Werwolf-Filme
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13 Werwolf-Filme, die ihr gesehen haben solltet

Heute dreht sich bei uns alles um Werwölfe. Wir haben uns durch die Fülle an Werwolf-Filmen gewühlt und für euch 13 Perlen ausgegraben. Viel Spaß!


13. Howling IV (1988)

Die Autorin Marie, geplagt von vermeintlich stressinduzierten Visionen, entflieht mit Ehemann Richard dem stressigen Großstadt-Alltag in eine Waldhütte im verschlafenen Örtchen Drago. Doch die Alpträume brechen nicht ab, der Hund der beiden verschwindet und wird grausam zerrissen aufgefunden, bald wird Marie von einer unbekannten Bestie durch den Wald gehetzt. Drago ist kein gewöhnliches Dorf und die Bewohner treiben ein teuflisches Spiel mit den Städtern.

Howling IV – The Original Nightmare ist keine Fortsetzung, sondern eine Neuverfilmung des Romans „Howling“ von Gary Brandner. Er ficht damit den Thron des wohl besten Teils der Reihe, Das Tier, an, und scheitert selbstverständlich. Dem Selbstanspruch, eine werkgetreuere Adaption des Buches abzuliefern – nicht umsonst der Untertitel The Original Nightmare – mag er gerecht werden, dennoch verbleibt er der unendlich schwächere Film.

Wieso ist Howling IV – The Original Nightmare also ein Werwolf-Film, den man gesehen haben sollte? Zunächst ist er nach Das Tier sicher der beste Teil einer Reihe, die das Genre wie keine andere geprägt hat. Den wahnwitzigen Einfällen der anderen Sequels – Beuteltier-Lykanthropen, Kämpfe gegen Vampire und der Verwendung umgenähter Affenkostüme – setzt er eine unaufgeregte, ernsthafte Verarbeitung des Werwolf-Stoffes gegenüber, die einen sehr traditionellen Horrorfilm ergibt.

Insgesamt geboten wird ein angenehm altmodisches 80er-Artefakt, das seinen B-Movie-Status zwar erkennen lässt, dessen sparsam eingesetzte praktische Effekte aber charmant und nicht billig wirken. Den CGI-Fiaskos, verkopften Coming-of-Age-Stories und plumpen Versuchen selbstironischer Genrereflexion manch neuerer Werwolfstreifen ist Howling IV – The Original Nightmare damit immer noch meilenweit voraus. [Alexander]

12. Wolf – Das Tier im Manne (1994)

Will Randall, ein Verlagslektor in den besten Jahren, wird eines Nachts von einem Wolf gebissen. Danach sind seine Sinne plötzlich geschärft und seine körperliche Kraft steigt. Diese Veränderungen kommen ihm gerade recht, denn in der Firma wird er von einem jüngeren Kollegen ausgebootet, der ausgerechnet auch noch eine Affäre mit Randalls Ehefrau hat.

Mike Nichols‘ Film Wolf – Das Tier im Manne kann man auf verschiedene Weisen interpretieren: als Metapher für die Midlife Crisis, als filmische Bekräftigung des Mottos „Man ist nie zu alt für einen Neuanfang“ oder einfach als originellen Werwolffilm.

Denn anstatt zufällig irgendwelche Opfer zu reißen, nutzt Randall seine neuen Fertigkeiten dazu, um im Privatleben kräftig aufzuräumen. Für Jack Nicholson mit seiner natürlich-animalischen Ausstrahlung ist diese Rolle wie maßgeschneidert. Die wunderbare Michelle Pfeiffer als neuer Flirt und James Spader als glitschiger Widersacher komplettieren die Schauspielerriege des Films perfekt. Das Werwolf-Make-Up von Nicholson kann man als besonders gelungen bezeichnen, denn anstatt ihm einfach eine verdeckende Latexmaske aufzusetzen, hat man seine natürliche Gesichtsstruktur verwendet und diese um Werwolf-Charakteristika ergänzt.

Dieser Film ist absolut sehenswert, man muss sich allerdings im Klaren sein, dass Wolf – Das Tier im Manne nur wenige Horrorelemente hat, dafür aber eine intelligente Geschichte erzählt. [Andreas]

11. Mondblut (1974)

Der Multimillionär Tom lädt eine Runde illustrer Gäste in sein abgelegenes Insel-Anwesen ein. Was diese zunächst nicht ahnen: Tom, ein begeisterter Großwildjäger, vermutet, dass einer der Anwesenden insgeheim ein Werwolf ist und trachtet danach diesen zu erlegen. Das Wochenende über hält er seine Gäste fest und versucht den Gestaltwandler zu ermitteln.

Mondblut, eine der späteren Produktionen der berühmt-berüchtigten Amicus Studios, ist vor allem eines: altmodisch. Action und Horror im engeren Sinne finden sich hier wenig, stattdessen entpuppt sich der Film als Wer-ist-der-Mörder-Versteckspiel im Werwolfsgewand, das Altbekanntes und -beliebtes mit lykanthropischem Grusel aufpeppt. Spätestens wenn kurz vor Schluss die „Werwolfspause“ eingelegt wird und der Zuschauer bei tickendem Uhrenbild selbst kombinieren soll, wer denn nun der Werwolf sei, punktet Mondblut durch eine außerordentliche Drolligkeit.

Der Film ist keinesfalls perfekt, haben sich doch einige unübersehbare logische Fehler eingeschlichen. Für das klassische Werwolf-Motiv des Versteckspiels innerhalb eines geschlossenen Personenkreises ist er jedoch ein derartiges Paradebeispiel, dass man ihn definitiv gesehen haben sollte. Mondblut gelingt es, mit einem guten Cast – u. a. Peter Cushing (Dracula) – und detailverliebt inszeniertem Katz-und-Maus-Setting einen angenehm altmodischen Gruselkrimi abzuliefern, der ausgezeichnet unterhält. [Alexander]

10. Wolfman (2010)

Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche filmische Begegnungen mit Lykanthropie, aber der Wolfsmensch ist für Werwölfe das, was Dracula für Vampire ist. Seit Lon Chaney Jr. den Mantel von Lawrence Talbot beiseite geworfen hat, hat ihn bis 2010 nie jemand aufgehoben. Wenn Benicio Del Toro die Rolle annimmt, spielt er daher nicht irgendeinen Werwolf, er spielt den Werwolf.

Das Remake verschiebt die Handlung von den 40ern ins späte 19. Jahrhundert. Wie schon im Original kehrt Lawrence Talbot nach langer Abwesenheit in seine Heimatstadt zurück, doch in diesem Fall um nach seinem verschwundenen Bruder zu suchen. Seit geraumer Zeit verschwinden Dorfbewohner auf seltsame Weise und werden übel zugerichtet wieder aufgefunden. Es kursieren schon lange Gerüchte, dass Werwölfe dahinter stecken sollen.

The Wolfman ist eine wundervolle Hommage und verbindet das Gotische des Originals mit der Gewalt und dem Gore moderner Horrorfilme. So bekommt man das Gefühl, einen klassischen Horrorfilm aus den 1940ern zu sehen, der jedoch mit moderner Technologie erstellt wurde. Ein absolutes Highlight stellen die erwarteten Werwolfszenen dar. Talbot ist groß, haarig, zweibeinig und ähnelt im Aussehen dem klassischen Design des Originals. Dies ist das Ergebnis der wundervollen Arbeit des stets zuverlässigen Kreaturenzauberers Rick Baker, der bei den Special Effects die Sau rauslassen durfte. Es ist überraschend wie blutig der Film im Großen und Ganzen geworden ist.

The Wolfman ist unterhaltsam, beängstigend, aufregend, blutig, macht jede Menge Spaß und ist eine würdige Hommage an einen der wichtigsten Werwolffilme aller Zeiten. [Jörg]

9. Late Phases (2014)

Der blinde, doch überaus rüstige Vietnam-Veteran Ambrose (Nick Damici, Vampire Nation) wird von seinem Sohn widerwillig in eine Gated Community für Senioren verwiesen, um seinen Lebensabend zu genießen. Schnell wird jedoch klar, dass in der gemütlichen Rentnergemeinde nicht alles mit rechten Dingen zugeht: Nachbarin Dolores wird nachts brutal abgeschlachtet und Ambroses geliebter Blindenhund stirbt bei dem Versuch, ihn gegen die unsichtbare Gefahr zu verteidigen. Ein Werwolf geht um, doch außer dem kernigen Ex-Soldaten scheint niemand etwas von der Bedrohung wissen zu wollen – ein teuflisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, als Ambrose seinen Blindenstock ergreift und sich auf die Jagd begibt.

Late Phases ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiger Film. Zwar dient die Wer-ist-der-Mörder-Scharade als Plot zahlloser Horror- und insbesondere Werwolffilme, doch ist die Verlagerung in den isolierten Mikrokosmos der Senioren-Wohngemeinde ein kreatives Novum. Der Gefahr, die unter dem naiven Heile-Welt-Getue der Alten, ihrer Pfleger und Angestellten gärt, liefert dieser Kontext idealen Nährboden. Ambrose wird fast wahnsinnig ob der Belanglosigkeiten des seniorengerechten Alltagstreibens, das, von den senileren Bewohnern unbemerkt, dem umgehenden Monstrum seine wehrlosen Opfer geradezu serviert. Nick Damici brilliert in der tragenden Protagonistenrolle, deren Blindheit einen weiteren, interessanten Aspekt ins Spiel bringt: Wie ermittelt man ein mordendes Ungeheuer, ohne es zu sehen?
Das Monsterdesign wird nicht jedermanns Sache sein, ist die Werwolf-Optik in Late Phases doch recht eigen. Dafür hebt sich der Film mit handgemachten und technisch solide umgesetzten Effekten angenehm von den CGI-Werwölfen anderer, jüngerer Produktionen ab. [Alexander]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

One Comment

...und was meinst du?