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13 Horrorfilme aus der Hölle, die ihr gesehen haben solltet!

3. Hexen (1922)

Der dänische Regisseur Benjamin Christensen wagte mit Hexen eine eigenwillige Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm, die sich – für die damalige Zeit nahezu einzigartig – dem Motiv der Hexe und den ihr nachgesagten Künsten widmete. Die obskure Bilderwelt des Stummfilms führt in sieben Abschnitten nicht nur das (vermeintliche) Treiben der Zauberinnen vor, das von Leichenschändung über Unzucht mit dem Leibhaftigen und Kindesopferungen bis hin zu burlesken Hexensabbaten reicht, sondern auch die (tatsächlichen) Folgen für Leib und Leben der beschuldigten Frauen.

Bei dieser Reise durch folkloristisch-magische Gefilde darf einer natürlich nicht fehlen: der Teufel selbst. Im reichen Kosmos des mittelalterlichen Aberglaubens ist er überaus lebendig und entwickelt auch über seine Rolle als Antagonist im christlichen Weltbild hinaus eine unheimliche Faszinationskraft, die der Film in Form von grausigen Zeichnungen, schaurigen Ammenmärchen und vermeintlichen Erlebnisberichten einfängt. Lustvoll und bisweilen mit grotesker Komik versetzt, zeigt Hexen dieses okkulte Treiben, wobei Christensen einen ganzen Katalog an schaurigen Horror-Motiven einzuflechten wusste, die er mithilfe von detailverliebten Set-Designs und allem, was die damalige Tricktechnik hergab, zu unheimlichem Leben erweckte.

Hexen nutzt den Antichristen nicht nur als plumpe Schreckensfigur mit Ziegenfuß, sondern blendet, ganz im Sinne des Dokumentarischen, immer wieder Hinweistafeln zur mittelalterlichen Weltvorstellung ein – und der prominenten Rolle des Höllenfürsten darin. Von den verführerischen Teufelsfiguren späterer Jahrhunderte ist dieser Beelzebub allerdings noch weit entfernt; angesichts der monströsen Fratze und des unförmigen Leibs wird klar, dass die titelgebenden Hexen ihn wohl vor allem wegen seiner inneren Werte schätzen. Die wahren Teufel in dieser Geschichte tragen aber ohnehin die Maske der Inquisition und bewiesen mit ihrem Kampf gegen vermeintliche Teufelsdienerinnen eigentlich nur, dass sie dem Fürsten der Hölle in Sachen Grausamkeit in nichts nachstehen. [Catherin]

2. Die Braut des Teufels (1967)

England in den späten 1920er Jahren: Nicholas, Herzog von Richleau (Christopher Lee, Dracula) und sein amerikanischer Gast Rex wundern sich über die Reserviertheit, mit der Nicholas Ziehsohn Simon (Patrick Mower, Der Todesschrei der Hexen) ihnen seit einiger Zeit begegnet. Bei einem Überraschungsbesuch auf seinem Anwesen platzen sie in eine merkwürdige Versammlung und der in den okkulten Künsten bewanderte Nicholas ahnt: Simon steht unter dem Bann eines satanistischen Zirkels. Zusammen versuchen die Freunde, ihn und seine Bekannte Tanith (Niké Arrighi, Die Teufel) aus den Krallen der Teufelssekte zu befreien, während deren charismatischer Anführer Mocata all seine Macht aufbietet, um die beiden Kultmitglieder zurückzuholen – denn er braucht ihre Kräfte, um Satan selbst zu beschwören.

Will man Die Braut des Teufels angemessen beschreiben, lässt man am besten den Film selbst sprechen. Lange vor dem Höhepunkt der Satanic Panic entfesselt Regietalent Terence Fisher (Die Rache der Pharaonen) „Hokuspokus, Mambo Jambo, schwarze Magie“, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Camp-Ästhetik. Subtilität zählt folglich nicht zu den Stärken des Gruselstreifens, der mit okkulten und schwarzmagischen Motiven jongliert, als sei Fisher selbst ein Eingeweihter der dunklen Künste. Dabei wird alles aufgeboten, was die Imagination hergibt und wenn nicht gerade schwarze Messen mit Tieropfern gefeiert oder Gespräche mit den Toten geführt werden, dann versucht man sich eben am Seelenaustausch oder reist durch die Zeit.

Inmitten der dekadenten Gothic-Kulisse, geschaffen von Star-Szenenbildner Bernard Robinson (Die brennenden Augen von Schloss Baltimore), hat auch der Teufel höchstpersönlich seinen Auftritt und heizt den entrückten Kultmitgliedern bei einer nächtlichen Orgie ordentlich ein. Optisch erinnert er dabei an klassische Baphomet-Darstellungen, garniert mit reizvoll-altmodischen Creature Effects – mangels geglückter Beschwörung muss sich der Leibhaftige allerdings in vornehmer Zurückhaltung üben und die praktischen Aufgaben seinem Schergen Mocata überlassen. Dem satanischen Vergnügen tut das indes keinen Abbruch: Mit Die Braut des Teufels gelingt Fisher ein phantastischer Ritt durch die bizarr-bunte Welt des Okkultismus, ebenso mitreißend wie betörend inszeniert. [Catherin]

1. Dante’s Inferno (1911)

Die italienische Adaption von „Inferno“, dem ersten Großgesang aus Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“, gehört zu den ersten Spielfilmen der Filmgeschichte. Wie viele Adaptionen vor ihm, bietet Dante’s Inferno jedoch keine eigene Narration –er geht davon aus, dass dem Publikum die Geschichte ohnehin bekannt ist – sondern illustriert diese bloß. Doch auch, wenn man mit der göttlichen Komödie so rein gar nichts verbindet, ist das Werk von Francesco Bertolini, Adolfo Padovan und Giuseppe De Liguoro einen Blick wert.

Dante’s Inferno erzählt von Dante, der sich in einem finsteren Wald wiederfindet, durch den er irrt. Als ein Panther, ein Löwe und eine Wölfin ihm den Weg versperren, erscheint Dante der Dichter Virgil, abgesandt von seiner verstorbenen Jugendliebe Beatrice, der ihn aus der Misere führen soll. Die Rettung führt jedoch mitten durch die neun Kreise der Hölle.

Spannend an Dante’s Inferno ist vor allem die Darstellung der Hölle, die selbst für einen Film, der über 100 Jahre auf dem Buckel hat, mehr als erstaunlich ist. Die Italiener orientierten sich dafür an den weltbekannten und beeindruckenden Illustrationen des französischen Malers Paul Gustave Doré. Sei es der mit beeindruckender Trickkunst inszenierte Strom der Lustvollen, die von ewigem Regen gepeinigten Sünder der Völlerei oder der seelenverspeisende Teufel selbst. Es sind im Endeffekt auch jene Höllenvisionen, die uns schon nach wenigen Minuten Exposition serviert werden, die das Werk zu einem atemberaubenden Filmerlebnis machen. Denn sobald der Abstieg in die Hölle beginnt, wird die Narration zur Nebensache und man kann sich ganz der atemberaubenden Atmosphäre hingeben. Die Kulissen und Kostüme sind ein surrealer (Alb-)Traum und die Tricktechnik ihrer Zeit weit voraus.

Dante’s Inferno ist ein unglaublich beeindruckender Ausflug in die Hölle, der kein bisschen angestaubt wirkt, sondern auch heutzutage noch staunen lässt. [Florian]


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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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