Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 14 bis 10 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von Hexen über Dämonen bis zu Zenobiten. Von Body Horror bis zu Slashern: Hier ist Horror zuhause.

Platz 14: The Witch (2015)

Anfang des 17. Jahrhunderts wird eine puritanische Familie aufgrund der exorbitanten Gottesfürchtigkeit des Mannes aus ihrer Siedlung verstoßen und versucht von nun an, sich abgeschottet am Rand eines düsteren Waldes ein autarkes Leben aufzubauen. Bald schon besteht der Alltag ausschließlich aus Arbeit und Gebet, was zu ernsthaften Spannungen führt. Als der Säugling Samuel eines Tages plötzlich verschwindet, stürzt das die Familie in einen Strudel aus Wahn und Paranoia, dessen Dreh- und Angelpunkt die vermeintliche Existenz einer Hexe im angrenzenden Wald zu sein scheint…

Robert Eggers gelang mit seinem Regiedebüt The Witch ein wahrhaftig aufreibendes Machwerk. In entsättigten Bildern und formatbedingter Beengtheit entfaltet sich ganz langsam ein zutiefst beunruhigender Teufelskreis, in dem die Familie von ihrem (Aber-)Glauben und der Wildnis gleichermaßen verzehrt wird. Mit im Horrorfilm selten erreichter Authentizität verschmelzen okkulte Folklore und zeitgemäße Hexenhysterie zu einem einmaligen Filmerlebnis, in dem die Familie sich durch ihren religiösen Fanatismus unaufhaltsam selbst ins Verderben manövriert. Dabei steht der sich undurchdringbar und unheilvoll über den Hof aufbäumende, finstere Wald stellvertretend für all das unbeschreibliche Grauen, das sich jeglicher Imagination der Menschen entzieht und die Familie Stück für Stück zersetzt.

The Witch ist ein Film, der mit Worten nur schwer zu fassen ist. Robert Eggers schafft es, einen Urgedanken des Horrorfilms aufzugreifen und uns mit der Angst und der Ungewissheit vor dem Unbekannten wahrlich das Fürchten zu lehren. Das Böse nimmt viele verschiedene Formen an und so vermischt sich das Grauen des finsteren Waldes mit dem religiösen Wahn der Familie und wird zu einer Schlinge, die einem ganz langsam aber immer fester die Luft abschnürt. Wenn sich das Unheil gen Ende offenbart und schiere Panik auslöst, sind die Figuren längst verloren. Ohne großen Knalleffekt, aber dafür mit einem schleichenden, ungreifbaren Grauen gehört The Witch zweifelsfrei zum Besten, was der Horrorfilm zu bieten hat. [Robert]

Platz 13: Hellraiser (1987)

Auf seinen abenteuerlichen Reisen findet Frank die sagenumwobene Lament Configuration, die es einem ermöglicht das Tor zu einer anderen Dimension zu öffnen, in der die Zenobiten an Erfahrungserweiterungen durch Qual und Lust forschen. Nachdem Frank daraufhin verschwand, ziehen sein Bruder Larry (Andrew Robinson, Chucky 3) und dessen Frau Julia (Clare Higgins, The Libertine) in Franks nun leerstehende Haus. Als Larry sich eines Tages die Hand verletzt und sein Blut auf den Boden tropft, eröffnet sich für Frank eine Möglichkeit aus der Welt der Zenobiten zurückzukehren…

Hellraiser punktet mit dem ikonischen Design der Zenobiten. Heraufbeschworen durch einen okkulten Würfel, ergründen sie körperliche Erfahrungen durch Schmerz und lassen diesen ebenso über ihre Opfer ergehen. Die Optik der Zenobiten, lässt nur erahnen, welche Qualen sie selbst hinter sich haben. Anführer Pinhead hat in den Kopf geschlagene Nägel und auch die weiteren Zenobiten sind grausam entstellt. Verkörpert wird Pinhead durch Doug Bradley (Cabal – Die Brut der Nacht), der mit seiner unnahbaren Darstellung und seiner durchdringenden Stimme eine Idealbesetzung darstellt. Bei ihm schwingt stetig eine mysteriöse Aura mit, die perfekt zu den mysteriösen Zenobiten passt. Eine weitere Stärke des Films sind die handgemachten Special Effects. Gerade Franks Make-up ist in Anbetracht des niedrigen Budgets hierfür ein Paradebeispiel: So schleimt, eitert und blutet es äußerst realistisch vor sich hin.
Besonders spannend ist bei Hellraiser der Einsatz sadomasochistischer Elemente. Schon die fetisch-inspirierte Lederkleidung der Zenobiten deutet darauf hin, dass sie nicht nur Schmerzbringer sind, sondern auch eine morbide Lust bei ihrem Treiben empfinden. Die ewigen Schmerzen, zu denen sie verdammt sind, preisen sie auch ihren Opfern lustvoll an. Dieser kühle erotische Unterton findet sich auch in Beziehungen im Film wieder, die stark von Motiven von sexueller Dominanz geprägt sind.

Hellraiser funktioniert als Horror- und Mysteryfilm und bietet neben den kultigen Zenobiten eine spannende, wie abgründige und düstere Story, die bis heute nichts von ihrem Sog verloren hat. [Mathias]

Platz 12: Scream (1996)

Wir schreiben das Jahr 1996. Die goldene Zeit des Slasher-Films ging schon Mitte der 80er zu Ende und der Markt wurde seitdem, bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen, mit generischen Sequels und uninspirierten Direct-to-Video-Produktionen überschwemmt. In dieser dunklen Stunde machten sich Regisseur Wes Craven (Nightmare – Mörderische Träume) und Autor Kevin Williamson auf, dem Slasher einen zweiten Frühling zu verpassen.

Die Schülerin Casey Becker (Drew Barrymore) und ihr Freund sind die ersten Opfer einer brutalen Mordserie, die das kleine Städtchen Woodsboro erschüttert. Schon bald werden auch Sidney (Neve Campbell, Der Hexenclub) und ihre Freunde zur Zielscheibe des maskierten Killers.

Heute ist der selbstreferentielle und mit popkulturellen Zitaten um sich werfende Horrorfilm überall. Vor rund 25 Jahren sah das jedoch noch komplett anders aus. Craven und Williamson nahmen sich dem darniederliegenden Subgenre an und kreierten eine meisterliche Hommage an den Slasherfilm, die diesem huldigt, ihn aber zeitgleich zerlegt, neu denkt und wiederbelebt. Das fängt schon damit an, dass sich die Teens in Scream der Geschichte des Horrorfilms und seiner Topoi bewusst sind. Sie alle kennen Michael Myers und Freddy Krueger, lachen darüber, wie Opfer die Treppen hoch rennen, anstatt zur Tür hinaus und wissen wie der Horrorfilm, insbesondere der Slasher, funktioniert.
Dabei verliert sich das Drehbuch glücklicherweise nicht in verkopften Meta-Analysen, sondern geht mit einer Leichtigkeit und Ungezwungenheit an sein Thema heran, das der Story trotz aller Referenzen und Dekonstruktion Platz zum Atmen lässt. Denn mit der größte Verdienst von Craven und Williamson ist, dass Scream trotz allem ungemein spannend bleibt – und damit hat der kultige Streifen den meisten seiner unzähligen Epigonen etwas voraus. Ihm gelingt die Gratwanderung zwischen satirischer Dekonstruktion und packendem Who-Dunnit-Horror derart virtuos, dass ihm der Zahn der Zeit nichts anzuhaben vermag.

Scream ist eine Liebeserklärung an den Slasherfilm und dessen Reanimation. Verspielt, selbstreflektiert und geradezu perfekt inszeniert. [Florian]

Platz 11: Die Fliege (1986)

Seth Brundle (Jeff Goldblum, Die Körperfresser kommen), ein aufstrebender, junger Wissenschaftler, hat eine bahnbrechende Erfindung gemacht – einen Teleporter. Die Reporterin Veronica Quaife (Geena Davis, Beetlejuice) riecht die Story ihres Lebens und möchte über Brundle berichten. Bei einem Selbstversuch geschieht ein tragischer Unfall: eine Fliege wird zusammen mit dem Wissenschaftler teleportiert. Veronica, die eine Liebesbeziehung mit Seth angefangen hat, muss hilflos mit ansehen, wie der Wissenschaftler eine dramatische Mutation durchlebt.

David Cronenberg hat aus der Kurzgeschichte von George Langelaan, die in den 50ern schon einmal mit Vincent Price in der Hauptrolle verfilmt wurde, schlichtweg ein Meisterwerk geschaffen. Goldblum stellt Brundles Verwandlung vom zerstreuten Technik-Nerd zu etwas Unvorstellbarem mit seinem eindringlichen Spiel perfekt dar. Man fühlt mit ihm mit, wenn er die ersten Veränderungen an sich entdeckt und ist mit ihm entsetzt, wenn sich herauskristallisiert, in was er sich verwandelt. Selbst unter Tonnen an Make-up kann Goldblum glänzen. Ebenso drückt Davis der Reporterin ihren Stempel auf und leidet spürbar unter Seths Verwandlung. Brundle-Fliege zersetzt nicht nur sein Essen, er zersetzt auch die Beziehung zu Veronica und (im wahrsten Sinne des Wortes) die Verflechtungen zu ihrem Ex-Freund.

Im Produktionsprozess musste Cronenberg in seiner Liebe zu extravaganten Splattereffekten zwar etwas ausgebremst werden, sodass einiges im Nachhinein wieder aus dem Film geschnitten wurde, nichtsdestotrotz glänzt Die Fliege mit liebevoll handgemachten Spezialeffekten,  für die Chris Walas verdient einen Oscar erhielt.

Die Fliege ist eine perfekte Mischung aus Horrorfilm und Drama, denn niemand bleibt von der Verzweiflung des Wissenschaftlers unberührt, woran auch der herrlich düstere Orchester-Score von Howard Shore einen großen Anteil hat. Der Cast um die beiden späteren Weltstars Jeff Goldblum und Geena Davis ist erstklassig und haucht dem Konflikt zwischen den Figuren echtes Leben ein.
Dazu kommen die immer noch beeindruckenden Effekte, die schauspielerischen Spitzenleistungen und die Zeitlosigkeit des Films. Kurzum: Die Fliege ist ein intelligenter Klassiker des modernen Horrorfilms und einer der besten Filme seiner Zunft. [Andreas]

Platz 10: Der Exorzist (1973)

Die 12-jährige Regan MacNeil macht einige dramatische Veränderungen durch, nachdem sie vom Dämon Pazuzu befallen wurde. Als ihre besorgte Mutter sich schließlich an den Jesuitenpater Damien Karras wendet, kämpft dieser gerade mit einer privaten Glaubenskrise. Gemeinsam mit Pater Merrin, der dem Dämon schon einmal begegnet ist, versucht er dennoch sich Pazuzu entgegenzustellen, um die kleine Regan zu retten …

Der Exorzist ist eine hervorragend komponierte Attacke auf die Nerven seiner Zuschauer. Der Film greift ein uraltes Motiv – den Kampf zwischen Gut und Böse – auf und haucht ihm neues Leben ein. Obwohl Dämonen heutzutage längst Einzug in den Horror-Mainstream gefunden haben, war die Thematik Anfang der 1970er Jahre ein spektakulärer Schocker. Die Publikumsreaktionen reichten von Erbrechen bis hin zu einer angeblichen Fehlgeburt und attestierten dem Exorzisten, neue Maßstäbe in Sachen Ekel und Horror gesetzt zu haben.

Regisseur William Friedkin gelingt es, das bedrohliche Szenario über den kompletten Film hinweg aufrecht zu erhalten. Das liegt vor allem an der zwölfjährigen Hauptdarstellerin Linda Blair, die bei der Verwandlung vom süßen Mädel zum blasphemischen Dämon eine atemberaubende Performance abliefert. Genauso wichtig für die Atmosphäre des Films sind die wegweisenden Spezialeffekte von Dick Smith, deren Authentizität entschieden zur bösartigen Grundstimmung des Films beiträgt. Das Grauen kann seine volle Wirkung jedoch nur entfalten, weil Der Exorzist sich Zeit lässt. Die Handlung treibt langsam, aber unaufhaltsam voran und vor allem die Charaktere werden einfühlsam gezeichnet.

Der Exorzist gehört zu den Meilensteinen des Horrorgenres. Das Bild der Erbsensuppe-speienden Linda Blair hat sich einer ganzen Generation von Kinogängern eingebrannt und auch mehr als vierzig Jahre später hat der Film nichts von seiner Faszinationskraft eingebüßt. [Catherin]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 14 bis 10? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 04. Juli erscheinen die Plätze 9 bis 7. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?