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Stephen King: 13 Horror-Verfilmungen, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns Horrorfilmen, die auf den Werken von Stephen King basieren. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Das geheime Fenster (2004)

Zerzaust und hübsch verlottert spielt Johnny Depp (Angst und Schrecken in Las Vegas) den sitzengelassenen Schriftsteller Mort Rainey, der sich schwerlich von seinen Sofakissen aufzuraffen vermag. Die Selbstdiagnose lautet: Schande, Erniedrigung und Trägheit. Denn das Domizil in der Stadt ist futsch, die Frau ebenfalls, nur der halbblinde Hund Chico ist ihm geblieben sowie das abgeschieden in den Wäldern liegende Holzhaus. Manchmal schaut dort nachts eine Maus vorbei, welche er dann achtsam in ein Handtuch wickelt, um sie in die Dunkelheit zu entlassen. Mrs. Garvey kommt ab und an, saugt Staub und stört beim heimlichen Rauchen. Einsam liegt der See direkt vor der Türe, der nächste Entwurf nicht einmal grob skizziert auf dem Schreibtisch.
Da taucht jählings ein Fremder (John Turturro, Barton Fink) auf, der in seiner dunklen Kluft plus Farmerhut vertrauenserweckend wirkt wie der Beelzebub auf Urlaub. Zunächst bezichtigt er Rainey des Plagiats am Roman „Everybody Drops the Dime“, den er, John Shooter, verfasst haben will. Als der verdatterte Rainey den Beweis der Urheberschaft vorerst schuldig bleibt, verlangt Shooter, die Sache endgültig gerade zu biegen.

Drehbuchautor und Regisseur David Koepp (Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt) setzt bei seiner Verfilmung auf einen betont heiter-makabren Grundton, der die King‘sche Selbstironie spielerisch einfängt. Bei einem auf Fiktion spezialisierten Erzähler als Hauptfigur könnten ominöse, urplötzlich in Erscheinung tretende Charaktere eventuell ein gewisses Warnsignal darstellen? Das geheime Fenster strotzt nur so vor altbekannten Elementen und Klischees, versteht es indes zu jedem Moment lustvoll damit zu jonglieren. Natürlich lohnt auch ein prüfender Blick hinter Raineys Spiegel – und Shooters Hut sollten wir schon im Auge behalten. Das wahnhafte Duell besticht aber vor allem dadurch, sich selbst nie allzu ernst zu nehmen, derweil sich die Begegnungen am Tashmore See zusehends bizarrer gestalten …

Bis dato eine der lässigsten King-Verfilmungen, gerade weil man den Braten meilenweit riechen kann. Oder richtiger: den Maiskolben in der dampfenden Schüssel. [Michaela]

12. Creepshow (1982)

1982 machte Stephen King mit dem Episodenfilm Creepshow sein Drehbuch-Debüt, das erfolgreich unter der Regie von George A. Romero umgesetzt wurde. Beeinflusst wurden King und Romero dabei von den EC-Horror-Comics der 40er und 50er, was man zweifelsohne im Endresultat sehen kann. Die optischen Effekte erwecken die Illusion eines Comic-Panels und Illustrationen und Animationen vermischen sich mit Filmbildern, sodass der Eindruck erweckt wird, ein echtes Comicbuch zu lesen.

Von den insgesamt fünf Geschichten basieren die zwei Segmente Mondgestein und Expedition ins Tierreich auf Kurzgeschichten von Stephen King.
In Mondgestein übernimmt Stephen King selbst die Hauptrolle und spielt den Bauerntölpel Jordy Verrill, der beschließt in einem Meteoriten zu stochern, der auf sein Gehöft gefallen ist. Was dazu führt, dass sich Jordy mit irgendwelchen intergalaktischen Sporen infiziert, die nicht nur ihn, sondern auch seine gesamte Umgebung mit Grünzeug überwuchern. Als eine Art Jerry-Lewis-Imitator torkelt King geradezu von Szene zu Szene und wird Zeuge wie er langsam, aber sicher den Verstand verliert, während um ihn herum alles in sich zusammenfällt. Es ist sicher nicht die gruseligste Story in Creepshow, aber dafür die mit Abstand witzigste und verdient es allein dafür gesehen zu werden.

In Expedition ins Tierreich geht es um einen liebevollen älteren Herrn (Hal Halbrok), der von seiner stets betrunken und streitsüchtigen Ehefrau Wilma (Adrienne Barbeau) gehörig die Nase voll hat. Da kommt ihm eine mysteriöse Holzkiste, in der sich ein Monster befindet gerade recht.
Halbrok und Barbeau sind einfach wunderbar in ihren Rollen als verhasstes Ehepaar, von denen man sich wünscht, sie würden einfach getrennte Wege gehen. Das Creature Design und die praktischen Effekte sind einfach absolute Spitzenklasse. Das komplette Segment ist erfrischend blutig, grandios gespielt und wundervoll schwarzhumorig. Einfach alles was man sich von einer Geschichte über ein menschenfressendes Monster wünscht.

Fans von alten Horror-Comics werden ihre helle Freude haben. Denn man merkt die Liebe zum Detail in jeder einzelnen Szene. Hier haben sich zwei Masterminds gefunden und aufeinander abgestimmt. [Jörg]

11. Cujo (1983)

Der Roman „Cujo“ entstand Anfang der 80er als Stephen King sich in der schlimmsten Phase seiner Alkoholsucht befand, wodurch er sich laut eigenen Angaben kaum daran erinnern könne, den Roman überhaupt geschrieben zu haben. Nichtsdestotrotz waren Fans begeistert, das Buch gewann einige Preise und wurde nur zwei Jahre nach Erscheinen verfilmt.

Der Film dreht sich um den liebenswürdigen Bernhardinerhund Cujo, den auf der Jagd nach einem Kaninchen eine tollwütige Fledermaus beißt. Während der Hund immer mehr der Tollwut verfällt, wird er nicht nur zur Gefahr für seinen Besitzer Joe Chambers (Ed Lauter), sondern auch für Familien in der Nachbarschaft. Schon bald müssen auch Donna Trenton (Dee Wallace) und ihr Sohn Tad (Danny Pintauro) um ihr Leben fürchten, als sie sich auf den Weg zu Chambers Werkstatt machen …

Was Cujo aus dem Einheitsbrei des Tierhorrors, aber vor allem auch der King-Verfilmungen hervorhebt, ist zweifelsfrei sein Protagonist. Was das Team hier unter Federführung von Regisseur Lewis Teague, der mit Der Horror-Alligator schon drei Jahre zuvor einen überaus unterhaltsamen Tierhorror kreierte, geleistet hat, ist absolut beeindruckend. Cujo wird von sechs verschiedenen Bernhardinern, einem mechanischen Hundekopf und einer Person im Hundekostüm dargestellt. Dass dies ein rundes Bild ergibt, ist vor allem Kameramann Jan de Bont (Flatliners) zu verdanken, der den Blickwinkel geschickt zu setzen weiß. Dazu noch das prächtige Makeup sowie die hypnotische Musik von Charles Bernstein (Nightmare on Elm Street) und die Bedrohung ist perfekt.
Diese Stärke wird dann im großen Finale glücklicherweise auch voll und ganz ausgespielt und der beste Freund des Menschen kann zeigen was er kann. Gerade auch das Setting im und um das Auto, in dem sich Donna und Tad gefangen sehen, macht hier viel der Spannung aus und lädt zum Fingernägel abnagen ein. Im Gegensatz zur überaus düsteren Vorlage wurde dem Film jedoch ein optimistischeres Ende verpasst, was der Intensität aber keinen Abbruch tut.

So gehört Cujo dank des liebenswürdigen Bernhardiners und einem eindringlichen Finale zu den besten Vertretern unter den King-Adaptionen. [Florian]

10. Chapelwaite (2021)

Nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau beschließt der stoische Kapitän Charles Boone auf ihren letzten Wunsch hin, das raue bisherige Leben auf See aufzugeben. Gemeinsam mit seinen drei Kindern zieht der Witwer in das kleine Dorf Preacher’s Corners nach Maine. Etwas außerhalb gelegen befindet sich das alte Anwesen Chapelwaite, das Charles Vorfahren erbaut haben. Geerbt hat er es von seinem verstorbenen Cousin Stephen, der in der Gemeinde nicht sehr beliebt war. Und auch die verbliebenen Boones sind nicht sonderlich willkommen, denn es kursieren Gerüchte darüber, dass eine tödliche Seuche im Dorf mit Chapelwaite und der Familie zusammenhängt. Trotz der weniger subtil zur Schau getragenen Feindseligkeiten der Dorfbevölkerung lässt sich der ehemalige Walfänger nicht entmutigen und will den familieneigenen Betrieb wieder auf Vordermann bringen. Unterstützung finden die Boones in der modernen Gouvernante Rebecca Morgan und dem Arbeiter Able Stewart. Doch allmählich passieren immer mehr mysteriöse Dinge in Chapelwaite und die Familie ist gezwungen, sich mit ihrer düsteren Geschichte auseinandersetzen.

Nach einer ganzen Reihe veröffentlichter Serien, die auf Stephen Kings Geschichten beruhen, adaptierte 2021 auch der US-amerikanische Kabelsender Epix die Kurzgeschichte „Briefe aus Jerusalum“, unter dem Titel Chapelwaite, für das Fernsehen. Die Drehbuchautoren Jason und Peter Filardi nehmen zwar das Ausgangsmaterial, verpassen diesem allerdings eine eigene Note, was Purist*innen vielleicht verprellen dürfte, sich aber als Glücksgriff herausstellt.

Die Filardis verabschieden sich weitestgehend von der ursprünglichen King-Geschichte als eine Lovecraft-ähnliche Poe-Pastiche, die sich hauptsächlich auf zwei Charaktere in einem gruseligen Haus konzentrierte und setzen mit schrulligen Nebenfiguren, ergänzenden Handlungssträngen sowie eigenen Ansätzen neue Akzente, die King-Fans durchaus zufriedenstellen dürften. Insbesondere die Figuren sind allesamt der Geschichte zuträglich und detailliert gezeichnet, sodass sie sich ihre Geschichten mit der von King harmonisch verbinden.

Zudem bietet die prächtige Ausstattung des Anwesens und die des organischen Dorfes eine gespenstige Gothic-Atmosphäre, die liebend gerne in den Horrorfilmen der 1960er-Jahre inszeniert wurde. Die Serie ernährt sich von einem wachsenden Gefühl der Angst und beschwört die unvermeidliche Konfrontation heraus, die das überraschende Finale umrahmt. [Jana]

9. Der Nebel (2007)

Der Nebel handelt von eben jenem titelgebenden Nebel, der nach einem schweren Unwetter eine kleine Stadt einhüllt und zum Schrecken der Bewohner aus mehr als nur feinen Wassertröpfchen besteht. Eine kleine Gruppe von Personen verbarrikadiert sich daraufhin in einem Supermarkt und versucht sich der angreifenden Monster zu erwehren.

Der von Frank Darabont inszenierte Streifen basiert auf Kings gleichnamiger Kurzgeschichte, die 1985 zum ersten Mal erschienen ist. Darabont ist kein fremder im King-Universum, hat er doch schon mit viel Erfolg Die Verurteilten und Green Mile auf die große Leinwand gebracht. Mit Der Nebel begibt er sich allerdings zum ersten Mal in King’sche Horror-Gefilde.

Der Nebel gehört zu jenen Horrorfilmen, die eine Gruppe auf engem Raum einer äußeren Bedrohung aussetzen und wir dabei zuschauen dürfen, wie der zivilisatorische Putz langsam bröckelt. Diese altbekannte Formel lässt uns hier wieder einen Blick auf die Conditio Humana werfen – was bleibt von uns übrig, wenn sich das Über-Ich verabschiedet? Durch die zum großen Teil soliden schauspielerischen Leistungen ist das langsame Zerfallen der Gruppe glaubhaft und lädt zum Mitfiebern ein.
Eine weitere große Stärke ist das an 50er-/60er-Creature-Features angelehnte Monster-Design, das unter Federführung von Special-Effects-Meister Greg Nicotero (Day of the DeadThe Walking Dead) entstand. Insbesondere in der Schwarz-Weiß-Fassung wirken diese albtraumhaft schön und schaffen eine bezaubernde klassische Monster-Atmosphäre.
Darabont blieb bei der Verfilmung sehr nah an der Vorlage mit Ausnahme des grimmigen Endes, das stark umgekrempelt wurde – und Stephen King sogar besser gefiel als sein eigenes.

Insgesamt ist Darabonts Adaption von Kings Kurzgeschichte ein wundervolles Creature Feature, das insbesondere in der Schwarzweiß-Fassung glänzen kann. [Florian]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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