Der Hobbit. Thranduil
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Der Hobbit (2012-2014) – Thranduil und das Sternenlicht

Der Hobbit und Schmuck: Heute sehen wir uns die Schmuckstücke von Elbenkönig Thranduil genauer an.

Der Hobbit im Turbodurchlauf erklärt

Ein Haufen Zwerge und ein Hobbit machen sich auf den Weg, um den legendären Arkenstein zu erbeuten. Der Arkenstein befindet sich in einem Berg, der früher das Königreich der Zwerge war. Ein Drache eroberte den Berg und die darin enthaltenen Schätze und wohnt seitdem dort.

Der Arkenstein stellt das Herzstück des Berges dar. Er symbolisiert die Legitimation von Thorin Eichenschilds Herrschaft über die Zwerge. Solange ihm der Arkenstein nicht gehört, hat Thorin auch kein Anrecht auf sein Reich. Nun soll ihm der Hobbit Bilbo helfen, den Arkenstein zurück zu bekommen. Zusammen mit einem Haufen Zwerge geht das gefährliche Abenteuer los.

Wer ist Thranduil?

Thranduil, gespielt von Lee Pace (The Fall, The Resident), ist ein Elbenkönig und der Vater von Legolas. Er lebt schon seit etlichen Jahrhunderten und schlug zahlreiche Schlachten. Inzwischen konzentriert er sich auf sein Reich und möchte sich aus fremden Angelegenheiten heraushalten. Es sei denn, es handelt sich um Diamanten. Er ist besessen von ihnen. In der erweiterten Version von Der Hobbit sieht man, wie die Freundschaft zwischen dem Zwergenkönig Thráin II. (dem Vater von Thorin) und Thranduil zerbricht. Eine Schatztruhe mit Diamanten entzweit die Freundschaft der Zwerge und Elben.

Ohne diese Vorgeschichte ist die Feindschaft zwischen den Elben und den Zwergen kaum zu verstehen; daher ist es schade, dass diese Szene entfernt wurde.

Diamanten sind für Thranduil und die Elben mehr als glitzernde Steine, denn sie symbolisieren das Mond- und Sternenlicht. Es werden eigene Feste zu Ehren von Mond und Sternen gefeiert, wie die Waldelbin Tauriel dem Zwerg Kili erzählt. Besonders die Diamanten aus dem Berg der Zwerge, Erebor, interessieren Thranduil. Es sind Erbstücke und er schreckt auch vor Krieg nicht zurück, um sie wieder zu bekommen. Als die Zwerge den Berg zurückerobern, will auch er seinen Anteil an der Beute.

Thranduils Schmuck

Seine Vorliebe für das Mondlicht drückt sich auch an den Schmuckstücken aus, die er am Körper trägt. Dinge die ihm viel bedeuten, finden sich in Form von Schmuckstücken wieder, und charakterisieren ihn. Thranduil trägt Ringe an der Hand, eine Brosche am Hals und eine Art Krone.

Der Hobbit
Fingerring mit Opalith

Als die Elben den Zwergenkönig Thorin und seine Gefolgschaft von den Elben gefangen nehmen, wird Thorin zu Thranduil gebracht.

Um die Spannung bei dir zu steigern, lenkt die Kamera zuerst auf die Hand mit den Ringen. Das Gesicht wird noch nicht gezeigt. Ein großer Ring mit einer ast – und geweihähnlichen Krappenfassung umschließt einen Stein. Vermutlich soll es entweder einen Diamanten oder einen Mondstein darstellen, für die Thranduil so brennt. Für mich sieht der Schmuckstein nach einem Opalith aus. Opalith wird zwar als synthetischer Edelstein gehandelt, ist aber ein Glas.
Im filmischen Zusammenhang soll der Ring auf den Mond verweisen, der für die Elben heilig ist.

Opalith
Künstliches Glas Opalith

Thranduil liebt neben Diamanten, den Mond und den Sternen, auch sein Reich, den Wald und seinen Elch, der ihm als Reittier dient. Eine geweih- und rankenähnliche Formensprache ist in der ganzen Welt der Elben anzutreffen. Die stützenden Säulen des Eingangs sind verflochtene Bäume aus Stein und der Thron ist teils wild wachsender Baum, teils Geweih.

Krone von Thranduil

Sie ist in sein Haar gesteckt und besteht aus Ästen und Herbstblättern. Es ist keine Krone im klassischen Sinne, sondern vielmehr Haarschmuck. Der Verweis über seine Herrschaft den Wald und die darin lebenden Wesen ist eindeutig.

Der Hobbit
Thranduils Krone

Hier könnt ihr die Entwicklung der Krone sehen:

Der Gott des Waldes

Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass die Kostümbildner an den keltischen Waldgott Cernunnos dachten, als sie seine Gestalt entwarfen. Cernunnos war der Hirsch- und Geweihgott und Thranduil ähnelt einigen Darstellungen von ihm.

So wie J.R.R. Tolkien sich der altnordischen Mythologien als Stoff für die Bücher bediente, finden wir auch in Der Hobbit Elemente aus verschiedenen Kulturen und Epochen der Menschheit. Zwerge, Elben, Hobbits, Zauberer, Menschen und Orks verfügen über eine eigene Formensprache, die sich in der Architektur, den Kostümen, Körpern und dem Schmuck zeigt.

Ein weiteres Stilelement der Elben sind die keltischen Knoten, die sich auf der Kleidung, Rüstung, Architektur, dem Haarschmuck und bei den Waffen zeigt.

Elben und das Diadem

Moment mal, die Elben tragen Diademe? Wird ein Diadem nicht nur von Frauen getragen?

Ja, genau genommen tragen königliche Elben Diademe. Das trifft sowohl auf Männer wie auf Frauen zu. Galadriel, die Herrin des goldenen Waldes, Elrond aus dem Bruchtal und Thranduil tragen eine Art Stirnbinde.

Der Hobbit
Thranduils Diadem

Griechisch übersetzt bedeutet Diadem genau das: Stirnbinde. Sie diente dazu, die Haare zusammenzuhalten. Die Stirn- bzw. Kopfbinde wurde als Siegeszeichen oder im Zuge religiöse Handlungen angelegt. Bald darauf entwickelte sich daraus die Königsbinde, ein halbmondförmiger Kopfreif, der die Stirnmitte betonte. Die uns heute bekannte Krone wurde erst 324 n.Chr., von Konstantin dem Großen, eingeführt. Das Diadem wurde zum königlichen Kopfschmuck für Frauen. Auch Engel wurden im Mittelalter gerne mit Diadem gemalt. Und Engel sind mythische Wesen, die erhaben und meistens unnahbar sind. Ich meine, dass dies sehr nach den Elben klingt.

Die Stirnbinden der Elbenkönigin und des Elbenkönigs unterscheiden sich kaum voneinander, das drückt aus, dass die Könige ebenbürtig sind. Die Formensprache weist erneut auf die Herrschaft des Waldes hin. Gotische Knoten sind ineinander verschlungen und wirken organisch-lebendig.

Die Stirnbinde ist vor allem ein Zeichen für uns Zuschauer, denn sie verweist auf die strenge Gesellschaftsordnung der Elben. Das Reich der Elben besteht aus absolutistischen Monarchien. Der König bestimmt über Leben und Tod seiner Untertanen. Thranduil bringt das sehr gut zum Ausdruck, als er der Waldelbin Tauriel zu verstehen gibt, dass sie niemals die Gattin von Legolas werden kann, da sie gesellschaftlich unter ihm und seinesgleichen steht.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Talkingabout-Schmuck.com.

Bilder aus der Hobbit-Trilogie © Warner Home Videos

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