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13 Sci-Fi-Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet!

8. Cube (1997)

Sechs Menschen, die einander nicht kennen, erwachen inmitten eines Gebäudes, das aus einer Ansammlung von Würfeln besteht, die mit tödlichen Fallen gespickt sind. Sie alle wissen nicht, wie sie dorthin gekommen sind. Um lebend aus diesem realen Albtraum wieder herauszukommen, müssen sie trotz immer intensiver werdender zwischenmenschlicher Konflikte zusammenarbeiten – aber das stellt sich bald als gefährlicher heraus als die Fallen selbst.

Vincenzo Natalis Debütfilm Cube ist ein bizarrer und cleverer Science-Fiction-Horror-Film mit einer durchaus beängstigenden Prämisse. Mathematik, Survival-Horror und eine kafkaeske Atmosphäre mögen wie unvereinbare Elemente erscheinen, aber Natalie vermischt alles zu einer berauschenden Mischung.

Mit einem geringen Budget gedreht, benötigt Natali für seine Geschichte, die so tief geht wie Verschwörungstheorien über Regierungsexperimente und die Motivationen des militärisch-industriellen Komplexes, praktisch nur einen einzigen Raum, der sich durch kreative Ideen immer wieder verändert. Räumlichkeit wird insbesondere durch die Bewegung der Würfel und die unterschiedlichen Lichtverhältnisse erzielt, die die unterschiedlichen Kammern kennzeichnen. Derek Rogers beunruhigende Kameraführung bestärkt das klaustrophobische Gefühl, in dem er mühelos durch die beengte Sterilität des Raumes schwebt, immer am richtigen Ort, um den Höhepunkt des Schreckens der Gefangenen perfekt einzufangen.

Und dabei geizt Natali nicht mit blutigen Grausamkeiten: Gesichter werden mit Säure geschmolzen, Figuren in säuberliche Happen geschnitten, oder stürzen in die verschlingende Leere außerhalb des Würfels. Bis zum Ende erfährt das Publikum weder, wie die Gruppe in diese tödliche Situation hinein geraten ist noch in welchen Zeitraum die Handlung angesiedelt ist. Neben spannenden mathematischen Rätseln stützt sich Natali auf die psychologische Interaktion seiner Charaktere innerhalb eines sehr spezifischen Szenarios, ohne dass eine chaotische Nebenhandlung vom Rätsel ablenken könnte. Die Charaktere werden ausschließlich durch ihre Aktionen im Irrgarten definiert, da sie praktisch kontextfrei existieren und während der Laufzeit situative Anpassungen vornehmen, die für eine interessante Dynamik sorgt. [Jana]

7. Auslöschung (2018)

Ein mysteriöses Ereignis hat ein kaum bewohntes Gebiet in den USA stark verändert. Fauna und Flora mutieren in einer rasanten Geschwindigkeit und außerhalb der uns bekannten Gesetzmäßigkeiten. Die geheime Regierungsorganisation Southern Reach hat ihr Lager an der unsichtbaren Grenze zu Area X aufgebaut, mit dem Ziel, das Phänomen näher zu erforschen. Doch von jedem bisher entsendeten Expeditionsteam fehlt jede Spur …

Auslöschung ist die Verfilmung von Jeff VanderMeers gleichnamigem Roman aus dem Jahre 2014. Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland (Ex Machina) blieb dabei jedoch nur der Grundprämisse treu und erlaubte sich große Freiheiten bei der Ausgestaltung der Geschichte. Dies liegt vor allem daran, dass der Roman in Form eines Tagebuchs verfasst wurde und somit in erster Linie Introspektiven liefert.

Garland hingegen verwöhnt uns mit einem tollen Cast (u.a. Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh und Tessa Thompson) und sympathischen Figuren. Wobei es in Auslöschung ganz in der Tradition Lovecrafts gar nicht so sehr um die individuellen Schicksale geht, sondern die Protagonistinnen nur unsere Augen und Ohren sind, um die prachtvolle und grausame Welt von Auslöschung zu erkunden. Und schon scheint es unausweichlich, dass sie wohl das klassische Schicksal eines Lovecraft-Protagonisten erwartet: Tod oder noch wesentlich wahrscheinlicher, Wahnsinn. Bis es allerdings so weit ist, dürfen die fünf Wissenschaftlerinnen sich rational und mit wissenschaftlichen Methoden dem Geheimnisvollen nähern. Schnell wird jedoch klar, dass der menschliche Geist und die uns zur Verfügung stehende Wissenschaft nicht im Stande sind, diese außerirdischen Vorgänge wirklich zu begreifen. Die Gruppe kommt mit ihren anthropozentrischen Ansätzen nicht weiter und Fragen nach dem Sinn oder Willen der ominösen Entität, mit der sie es zu tun haben, scheinen von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Regisseur und Drehbuchautor Alex Garland gelingt es, diese fatalistische Reise in die Auslöschung überaus imposant in Szene zu setzen. Es gibt wenige Filme, in denen Lovecrafts unbeschreibliches Grauen so schön in Bilder gefasst wurde wie Auslöschung. [Florian]

6. eXistenZ (1999)

Wenn es um das Erschaffen virtueller Realitäten geht, gibt es keine Bessere als Videospieldesignerin Allegra Geller. Kaum verwunderlich, dass sich neben ihren Fans auch Menschen um sie tummeln, die ihre Affinität zu real wirkenden Parallelwelten nur schwerlich teilen. Während der Präsentation ihrer neusten Sensation „eXistenZ“, einem Videospiel, bei dem sich der Spieler direkt über das Nervensystem mit dem Spektakel verbindet, kommt es zum Attentat, dem sich die Entwicklerin nur knapp entziehen kann. Um sicher zu gehen, dass ihr Werk keinen Schaden davon getragen hat, bleibt ihr nichts weiter übrig, als sich selbst in ihre Scheinwelt zu wagen.

Der kanadische Regisseur David Cronenberg gilt unlängst als meisterlicher Zeichner schonungsloser Realitäten. In eXistenZ beschäftigt sich der Filmemacher mit der Fusion zwischen Wirklichkeit und Videospiel und überzeugt dabei mit altbekannten Stärken. Gewohnt unbequem zelebriert die Genre-Ikone eine meisterliche Mixtur aus Body-Horror und einem reflektierenden Blick auf die Videospielwelt. Dank eines hochkarätigen Casts, bestehend aus u.a. Jude Law, Jennifer Jason Leigh, Ian Holm und Willam Dafoe, kreiert Cronenberg mit eXistenZ nicht nur ein Meisterstück im Science-Fiction-Horror, sondern zweifelsfrei auch einen der besten Filme in seiner Karriere. Ein früher und verschrobener Blick auf das VR-Gaming, das, wenn auch ohne direkten Eingriff in den eigenen Körper, heute längst den Weg in unsere Wohnzimmer gefunden hat. [Jan]

5. Videodrome (1983)

Max Renn (James Woods) betreibt einen privaten Kanal namens Civic TV, weshalb er ständig nach neuen Inhalten für sein sensationsgieriges Publikum sucht. Fündig wird er bei einem Piratensender, der nicht davor zurückschreckt, drastische Folter- und Sexszenen zu zeigen. Gleichermaßen angewidert und fasziniert studiert Max ab sofort Bilder der Gewalt, denen seine neue Flamme, Radiomoderatorin Nicki Brand (Blondie-Sängerin Debbie Harry), überraschenderweise einiges abzugewinnen vermag. Nicki informiert Max alsbald über ihre Absicht, sich als Darstellerin bei der Show „Videodrome“ zu bewerben. Für Max steht fest, dass er mehr über die Köpfe hinter dem ominösen Sender in Erfahrung bringen muss. Aller Warnungen zum Trotz soll der scheue Medienprofessor Brian O’Blivion ihn auf die richtige Fährte bringen …

Im Kern handelt es sich hier um einen extra nihilistisch angehauchten Neo-Noir mit einer großzügigen Prise Verschwörungsthrill. Wie in einem klassischen Vertreter der Schwarzen Serie wird viel geraucht, verführt, verraten und natürlich eiskalt gekillt: live on air für die Massen. James Woods (John Carpenters Vampire) glänzt dabei als semi-schmieriger Amateur-Detektiv. Die Effekte von Rick Baker können sich ebenfalls sehen lassen und verstärken den surrealen Sog ungemein, unterdessen die Tongestaltung zunehmend technoider klingt.

Ausgezeichnet funktioniert der Film ferner auf intellektueller Ebene, indem Videodrome die Entwicklung des Reality- und Trash-Fernsehens hellsichtig ins Visier nimmt und keineswegs an Kritik spart. Cronenbergs Kommentar sowohl zum ungezügelten Medienkonsum als auch zur Einflussnahme durch die Medien sitzt bis heute – und sind Max Renns Worte über Gewalt womöglich als lapidarer Seitenhieb in Richtung Zensur zu verstehen?

„Better on T.V. than on the streets.“

Videodrome steckt jedenfalls voller Bonmots, griffiger Oneliner und zitierfähiger Dialoge, welche sich bestens zum Sampling eignen. Ein Meilenstein des Body-Horror und erratisch strudelnder Sci-Fi-Trip. [Michaela]

4. Underwater (2020)

Tief unterhalb der Wasseroberfläche befindet sich die Forschungsstation von Tian Industries. Als plötzlich ein Seebeben lostritt, bricht alles in Hektik aus. Die Crew rundum Ingenieurin Norah Price setzt alles daran, einen Weg zurück an die Oberfläche zu finden. Doch auf dem Grund des Meeres sieht sich die Gruppe einer deutlich größeren Gefahr ausgesetzt als nur dem Druck der Tiefe …

William Eubanks narrativ nahezu minimalistischer Sci-Fi-Unterwasser-Horror besticht mit einer Mischung aus klassischer Abenteuergeschichte und einem umwerfenden Creature-Feature. Das grandioses Spiel mit der Finsternis, sorgt dafür, dass sich die Orientierungslosigkeit unmittelbar auf das Publikum ableitet, entzieht der Gefahr jedweden vermeintlichen Fixpunkt und erzeugt somit für eine allgegenwärtige Bedrohung. Underwater, der seine Vorbilder zweifelsohne in Genre-Hits wie Alien oder Leviathan gefunden hat, besticht sowohl mit einer geradlinigen Inszenierung als auch mit einer famosen Kamera- und umwerfenden Effektarbeit. Eubank macht sich die wissenschaftliche Kenntnislosigkeit der Tiefsee eindrucksvoll zunutze und zieht seine Zuschauer:innen in eine fremdartige Welt, die sich zweifelsohne zu Entdecken lohnt. Underwater ist kompromissloser Science-Fiction-Horror, der gekonnt auf Komplexität verzichtet und sich ausschließlich auf seinen 90-minütigen Thrill fokussiert. [Jan]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?