Romanzen in Horrorfilmen
Toplisten

13 Horrorfilme über ungewöhnliche Romanzen, die ihr gesehen haben solltet!

Heute wenden wir uns Horrorfilmen über ungewöhnliche Romanzen zu. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Hounds of Love (2016)

John und Evelyn White leben in einer australischen Kleinstadt. Er ist ein Verlierertyp. In der Welt draußen wird er niedergemacht, zu Hause entlädt er seinen Frust, indem er mit Hilfe seiner Frau regelmäßig junge Frauen entführt, vergewaltigt, quält und tötet. Evelyn ist zwar keinesfalls ein Unschuldslamm, jedoch wird schon zu Beginn des Films klar, dass sie stark unter den Gewaltexplosionen ihres Mannes leidet. Sie ist aber emotional so stark von ihm und seiner Gunst abhängig, dass sie den Schritt, sich von ihm zu lösen, nie wagt – bis sie Vicki entführen.

„My Lady D’Arbanville, why does it grieve me so?” Als Cat Stevens diesen Song schrieb, der in Hounds of Love in einer zentralen Szene zu hören ist, brannte die Besungene, seine große Liebe Patty D’Arbanville, mit Mick Jagger durch. Stevens hatte zwei Jahre lang Liebeskummer. Auch im Film scheint sich alles um Verlust und der nicht zu kontrollierenden Angst davor zu drehen: Evelyn wünscht sich ein Kind und Johns Liebe. Der will Anerkennung und Kontrolle, die er wiederum zu verlieren droht, wenn er die Mädchen überleben lassen würde. Mit jeder Vergewaltigung eines der Mädchen unterwirft er Evelyn mehr, während sie sich immer weiter von ihrem Kind entfernt.

Beide wirken auf bizarre Weise aufeinander ein. Er reißt sie mit in den Strudel der kaum fassbaren Gewalt. Sie schenkt ihm das, was sie von ihm nicht bekommt, in der Hoffnung, die Gewalt würde aufhören. Als Zuschauer ist das kaum auszuhalten. „My lady D’Arbanville, you look so cold tonight!” Als Patty D’Arbanville den Song damals hörte, war sie erstaunt, dass Stevens von ihr als jemand sang, der tot ist. Auch er hatte die Kontrolle verloren. Dass es aber kein Weg sein kann, alles zu töten, was nicht kontrollierbar ist, das erkennt Evelyn am Ende dank Vicki und auch Stevens beschließt sein Klagelied mit dem Satz: “This rose will never die, this rose will never die.” [Jonathan]

12. Hellraiser (1987)

Als Julia den Bruder ihres Verlobten kennenlernt, beginnen die beiden eine stürmische Beziehung. Der rastlose Frank verschwindet jedoch bald aus Julias Leben und taucht erst wieder auf, als sie mit ihrem Mann in das Elternhaus der Brüder einzieht. Doch Frank ist aus der Hölle geflüchtet, in die er auf der Suche nach neuen Grenzerfahrungen gelangt ist. Seine Flucht bleibt allerdings nicht unentdeckt, und so machen sich die dämonischen Zenobiten auf die Suche nach ihm.

Clive Barkers Verfilmung seines Buches „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ ist neben der Dämonenthematik auch die Geschichte einer toxischen und destruktiven Beziehung. Julia ist Frank vom ersten Augenblick an verfallen. Als Frank verschwindet fügt sie sich in ihr Leben mit ihrem Gemahl ein, aber als Frank wieder aus der Hölle auftaucht und auf Julia angewiesen ist, um seinen Körper zu regenerieren, beginnt sie für ihn Opfer anzulocken. Gleichzeitig wächst die Abscheu vor ihrem Ehemann mehr und mehr und so ist es ihr schlussendlich sogar Recht, dass auch Larry ein Opfer Franks wird. Doch Julias Hörigkeit Frank gegenüber macht sie blind für seine Maßlosigkeit und seine Egozentrik, so dass sie seinen Verrat nicht kommen sieht, der sie geradewegs selbst in die Hölle führt.

Clive Barker portraitiert in Hellraiser eine Anti-Romanze, die rein auf sexueller Begierde und Ausnutzung basiert. Julia hat ihre Verblendung geradewegs in die Hölle geführt. [Andreas]

11. Audition (1999)

Shigeharu Aoyama verliert seine geliebte Frau an eine schwere Krankheit. Zurück bleiben er und sein junger Sohn. Als dieser in der Oberstufe immer selbstständiger wird, scheint die richtige Zeit gekommen, sich nach einem neuen Lebensinhalt und eventuell nach einer neuen Frau an seiner Seite umzusehen. Ein befreundeter Filmproduzent schlägt vor, den Mühen des Datings im mittleren Alter zu entkommen und einfach ein Vorsprechen für einen fiktiven Film abzuhalten. Die Arbeit, sich gut zu präsentieren, liegt bei den überwiegend jungen Frauen, Aoyama kann sich zurück lehnen und an einem Tag von über 50 Frauen überzeugen lassen. Von Anbeginn hat er eine Favoritin, Asami Yamazaki, die ihn wie magisch anzieht. Ihre ruhige, zurückhaltende Art ist genau das, was ihn reizt, aus seinem bisherigen Schneckenhaus auszubrechen und aktiv zu werden. Nach und nach versucht er, die professionelle Mauer zwischen ihnen beiden zu überwinden und die Geheimnisse seiner Auserwählten zu erkunden. Trotz vieler ungeklärter Fragen zu Asamis Hintergrund und Geschichte lässt er nicht locker, bis sie seine Gefühle zu erwidern scheint. Doch stille Wasser sind tief und diese Tiefe birgt viele unbekannte Gefahren.

Audition ist ein Meisterwerk, dessen Vielschichtigkeit sich erst nach und nach offenbart. Das emotionale Band zwischen Shigeharu und Asami spinnt sich aus vielen Fäden, verdreht sich und klare Linien wirken unter anderer Beleuchtung plötzlich wie ein scharfes Zickzack. Der fürs europäische/amerikanische Auge ungewohnt große Altersunterschied wirft durchaus berechtigte Fragen nach Lolita-Komplexen und moralischen Grenzen auf. Doch ähnlich wie Lolita keineswegs unbeteiligtes Opfer ihrer Geschichte ist, steckt auch in Asami ein aktiver Part, dessen Nuancen zunehmend durch die Fassade brechen und sich schlussendlich zu einem emotionalen wie sehr körperlichen Crescendo entladen.

Audition ist ein packendes Aufeinandertreffen zweier Wesen, die beide ihr Bündel zu tragen haben und dessen fulminantes Finale sich präzise ins Gehirn und ins Herz brennt. [Heike]

10. The Lobster (2015)

Nachdem David (Colin Farrell, The Killing of a Sacred Deer) von seiner Frau verlassen wird, bleiben ihm 45 Tage, um eine neue Partnerin zu finden. Schafft er es nicht rechtzeitig, unter den paarungswilligen Bewohner:innen eines Single-Hotels ein passendes Gegenstück zu finden, wird er in ein Tier seiner Wahl verwandelt. Nach unzähligen gescheiterten Versuchen schließt David sich einer Gruppe militanter Singles an, die in den Wäldern um das Hotel leben und der Zweisamkeit den Kampf angesagt haben. Doch er verliebt sich in „die kurzsichtige Frau“ (Rachel Weisz, Die Mumie) und die Probleme beginnen von Neuem …

Mit absurder Ernsthaftigkeit präsentiert The Lobster eine dystopische Paar-Diktatur und verhandelt dabei Fragen nach Liebe und Zweisamkeit, nach Individualität und Erfüllung. In einer Welt, die eine Existenz außerhalb von Paarbeziehungen schlichtweg nicht vorsieht, haben Singles nichts zu lachen. Das merken auch die beiden Protagonist:innen in Yorgos Lanthimos‘ absurd-komischer Zukunftsvision und ziehen sich resigniert aus dem öffentlichen Leben zurück. Unverhofft begegnet ihnen ausgerechnet dort die Liebe – und dass dies in einem Rebellencamp radikaler Verpaarungsgegner geschieht, ist nicht das einzige Hindernis für ihre Romanze.

Anstelle tiefer Gefühle sind in The Lobster nämlich gemeinsame Eigenschaften die Grundlage einer guten Beziehung. Ob diese Übereinstimmung in einem ähnlichen Charakter oder nur der Neigung zu Nasenbluten besteht, ist indes zweitrangig. David und seine Auserwählte teilen die Kurzsichtigkeit, zumindest bis die argwöhnische Rebellen-Anführerin ihr das Augenlicht nimmt und dem Paar daraufhin die Gesprächsthemen ausgehen. Doch die Romanze der beiden ist keine gewöhnliche und so tut David das Naheliegendste: Er blendet sich. Augenlicht verloren, Beziehung wiederhergestellt – mit diesem eigenwilligen Happy End haben die beiden sich definitiv einen Platz in unserer Liste der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten verdient. [Catherin]

9. Katzenmenschen (1942)

Schon kurz nachdem sich Irena und Oliver vor einem Raubtiergehege kennen und bald auch lieben lernen, heiratet das junge Paar auch schon. Doch dunkle Wolken hängen über der frischen Ehe: Die Irena glaubt von sagenumwobenen Katzenmenschen abzustammen und sobald beide miteinander intim werden, sich in ein ebensolches Wesen zu verwandeln.

Der unter Produzent Val Lewton entstandene Katzenmenschen besticht nicht nur durch seinen prägenden Einsatz von Licht und Schatten, sondern vor allem durch seine sexuell aufgeladene Atmosphäre und der Bearbeitung eines tabuisierten Themas: die Auswirkungen von verdrängter Sexualität. Ein Film voller Angst, Lust, grimmiger Eifersucht und einer fatalen Ménage-à-trois. [Florian]

Pages: 1 2 3

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?