Dolores (1995) – Review
Dolores Claiborne, ein waschechtes Drama von Stephen King. Wie funktioniert ein Drama des Horror-Autors und sollte man den Film sehen?
Originaltitel: |
Dolores Claiborne USA 126 Minuten Taylor Hackford Tony Gilroy „Dolores“ von Stephen King (Roman) |
Der Film
Dolores Claiborne steckt in Schwierigkeiten: Vera Donovan, bei der Dolores jahrelang den Haushalt führte und sie zum Schluß auch pflegte, ist bei einem Unfall umgekommen. Es sind Ermittlungen aufgenommen worden, weil man vermutet, die ältere Haushälterin hätte nachgeholfen. Nur ihre Tochter kann ihr in dieser Situation noch helfen – doch es gibt zwei Probleme: erstens haben die beiden ein sehr gestörtes Verhältnis, zweitens muss die Vergangenheit der beiden aufgearbeitet werden, um die Gegenwart zu verstehen.
Taylor Hackford (Ein Offizier und Gentleman, Im Auftrag des Teufels) inszenierte hier Stephen Kings gleichnamigen Roman von 1993 – dieser hat eine Symbiose zum vorher erschienenen Buch „Das Spiel“, welche im Film aber keine Rolle spielt. Zum zweiten Mal nach Misery übernimmt hier Kathy Bates eine Hauptrolle in einer King-Verfilmung. Des weiteren wirken Jennifer Jason Lee, Christopher Plummer und David Strathairn mit, die Musik wurde von Danny „Ich mache Musik für Tim Burton Filme“ Elfman komponiert.
Die Stärken
Die absolute Stärke des Films ist die herausragende Darstellung von Kathy Bates. Sie spielt die alte Dolores am Anfang des Filmes so überzeugend, dass man wirklich überrascht ist, wenn sie in der ersten Rückblende die Rolle der jüngeren Dolores einnimmt – und komplett anders wirkt und diese nicht weniger überzeugend darstellt. Jennifer Jason Lee brilliert hier als verletzte, gefühlskalte Tochter ebenso wie Christopher Plummer als verbohrter Ermittler oder David Strathairn als versoffener Familienvater. Genial gelöst ist der Unterschied zwischen Gegenwart und Vergangenheit: die Zeit damals erstrahlt in den schönsten Farben, die jetzige Zeit ist blau-grau und düster – dies passt genau zur jeweiligen Lebenssituation von Mutter und Tochter. So ist das Gefühlsleben des Zuschauers auch ständig gefordert, er muss bzw. darf düster-depressive Stimmungen sowie die Leichtigkeit der Vergangenheit erleben. Die Geschichte ist straff erzählt und lässt keine Langweile aufkommen.
Die Schwächen
Wenn man in diesem tollen Film einen Fehler sucht, dann höchstens, dass die Auflösung des Kriminalfalls einen Tick zu süßlich ausgefallen ist.
Das Fazit
Eine weitere gelungene Dramaverfilmung von Stephen King, welche besonders durch die starken Darsteller überzeugt. Leider ist der Film etwas in Vergessenheit geraten, vielleicht wegen der eher schwierigen Thematik.
Bewertung |
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Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: Dolores © Castle Rock Entertainment
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