Toplisten

13 Horrorfilme von Hammer Films, die ihr gesehen haben solltet!

3. Frankensteins Fluch (1957)

Frankensteins Fluch markiert den ersten von sieben Filmen der Hammer Studios, die den Mad Scientist Frankenstein und sein namenloses Monster in den Mittelpunkt stellen.

Während er auf seine Hinrichtung durch die Guillotine wartet, erzählt der verzweifelte Viktor Frankenstein einem Priester, wie er in diese aussichtlose Lage geraten ist: Er und sein Freund Paul Krempe haben einst einen kleinen toten Hund wieder zum Leben erweckt. Daraufhin sei er von dem Gedanken besessen gewesen, einen perfekten Übermenschen zu erschaffen. Sein Vorhaben gelingt, endet aber schlussendlich in einer Katastrophe.

Anders als bei James Whales schwarz-weiß Klassiker Frankenstein (1931) steht weniger die Kreatur im Vordergrund als vielmehr ihr Schöpfer. Peter Cushing glänzt als Frankenstein, dessen dünne Fassade der Normalität seine wahnhafte Obsession kaum zu verdecken mag. Er ist ein kaltherziger Wissenschaftler, der sich weder von Gesetzen noch gesellschaftlicher Moral von seinem Vorhaben abbringen lässt. Und obwohl mit weniger Bildschirmzeit gesegnet als die anderen Schauspieler:innen hinterlässt auch Christopher Lee als Frankensteins Monster einen bleibenden Eindruck und präsentiert es – im Gegensatz zur Vorlage – als unkoordinierte Tötungsmaschine, die wie ein verwundetes Tier um sich schlägt.

Terence Fisher freie Interpretation von Mary Shelleys Klassiker der Schauerliteratur überzeugt nicht nur mit seinen einnehmenden Figuren, sondern auch mit den lebendigen Farben, dem ausladenden Bühnenbild und den blutigen Details, die das unheimliche Flair unterstützen. Trotz des niedrigen Budgets gelingt es, die Sets voll auszunutzen und eine klaustrophobische Atmosphäre heraufzubeschwören. Ein roter Faden, der sich auch durch die nachfolgenden Hammer-Produktionen zieht. [Jana]

2. Ein Toter spielt Klavier (1961)

Seit ihrem Reitunfall ist Penny Appleby (Susan Strasberg, Kapò) auf den Rollstuhl angewiesen. Der Tod ihrer Freundin treibt sie nach zehn Jahren zurück an die Côte d’Azur, wo sie zum ersten Mal ihrer Stiefmutter Jane (Ann Todd) begegnet, der zweiten Frau ihres Vaters, der sich auf Dienstreise zu befinden scheint. Genau daran hegt Penny rasch Zweifel, unterdessen sie das gegenüberliegende Sommerhaus ins Visier nimmt. Gut möglich, dass sie zu viel Fantasie besitzt, aber wer ist es, der derart melancholisch Klavier spielt, und was mag der undurchsichtige Dr. Pierre Gerrard (Christopher Lee) im Schilde führen? Mit ihrem einzigen Vertrauten Bob (Ronald Lewis) schickt sie sich an, den garstigen Familiengeheimnissen auf den Grund zu gehen …

Neben der hochkarätigen Besetzungsliste erwarten uns Original-Schauplätze in Frankreich sowie betörendes Interieur, garniert von einer Top-Partitur aus der Feder des umtriebigen Filmkomponisten Clifton Parker plus stimmungsvollem nächtlichen Grillenzirpen. Kinokundige mögen sich im Laufe des Films an Henri-Georges Clouzots Nervenzerrer aus dem Jahre 1955 erinnert fühlen, was vor allen Dingen viel über die Qualität aussagt und wenig bis nichts über Plagiarismus. Freilich steht zu vermuten, dass Jimmy Sangster sehr vertraut war mit Die Teuflischen, als Dauer-Drehbuchschreiber für Hammer war das schließlich sein Job. Jedenfalls zählt Ein Toter spielt Klavier zur Speerspitze der 1934 gegründeten Filmproduktionsfirma, denn der Sommer-Thriller packt sein Publikum dank jeder Menge Nebelkerzen bis zur allerletzten mörderischen Minute – ganz ohne Monsteralarm.

Die Inszenierung ebnete Seth Holt, der bereits Erfolge als Editor und Produzent (Ladykillers) verbuchen konnte, auf einen Schlag den Weg als Regisseur. Alsbald drehte er mit Stars wie Bette Davis oder Peter van Eyck, und die Angebote blieben nie aus bis zu seinem überraschenden Tod während der Aufnahmen zu Das Grab der blutigen Mumie. Wie sein später realisierter Edelgrusler War es wirklich Mord? gehört Ein Toter spielt Klavier in jede bessere Brit-Horror-Sammlung. [Michaela]

1. War es wirklich Mord? (1965)

Zurück aus einer Heilanstalt für auffällige Kinder muss der 10-jährige Joey feststellen, dass nach wie vor „seine“ Nanny, für die er eine tiefe Abneigung hegt, noch im Haus lebt. Er ist fest davon überzeugt, dass die Person, die bereits seine Mutter von klein auf betreut hat und für sein Wohlergehen beauftragt wurde, ihm nach dem Leben trachtet. Seine Nanny zeigt sich überaus nachsichtig und verständnisvoll, liest ihm alle Wünsche von den Augen ab und legt sogar gute Worte gegenüber anderen Erwachsenen für ihn ein. Was ist nur mit Joey los und welche Rolle spielt der tragische Tod seiner kleinen Schwester Susy dabei?

Der letzte in schwarz-weiß gedrehte Hammer-Film zieht das Publikum ab der ersten Sekunde in seinen Bann. Die simpel anmutende Story lässt das Kindermädchen wie einen Leuchtturm in einer äußerst dysfunktionalen Familie wirken: ein desinteressierter, vornehmlich durch Abwesenheit glänzender Vater, eine liebende aber labile Mutter und ein Zehnjähriger, der sein Kindermädchen mit jeder Faser seines Körpers hasst. Die Tragödie um den Tod der kleinen Susy wirft lange Schatten, soll doch der als unzähmbar geltende Joey dafür verantwortlich sein. Abseits der sich gemächlich, doch durch gezielt eingesetzte Flashbacks unaufhaltsam entwirrenden Storystränge trumpft selbstverständlich der Cast mit all seinen Fähigkeiten auf: Bette Davis‘ Darbietung als glaubhaft gutmütige Nanny schafft den Rahmen für ehrliches Entsetzen bei der finalen Auflösung der Geschehnisse. Ihr „Gegenspieler“ William Dix kann trotz seines jungen Alters ohne Probleme mit Davis mithalten und so das Dilemma der Zuschauer*innen über die Spieldauer hinweg greifbar machen.

Mit War es wirklich Mord präsentierte Hammer Films und Regisseur Seth Holt einen packenden Thriller, der einen nicht mehr loslässt. Bette Davis brilliert in ihrer Rolle einer überaus düsteren Mary Poppins und hält das Publikum durchweg in Atem. [Heike]


Das war es auch schon von uns. Welche Filme haben euch besonders gut gefallen? Lasst es uns wissen!

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?