The School (2018) – Review
Silent Hill 2.0? So zumindest lässt es der wirklich gute Trailer erahnen und sät damit eine nicht ganz niedrige Erwartungshaltung. Oder lehnt sich der Film doch eher an Herr der Fliegen an? Oder an Ghostland? Vielleicht sogar an Chihiros Reise ins Zauberland? Was genau darf es denn nun sein in der „Schule des Grauens“?
Originaltitel: |
The School Australien 86 Minuten Storm Ashwood Storm Ashwood, Tessa Alana Milly Alcock, Megan Drury, Nicholas Hope u.a. |
Nicht nur das düstere und heruntergekommene Setting einer alten, verlassenen Schule lässt eindeutige Parallelen zu Silent Hill erkennen. Auch in The School geht es um eine Mutter, die auf der verzweifelten Suche nach ihrem Kind ist und dabei plötzlich und unvermittelt in eine düstere und bedrohliche Parallelwelt eintaucht. Dieser schlagartige Wurf ins Ungewisse in den ersten fünf Minuten ist dann allerdings auch das einzig spannende, was The School zu bieten hat.
Denn ab diesem Zeitpunkt geht es bereits rapide bergab. Die Erklärung für die mysteriöse Situation unserer Protagonistin wird uns bereits unmittelbar nach der Einführungsszene lieblos hingeklatscht und sorgt dafür, dass diese spannende, rätselhafte Situation direkt im Sand verläuft. Außerdem scheint The School permanent zu versuchen, sich frei bei den Ideen anderer Filme zu bedienen. Zwei Hände würden nicht reichen, um abzuzählen, wie oft man während der 89-minütigen Laufzeit u.a. an die zu Beginn erwähnten Filme erinnert wird. Allerdings sind die unterschiedlichen Ebenen und Ansätze völlig wirr, zusammenhanglos und willkürlich zusammengewürfelt, was schnell ermüdend wirkt. An einer Stelle will The School Horror sein, danach versucht er sich am Familiendrama und mündet schließlich über Fantasy in einem langweiligen Gruselmärchen. Doch kein einziger Ansatz ist dabei auch nur annähernd interessant, geschweige denn spannend inszeniert.
Die Wechsel zwischen den Ebenen der Realität und der Scheinwelt, die dieselbe Geschichte unter verschiedenen Gesichtspunkten erzählen, entziehen sich jeglicher schematischer Logik und wirken zudem ebenso gezwungen wie aufgesetzt. Leider kann man dem Film an einigen Stellen (Verfolgungsjagd in einem Treppenhaus) sein niedriges Budget nur allzu deutlich ansehen.
Im Laufe der Handlung stößt dann irgendwann eine Gruppe von bösen (und vollkommen stumpfen) Jugendlichen dazu, deren Anführer mich in seinem gesamten Auftreten im Übrigen sehr stark an Vaas erinnerte, dem beliebten Bösewicht aus Far Cry 3. Was wahrscheinlich aber nur reiner Zufall ist…
Diese schmeißen dann fast wie selbstverständlich noch ein Teenie-Liebesdrama mit in den Topf, was diese künstlich erzwungene Wirrheit nur noch verschlimmert.
Die Macher versuchten vermutlich, den Film durch den überkonstruierten Plot unglaublich intelligent und verworren wirken zu lassen. Dies ging allerdings komplett in die Hose und so hat man eher den Eindruck, dass The School sehr viel will, aber davon leider gar nichts gekonnt hat. Dabei nimmt sich der Film selbst zu 100% ernst und ist dabei doch eigentlich nur eines: ein hohler, blödsinniger und ganz, ganz großer Unfug. Einzig die schauspielerische Leistung des Anführers des Kinder-Clans kann man hier noch positiv hervorheben, denn dieser macht seinen Job wirklich gut.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, diesen Film zu umgehen, dann habt ihr hiermit die eindringliche Empfehlung, dies auch zu tun. Sehr schade um das anfangs vielversprechend wirkende Setting. Somit bildet The School wahrscheinlich einfach nur den unfreiwilligen Höhepunkt an filmischem Blödsinn in diesem Jahr.
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Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: The School © Concorde Home Entertainment