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Stephen King: 13 Horror-Verfilmungen, die ihr gesehen haben solltet!

8. Brennen muss Salem (1979)

Nach einigen Jahren kehrt Schriftsteller Ben Mears in seine Heimatstadt Jerusalem’s Lot, von den Einheimischen Salem’s Lot genannt, zurück, um ein Buch über das unheimliche Marsten-Haus zu schreiben, das die Stadt überblickt. Kurz vor seiner Ankunft wurde es jedoch nach jahrelangem Leerstand von dem geheimnisvollen Richard Straker gekauft, der mit seinem abwesenden Geschäftspartner Kurt Barlow ein Antiquitätengeschäft eröffnen will. Mears zieht daraufhin in die örtliche Pension, von der aus er das Anwesen sehen kann. Als sich der Autor wieder im Kleinstadtleben niederlässt, alte und neue Kontakte knüpft, kommt es vermehrt zu seltsamen Vermissten- und Todesfällen in der Stadt. Der Verdacht fällt zunächst sogar auf Mears selbst, der ebenfalls als „Fremder“ gilt, aber die Wahrheit ist viel grauenvoller, als er sie jemals schreiben könnte.

Regisseur Tobe Hooper adaptierte Stephen Kings Roman zu einer TV-Miniserie, das nach den Low-Budget-Horrorfilmen Blutgericht in Texas und Blutrausch einen Schritt in Richtung Mainstream-Arbeit markierte. Allerdings nahm sich Hooper bei Brennen muss Salem einige Freiheiten im Ausgangsmaterial und schuf seine eigene Vorstellung von Salem’s Lot und seiner Bevölkerung.

Brennen muss Salem muss nicht allzu viel Spektakuläres tun, um eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen. Die Handlung ist nie übermäßig kompliziert. Hooper nimmt sich viel Zeit für seine seltsamen, komplexen Figuren, um die Kleinstadtkulisse zu konkretisieren. Alle wichtigen Handlungsstränge werden ausgeformt und zusammengebracht, um subtil eine Vision des Schreckens zu entfesseln, die allmählich eine kleine Stadt erfasst.

Die wohl bemerkenswerteste Veränderung ist sicherlich die Figur von Kurt Barlow. Im Buch eine recht harmlos menschlich anmutende Gestalt, verwandelt er sich bei Hooper in eine von Max Schreck inspirierte Nosferatu-ähnliche Kreatur, die nie auch nur ein Wort spricht. Der Anblick des kahlen, blauhäutigen Vampirs mit den gelben, rattenähnlichen Reißzähnen interpretiert den Vampirismus als Ansteckung vollkommen neu, der sich wie eine Plage unter der örtlichen Bevölkerung ausbreitet und eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Hier gibt es keine Suche nach verlorenen Lieben in prächtigen Schlössern – nur eine abscheuliche Pest, die absolut keine Gefangenen macht. [Jana]

7. Christine (1983)

Arnie ist ein Außenseiter und wird in der Schule gemobbt. Regelmäßig wird er verprügelt, ihm werden Streiche gespielt und zuhause leidet er unter der strengen Hand seiner Eltern. Als er eines Tages mit seinem Freund Dennis durch die Stadt fährt, entdeckt er einen alten, rostigen 1958er Plymouth Fury, ein Traum von einem Auto. Arnie ist dem Wagen verfallen und kauft ihn sofort. Danach ändert sich jedoch sein Verhalten. Er wirkt fast wie besessen, wird aufmüpfig, aggressiv und vor allem viel selbstbewusster. Er steckt all seine Zeit und sein Geld in die Restauration des Wagens. Eines Tages jedoch häufen sich merkwürdige Zwischenfälle im Zusammenhang mit dem Wagen. Arnies Freundin wird verletzt, Dennis machte eine abfällige Bemerkung über Christine – so der Name des Autos – und verletzt sich daraufhin beim Footballspielen schwer und auch Arnie wirkt zunehmend böser und wie ausgewechselt. Führt Christine etwa ein Eigenleben?

Niemand Geringerer als John Carpenter führte bei diesem verrückten Auto-Horror Regie und bewies einmal mehr sein Auge für Ästhetik und für ruhige, Spannung aufbauende Sequenzen. Christine wird stets als makelloses Auto gefilmt: Der Chrom glänzt, der Lack ist wie geleckt und die Scheinwerfer wirken beinahe verführerisch. Aber grade in den dunklen Momenten, wenn nur der Motor dämonisch knurrt und die Lichter Christines die Dunkelheit erhellen, entstehen diese nervenzerrenden Einstellungen. So brennt sich die Sequenz ins Hirn, als Christine brennend aus der Dunkelheit wie ein Dämon auf Rädern angefahren kommt und die Jagd aufnimmt. Untermalt mit einem starken Score von Carpenter, machen diese ikonischen Momente des Höllenautos Christine einzigartig und zu etwas besonderem in der Liste von King-Verfilmungen. [Mathias]

6. Dead Zone (1983)

Was wäre, wenn man anhand einer einzigen Berührung für wenige Sekunden in die traumatischsten Erlebnisse einer anderen Person schauen kann? Und viel wichtiger, was wäre, wenn dieses Erlebnis die zukünftige brutale Ermordung von Millionen von Menschen voraussagt? Diese Frage ist der Grundstein von Stephen Kings, 1981 in Deutschland veröffentlichten, Roman „The Dead Zone – Attentat“.

Johnny Smith (Christopher Walken) ist ein einfacher High-School Lehrer aus Castle Rock, New England, mit einer bezaubernden Freundin (Sarah Bracknell) und einem geregelten Leben. Eines Tages erleidet Smith einen Unfall, der ihn für fünf Jahre ins Koma versetzt. Nach seinem Erwachen ist nichts mehr, wie es war. Während seine Freundin ein neues Leben begonnen hat, muss Johnny zusätzlich plötzlich mit hellseherischen Fähigkeiten klarkommen. Anfänglich vollkommen überwältigt von seiner neugewonnen Gabe, wird er schließlich eine Art Medium für die Polizei und schafft mittels dieser einen Serienkiller dingfest zu machen. Doch als Smith bei einer Kundgebung die Hand des amtierenden Politikers Greg Stillson (Martin Sheen) schüttelt, sieht er eine große Katastrophe auf die Menschheit zukommen …

Unter der Regie von David Cronenberg (Die Fliege), ist The Dead Zone ein Horrordrama mit Elementen aus Sci-Fi und Krimi, der bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat und gekonnt den lauernden Schrecken des kalten Krieges und der politischen Angespanntheit der 70er und 80er widerspiegelt.
The Dead Zone ist ein leiser Sturm psychologischen Terrors, der es schafft, die über 400 Seiten große Vorlage in eine Spielzeit von unter zwei Stunden zu zwängen, was in erster Linie dem grandiosen Drehbuch von Jeffrey Boam (The Lost Boys) zu verdanken ist, dem es gelingt die Essenz von Kings Romanvorlage einzufangen und ein verwinkeltes, aber erzählerisch geradliniges Korsett zu stecken.

Der Film verwebt die spektakuläre Welt des Hellsehers und Okkulten nahtlos mit der Realität des Alltags. Die Szenen von Johnnys Visionen fühlen sich tief in der Realität verwurzelt an, was sie noch schockierender und beunruhigender macht. [Jörg]

5. Dolores (1995)

Während sich viele Erzählungen von Stephen King mit überirdischen Kräften befassen, stammt der hier erzeugte Horror aus dem alltäglichen Leben. Denn im Gegensatz zur Mehrheit der King-Verfilmungen ist Dolores ein sich langsam entfaltender Genremix aus Charakterstudie und Psycho-Thriller mit melodramatischen Akzenten und weniger übernatürlicher Horror. Die einzigen Geister in Dolores sind diejenigen, die aus der Erinnerung stammen, und der einzige Horror ist das Böse, das Menschen aneinander antun.

Oscar-Preisträgerin Kathy Bates (Misery) spielt die titelgebende Figur, eine Frau in ihren späten Jahren, die abermals des Mordes angeklagt wird. Die Haushälterin soll ihr reiche Arbeitgeberin Vera Donovan getötet haben – wie bereits vor fast 30 Jahren ihren gewalttätigen Ehemann. In der Vergangenheit konnte man ihr nichts nachweisen, nun will der verbissene Polizist John Mackey (Christopher Plummer, Wolf) Dolores endlich des Mordes überführen. Keiner dieser Todesfälle ist jedoch so, wie es scheint. Das muss auch Dolores Tochter Selena (Jennifer Jason Leigh, The Hateful 8) feststellen, die nach jahrelanger Funkstille in ihre Heimat zurückkehrt und mühsam die Wahrheit hinter allen Ereignissen aufdeckt.

Selenas Ankunft löst eine Kaskade von Erinnerungen aus und durch traumhafte, eindringliche Rückblenden erfährt das Publikum nach und nach die volle Wahrheit über Dolores Vergangenheit und den Tod ihres Mannes. Dabei schaffen Regisseur Taylor Hackford (Im Auftrag des Teufels) und Kameramann Gabriel Beristain unterschiedliche Farbpaletten von Vergangenheit und Gegenwart, sodass Ereignisse in zwei Zeiträumen visuell voneinander getrennt bleiben, selbst wenn sie kollidieren. Farbenfrohe Rückblenden fügen sich nahtlos in die unerbittliche Graupalette der Gegenwart, die das Publikum mit einer Atmosphäre von Traurigkeit und Bedauern umhüllt.

Ergänzt wird dies mit Bates bewegender Performance aus Pathos und Demut, die den Bildschirm dominiert, da Bates es beherrscht, in zwei radikal unterschiedlichen Lebensphasen die Dolores zu spielen. Und auch wenn Leighs Charakter hauptsächlich als Auge für das Publikum fungiert, macht das düstere Duett zwischen den beiden begabten Schauspielerinnen den Film absolut sehenswert. [Jana]

4. Friedhof der Kuscheltiere (1989)

Familie Creed zieht raus in das ländliche Maine, um dem Stadtalltag zu entgehen und den Kindern Gage und Ellie ein friedliches und idyllisches Heim zu bieten. Das Haus der Creeds liegt jedoch nahe an einer Bundesstraße, die auch von LKWs stark genutzt wird. Dies muss auch Familienkater Church feststellen, der eines Morgens angefahren und festgefroren auf Nachbar Judds Grundstück gefunden wird. Um seiner Tochter das Trauma zu ersparen, folgt Vater Louis dem Tipp von Judd und begräbt den Kater auf einem alten Friedhof amerikanischer Ureinwohner. Zu Louis Überraschung tapst Kater Church am nächsten morgen wieder durch das Haus, ist jedoch sehr angriffslustig. Als die Familie nur kurz darauf eine weitere tödliche Tragödie trifft, kann Louis mit der Schuld nicht leben und trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Wie schon die Vorlage dreht sich auch die Adaption von Mary Lambert um das Thema Tod und Trauer, zu der Stephen King selbst das Drehbuch beisteuerte. Dieser sorgte auch in enger Absprache mit Lambert dafür, dass die Verfilmung möglichst nah am Roman blieb, was dem Film durchaus gut tut. Auch die Nebengeschichte rund um Mutter Rachels Kindheit, in der sie auf ihre kranke Schwester Zelda aufpassen musste und die sich als knochige dämonische Kreatur in ihren Erinnerungen manifestiert hat, lehrt dem Publikum mit ihren kränklichen und fast geisterhaften Rufen das Fürchten und rundet Friedhof der Kuscheltiere zusätzlich ab.
Lamberts Inszenierung kann vor allem mit dem mysteriösen Setting rund um die dichten Wälder und den Haustierfriedhof glänzen, aber auch mit der gruseligen Inszenierung der Wiedergänger. Insbesondere zum Finale dreht Friedhof der Kuscheltiere noch einmal richtig auf und sorgt mit der expressiven Inszenierung für einige der besten und finstersten Szenen unter den King-Adaptionen. [Mathias]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?