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Stephen King: 13 Horror-Verfilmungen, die ihr gesehen haben solltet!

3. Misery (1990)

Die Romanreihe um die Figur Misery machte Paul Sheldon (James Caan, Der Pate) zum Bestseller-Autor. Nach dem letzten Band der Serie zieht er sich in ein entlegenes Berghotel zurück, um ein neues Werk zu Papier zu bringen. Der Wunsch, das fertige Manuskript schnellstmöglich seinen Lektor*innen zu prärentieren, lässt Paul den aufkommenden Schneesturm ignorieren. Sein Auto kommt in den verschneiten Bergen von der Straße ab und droht in dem Wrack zu erfrieren. Wäre da nicht Annie Wilkes (Kathy Bates, Dolores), die wie ein Wunder zur rechten Zeit auftaucht, den schwer verletzten Paul befreit und beginnt, ihn gesund zu pflegen. Annie, sein nach eigenen Angaben größer Fan, scheint geradezu besessen von Misery und rasch zeigt sich, dass ihre Nächstenliebe nicht bedingungslos ist. Das Ende „ihrer“ Heldin Misery ist für Annie inakzeptabel. Also zwingt sie den ihr ausgelieferten Paul für Miserys Ende eine Fortsetzung zu entwerfen …

Misery lebt in seinem kammerspielartigen Setting vor allem durch das Gegenspiel von Paul und Annie. Lediglich ein von Paul beiläufig gesprochener Nebensatz offenbart in Annie plötzlich eine zweite Seite, die ihr hilfsbereites, fürsorgliches Wesen in leidenschaftliche, hitzige Raserei verzerrt. Dieser Umschwung trifft nicht nur Paul unvorbereitet, sondern auch das Publikum. Wie er sind wir fortan in ständiger Alarmbereitschaft, bald wieder auf „die andere Annie“ zu treffen. Der scheinbar mühelose Wechsel zwischen überfürsorglichem, schüchternem Mauerblümchen und eiskalter Killerin bringt Bates zu Recht ihren ersten Oscar ein. Und auch Caan versteht es, uns seinen Kampfgeist in einer schier ausweglosen Situation durch die Leinwand hindurch greifbar zu vermitteln, sodass jeder vereitelte Fluchtversuch weh tut.

Es liegt am Ende auch in erster Linie an Kathy Bates Ausnahme-Performance, dass das Kammerspiel in Misery nicht nur zu den besten King-Adaptionen gehört, sondern auch zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten. [Heike]

2. Carrie – Des Satans jüngste Tochter (1976)

Carrie White ist eine Außenseiterin. In der Schule ist sie konstanter Demütigung und dem Spott ihrer Mitschüler:innen ausgesetzt, von ihrer doktrinär religiösen Mutter wird sie physisch wie psychisch misshandelt. Diejenigen, die ihr Empathie entgegenbringen, sind nur wenige. Nur ihre Lehrerin Miss Collins und ihre Mitschülerin Sue setzen sich für sie ein. Durch ihre Unterstützung kann Carrie gemeinsam mit einer Begleitung zum Abschlussball gehen. Doch als Carrie zur Ballkönigin gekürt wird, kommt es schließlich zur Katastrophe…

Brian De Palmas Carrie – Des Satans jüngste Tochter markierte nicht nur seinen Durchbruch als Regisseur, sondern war auch die erste Verfilmung einer Geschichte von Stephen King überhaupt. Und selbst über 40 Jahre nach Erscheinen gehört diese immer noch zu den besten ihrer Art. Mehr noch als die übersinnlichen Fähigkeiten Carries steht die unbändige Tragik der Geschichte im Vordergrund, der De Palma eine ganz neue Tragweite verleiht. Die emanzipatorische Allegorie wird von ihm hochgradig psychosexuell aufgeladen, was eine freudsche Analyse evoziert, während der Film aber gleichzeitig unglaublich nahbar bleibt. Carries Psychokinese ist nicht zuletzt auch ein übersinnlicher Auswuchs ihrer verzweifelten Sehnsucht nach Geborgenheit: in dem Moment, in dem ihr diese erst gewährt und auf diabolische Art direkt wieder entzogen wird, kommt es schließlich zur Katastrophe.

Zwischen fanatisch religiöser Restriktion und unnachgiebiger sozialer Häme entwirft Carrie – Des Satans jüngste Tochter das Psychogramm eines bis ins Mark erschütterten Mädchens – und letztlich ihres Befreiungsschlags. Der Film endet schließlich auf einer überaus bittersüßen Note, die erschrocken zurücklässt und zum besten gehört, was das verfilmte Schaffen Kings zu bieten hat. [Robert]

1. Shining (1980)

Der ehemalige Lehrer Jack Torrance nimmt eine Stelle als Hausverwalter im Overlook-Hotel in Colorado an, das während der Wintersaison geschlossen ist. Für Jack kommt der Job wie gerufen, bietet er doch Kost und Logis für sich und seine Familie und hoffentlich genügend Zeit und Ruhe, um an einem Buch zu arbeiten. Als er jedoch mit seiner Frau Wendy und Sohn Danny das Overlook bezieht, dauert es nicht lange, bis es zu ersten Spannungen innerhalb der Familie kommt und eine unbehagliche Aura sich wie ein Schleier über die idyllische Winterlandschaft legt…

Was Stanley Kubricks Adaption von Stephen Kings gleichnamigem Roman so genial macht, ist seine Abkehr von beinahe allem offensichtlich Übernatürlichen, das in Kings Roman großzügig verteilt ist. Stattdessen macht er aus dem Stoff ein Familiendrama, in dem die fragile Fassade des menschlichen Miteinanders innerhalb der Familie bereits stark bröckelt, bevor das Overlook überhaupt ins Spiel kommt. Die dem Hotel innewohnenden bösartigen Präsenzen, die Danny dank seiner Fähigkeit des „Shinings“ wahrnehmen kann, ergreifen zunehmend Besitz von Jacks angekratzter psychischer Verfassung und bringen all das Übel an die Oberfläche, das schon lange in ihm schlummerte. Mit fanatischer handwerklicher Perfektion erzählt Kubrick eine Tragödie, die unausweichlich zur Katastrophe führt.
Labyrinthische Gänge und die schier unmögliche Architektur des Hotels verwirren die Sinne, unheimliche Visionen und geisterhafte Erscheinungen den Verstand. Mit seiner manipulativen Kraft entfesselt das Hotel Jacks Abgründe und treibt ihn langsam in den Wahnsinn, während Wendy und Danny dem Terror schutzlos ausgeliefert sind.

Damit gelang Kubrick eine überaus eigenständige Interpretation der Romanvorlage, die King zwar überhaupt nicht zusagte, aber die bis heute nichts von ihrer Intensität verloren hat und vollkommen zu Recht einen zeitloser Klassiker des Genres darstellt. [Robert/Heike]


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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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