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13 Horrorfilme aus der Hölle, die ihr gesehen haben solltet!

8. Angel Heart (1987)

In der schwülen Hitze von New Orleans sucht der Privatdetektiv Harry Angel nach dem verschwundenen Musiker Johnny Favorite. Den Auftrag hat er von dem zwielichtigen Louis Cyphre erhalten. Der hat allerdings etwas ganz anderes mit dem Detektiv im Sinn. Denn wir verfolgen Angel vordergründig auf der Suche nach dem verschwundenen Musiker, aber eigentlich ist der Privatdetektiv von Anfang an nur ein Spielball in den Händen des Teufels, den er trotz persönlicher Verbindung nicht erkennt nicht. Dabei hätte er eigentlich schon bei dem Namen seines Auftraggebers stutzig werden sollen – Louis Cyphre bedeutet nichts anderes als Luzifer.

In Angel Heart wird der Teufel, verkörpert durch Robert De Niro, ohne Hörner und Hufe dargestellt, sondern sehr subtil als Businessmensch. Speziell De Niros Darstellung des Leibhaftigen bleibt lange in Erinnerung. Er wirkt wie ein Raubtier, gekleidet in Samt und Seide, das lauernd auf sein Opfer wartet. Unvergessen bleibt, wie der Schauspieler ein Ei pellt. Eine banale Handlung, die dank De Niros Talents äußerst bedrohlich wirkt und andeutet, wie der Teufel mit den ihm versprochenen Seelen verfährt.

Der Privatdetektiv ist im perfiden Spiel des Teufels gefangen. Cyphre lässt den Privatdetektiv Stück für Stück Informationen über sich selbst herausfinden, um dann zum vernichtenden Schlag auszuholen. So schlingert Angel durch Hitze, Morde und Voodoorituale und entdeckt quälend langsam die Wahrheit über sich selbst.

Alan Parkers Angel Heart zeigt, dass der Teufel unerbittlich hinter den ihm versprochenen Seelen herjagt. Harry Angel wird somit doppelt brennen: einmal beim Sühnen seiner Verbrechen und ewig in der Hölle. [Andreas]

7. Im Auftrag des Teufels (1997)

Der im ländlichen Florida aufgewachsene Anwalt Kevin Lomax (Keanu Reeves, The Neon Demon) gewinnt jeden Fall. Dafür stellt er seinen Siegeswillen über alle moralischen Bedenken. Dies fällt auch dem in New York ansässigen Staranwalt John Milton (Al Pacino, Cruising) auf, der Lomax ein Angebot macht, das er nicht ablehnen kann. Doch schon bald wirkt sich das neue Arbeitsumfeld im Big Apple negativ auf Lomax‘ Familie aus: Die beunruhigenden Vorkommnisse häufen sich, während Kevin immer tiefer in Miltons mephistophelische Fänge zu geraten scheint.

Regisseur Taylor Hackford (Dolores) gelingt mit Im Auftrag des Teufels ein ausgewogener Mix aus Gerichtsdrama, Mystery und Horror. Gehörnte Bestien in Tiergestalt sucht man hier vergebens, stattdessen setzt der Film auf subtilen Horror und so tritt auch der Teufel in Gestalt eines charismatischen und geleckten Staranwalts auf. Selten wurde der Leibhaftige so charmant und gleichzeitig arrogant dargestellt wie von Al Pacino. Sein Auftreten wird stets von einer freundlichen, aber auch einnehmenden und manipulativen Aura begleitet. Selbst Punks, die ihn und Kevin Lomax in der U-Bahn belästigen, schlägt er allein durch die Kraft der Suggestion in die Flucht.

Neben einer Handvoll bildgewaltiger Einstellungen, die Hinweise auf die wahre Natur Miltons geben, zeigt der Film doch in erste Linie, wie das Böse heimlich still und leise die Macht ergreift und die Schicksale der Menschen lenkt. Miltons Identität wird dem Publikum dabei recht bald vermittelt. Es ist auch kein Zufall, dass dieser nach dem Paradise-Lost-Autor benannt wurde, handelt doch genau dieses Werk von der Verführung der Menschheit durch Satan. Und so stehen auch im Mittelpunkt von Im Auftrag des Teufels diabolische Verlockungen und die Frage nach dem freien Willen. Der finale Twist rund um Lomax‘ Schicksal, rundet dieses Werk dann ab und macht den Film zu einer teuflisch guten Versuchung. [Mathias]

6. Constantine (2005)

Polizistin Angela Dobson (Rachel Weisz) glaubt nicht, dass sich ihre Zwillingsschwester Isabel freiwillig vom Dach der Psychiatrie gestürzt hat. Gemeinsam mit dem mysteriösen und im Exorzismus bewanderten Constantine (Keanu Reeves) macht sie sich auf, den Tod ihrer Schwester zu ergründen. Je mehr sie herausfinden, umso deutlicher wird, dass hier höhere Mächte ihre Hände im Spiel haben und das fragile Gleichgewicht zwischen Himmel, Erde und Hölle in Gefahr schwebt. Wird es ihnen gelingen die drohende Apokalypse abzuwenden?

Mit seinem ersten Spielfilm Constantine inszeniert Regisseur Francis Lawrence (Tribute von Panem 2-3) den immerwährenden Konflikt zwischen Himmel und Hölle in modernen Zeiten basierend auf dem Hellblazer-Comic. Vertreter:innen beider Welten wandeln auf der Erde und überwachen einander im Kampf um menschliche Seelen. Dabei stoßen in Latein gesprochene Litaneien auf silberkugelgefüllte Kruzifix-Shotguns, was den verstaubten katholischen Riten einen Hauch Coolness verleiht. Die Figur Constantine wirkt dabei abgeklärt, unbeeindruckt und alleskönnend. Stets effizient und bereit, zielstrebig mit dem ganzen Körper für die gute Sache einzustehen. Während sich die Darstellung der Hölle, verlassen und trostlos wie eine apokalyptische Großstadtautobahn im Flammenmeer, in bekannte Bilder einpasst, setzt Lawrence in Bezug auf personifizierte höhere Wesen wie Erzengel Gabriel (Tilda Swinton, Suspiria) und den Teufel (Peter Stormare) einen abrupten Kontrast. Im Gegensatz zu den lodernden Flammen der Hölle oder den düsteren Farben der Erde strahlen beide in ätherischem Weiß, bewegen sich buchstäblich abseits der menschlichen Welt, die ihnen reine Ablenkung und Zeitvertreib bietet. Der drohende Untergang der Menschheit inszeniert sich als Kollateralschaden einer außerweltlichen Spieldynamik. Dadurch bricht Lawrence mit den gängigen Vorstellungen der reinen, asexuellen Engel und dunklen, lasterhaften Dämonen und zeigt Wesen, die sich keineswegs großartig voneinander unterscheiden, sondern sind sich in Art, Aussehen und insbesondere der Auswirkung ihrer Entscheidungen auf die Menschen sehr nah sind. Es sind daher besonders diese Ambiguität und Stormares diabolisches Schauspiel, mit denen Constantine glänzen kann. [Heike]

5. Jigoku – Das Tor zur Hölle (1960)

Dem Universitätsstudenten Shiro Shimizu, ein fleißiger junger Mann, der mit Yukiko, der Tochter seines Theologieprofessors, verlobt ist, scheint eine glänzende Zukunft vorbestimmt. Allerdings macht ihm sein finsterer Studienkollege Tamura einen Strich durch die Rechnung, denn nach Shiros bescheidener Verlobungsfeier werden die beiden Studierenden in einen Autounfall verwickelt, bei dem der Yakuza Kyōichi Shiga getötet wird. Weder Tamura noch Shiro melden den Unfall den örtlichen Behörden, was eine Kette fataler Ereignisse auslöst, in der schließlich alle Betroffenen zur Hölle fahren.

1960 veröffentlicht, gilt Jigoku als einer der früheren Filme der aufkommenden japanischen New Wave sowie als Eckpfeiler der langen und außergewöhnlichen Karriere des japanischen Regisseurs Nobuo Nakagawa. Dieser hatte den Film seinerzeit teilweise selbst finanziert, da sich das Filmstudio Shintoho seit Anfang der 1950er-Jahre bereits zunehmend von größeren Konkurrenzen verdrängt sah, die den japanischen Film dominierten.

In seinem Heimatland als „Kultklassiker“ betitelt, ist Jigoku eine nüchterne Studie über Sühne ohne Erlösung. Inspiration schöpfte Nakagawa nicht nur aus dem Ōjōyōshū, einer buddhistischen Abhandlung des 10. Jahrhunderts mit anschaulichen Beschreibungen der Höllenreiche und der Leiden, die die Menschen erwarteten, sondern auch aus dem Fauststoff des 16. Jahrhunderts und den Erinnerungen an die Gräueltaten auf dem Schlachtfeld des Zweiten Weltkrieges, der wenige Jahre zuvor geendet hatte. Dabei verbindet Nakagawa visuell grausame Details des Jigoku-Zoshi, einer Schriftrolle des 12. Jahrhunderts mit Illustrationen der Hölle und provokanten Darstellungen des Ukiyo-e mit der Butoh-Theatralik der Nachkriegszeit.

Wenn Shiro die Hölle betritt und Tamura an den Ufern des Flusses Sanzu trifft, der als Grenze zwischen Leben und Tod fungiert, wechselt Nakagawa von einer düsteren, aber konventionellen Erzählung zu einem halluzinatorischen Albtraum. Die Hölle in Jigoku ist eine Leinwandorgie buddhistischer Qualen, die immer wieder von vorne beginnen – in einer endlosen Zirkularität werden Sünder:innen gehäutet, gekocht und in Stücke gerissen. Und über all dem schwebt der König der Hölle, Enma, umgeben von Dunkelheit, der in seiner Darstellung an traditionelle Illustrationen mächtiger Shōgune und Daimyōs der vergangenen Jahrhunderte. [Jana]

4. The Witch (2015)

Anfang des 17. Jahrhunderts wird eine Familie aufgrund ihres fundamentalistischen Oberhaupts aus der Gemeinschaft in Neuengland ausgeschlossen und bemüht sich am entlegenen Waldesrand ein Dasein aufzubauen. Doch strenge Gottesfürchtigkeit allein reicht nicht aus, um ihnen Boden und Witterung freundlich zu sinnen. Als eines Tages der Säugling spurlos verschwindet, beginnt die bereits angespannte Stimmung zu kippen. Immer mehr unerklärliche Ereignisse schüren Zweifel, Furcht und Misstrauen, und bald scheint die einzige Erklärung teuflischer Einfluss zu sein.

The Witch besticht mit seiner historischen Authentizität und versetzt uns direkt in den feuchtkalten Herbst mitten im Nirgendwo Neuenglands. Wir sehen die einzig wärmenden Bande des engsten Familienkreises rar und brüchig werden, als der jüngste Spross plötzlich verschwindet. Die angespannte Situation wird verschärft von den wohl anstrengendsten Zwillingen der Horrorgeschichte, die die Stimmung im schaurig-fröhlichen Sing-Sang ihren Geschichten über Hexen, Magie und ihren schwarzen Ziegenbock Black Phillip aufheizen. Regisseur Robert Eggers (Der Leuchtturm) bedient sich in seinem Debütwerk neben dem diabolischen Ziegenbock weiterer unterschiedlicher Symbole und Metaphern aus Religion, Mythologie und Märchen. Seien es der dunkle verworrene Wald, leuchtend rote Äpfel, unheilverkündende Raben oder furchteinflößende Hasen. Insbesondere Black Phillip kommt eine tragende Rolle als buchstäblicher Sündenbock zu, der als des Teufels irdische Gestalt im Rufe steht, anfällige Seelen mit den Versprechen von Laster und Reichtum in die Verderbnis zu stürzen. Gleichwohl der Bindung der Zwillinge zu Black Phillip, ist es die älteste Tochter Thomasin (Anya Taylor-Joy, Split), die immer mehr unter Zugzwang gerät einen Bund mit dem Teufel abzustreiten. Ein aussichtsloses Unterfangen, denn wie soll sie etwas beweisen, dass es nicht gibt? Ob der unterschwelligen Bedrohlichkeit die Black Phillip ausstrahlt, ist dieser stets passiv und spottet alle, die ihm unterstellen je einer Fliege etwas zuleide zu tun. Bis sich im Eifer des Finales sein wahres Gesicht offenbart und er buchstäblich der frommen Familie den Todesstoß versetzt. Die allumfassende Präsenz des Bösen hat Black Phillip nicht nur einen Platz in unserem Herzen, sondern auch auf dieser teuflischen Topliste eingebracht. [Heike]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?