie am Werk sind – und das lange vor der sogenannten Satanic Panic. Zu diesem Zweck verwandelt er die Figur des Mocata von einem schmierigen nicht-englischen Fremden in einen britischen Aleister-Crowley-Lookalike, der die Spannung zwischen äußerem Snobismus und unterdrücktem dekadenten Trieben nachdrücklicher untermauert. Ihm gegenüber spielt Christopher Lee in einer seltenen heroischen Rolle den aufrechten christlichen Gentleman Richleau. [Jana]

10. Dr. Jekyll and Sister Hyde (1971)

Der junge Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll (Ralph Bates, Wie schmeckt das Blut von Dracula?) entwickelt ein Lebenselixier mithilfe von weiblichen Hormonen. Diese extrahiert er aus frischen toten Körpern, die von den stadtbekannten Leichenfledderern William Burke und William Hare geliefert werden. Schließlich gelingt ihm der Durchbruch und er testet das Elixier kurzerhand an sich selbst aus – doch statt eines jüngeren Ichs steht da plötzlich eine schwarzhaarige, dünne, junge Frau, die ihm wie eine Zwillingsschwester gleicht. Jekyll ist jedoch mehr als begeistert von seinen Erkenntnissen und fährt unumstößlich mit seiner Arbeit fort. Und während Jekyll weiterhin weibliche Hormone schluckt und seine „Schwester Edwina“ (Martine Beswick, Die Nacht der Schreie) immer mehr die Kontrolle übernimmt, wird London gleichzeitig von einem mysteriösen Hurenmörder heimgesucht.

Es passiert viel in Roy Ward Baker sehr freier Interpretation des viktorianischen Literaturklassikers „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson. Denn Drehbuchautor Brian Clemens ändert nicht nur das Geschlecht des atavistischen Edward Hyde und fügt mit dem Gender-Bending-Motiv eine weitere Dimension der Dualität im Mann hinzu, sondern verwebt die Geschichte auch mit den Whitechapel-Morden eines Jack the Ripper sowie den mörderischen Treiben zweier Leichendiebe aus Edinburgh. Das alles greift unterhaltsam ineinander und wird durch Hammers Vorliebe für wallende Umhänge, wabernden Nebel in dichten englischen Gassen und historische Details umrahmt. Im Gegensatz zu Hammers 1960 erschienen Schlag 12 in London, der auch den gespaltenen Mad Scientist in den Fokus rückt, ist Bakers Film mit seinen gedämpften Farben und klaustrophobischen Sets deutlich düsterer. Dr. Jekyll und Sister Hyde enthüllt sowohl die erwartbare Frauenfeindlichkeit als auch die Heuchelei der viktorianischen Gesellschaft und macht Jekyll zum verdienten Opfer seiner eigenen Doppelmoral. [Jana]

9. Der Teufel tanzt um Mitternacht (1966)

Gewalttätige okkulte Vorkommnisse zwingen die Lehrerin Gwen Mayfield (Joan Fontaine, Rebecca)  ihre Tätigkeit an einer Missionsschule in Afrika aufzugeben. Zurück in England trifft sie auf den begüterten Pfarrer Alan Bax (Alec McCowen, Frenzy), der sie für seine Schule im beschaulichen Heddaby gewinnen kann. Was als Erholung von ihren traumatischen Erlebnissen im englischen Kleinstadtidyll beginnt, enthüllt bald eine bedrohlichere Seite. Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin Stephanie Bax (Kay Walsh, Die rote Lola), Alans Schwester und berühmte Journalistin, macht sie sich daran, den mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. Schon bald ist sie jedoch tiefer in die düsteren Gespinste um sie herum verstrickt, als sie ahnt.

Mit der Buchverfilmung von „The Devils Own“ inszeniert Cyril Frankel einen ausgesprochen atmosphärischen Horrorfilm rund um okkulte Kräfte und Mythen. Der Film lässt sich viel Zeit seine Charaktere einzuführen und ihre Motive zu ergründen, nur um im weiteren Verlauf gezielt mit entstandenen Annahmen zu spielen und scheinbar eindeutige Entwicklungen in Sackgassen enden zu lassen. Mayfields Detektivarbeit führt nicht nur sie selbst ein ums andere Mal hinters Licht. In dem klaustrophobischen Idyll einer nahezu geschlossenen Dorfgemeinschaft strotzt es geradezu vor unausgesprochenen und ungelösten Konflikten. Frankels ausgesprochene Liebe zum Detail zeigt sich in der wunderbar unkitschigen  Zeremonie  des finalen Rituals.

Seinen Klassikerstatus im Okkult-Horror hat Der Teufel tanz um Mitternacht handwerklich und narrativ allemal zu Recht verdient. Also hinaus in die Nacht! Der Meister hat zum Tanz gebeten. [Philipp/Heike]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?