Horrorfilme 2019
Toplisten

Horrorfilme aus 2019, die ihr gesehen haben solltet (Teil 2/2)

MathiasMatze

– Empfehlungen –

Der goldene Handschuh (R: Fatih Akin)

Hier gab es für mich zwei großartige Punkte: Zum einen die schauspielerische Leistung, die vor allem angesichts der auf realen Personen beruhenden und allesamt sehr schwierig zu spielenden Rollen grandios ist und zum anderen das Setdesign, denn wer sich die Dokumentation über Fritz Honka angeschaut hat, wird sehen, wie detailverliebt zum Beispiel seine Wohnung im Film nachempfunden und hergerichtet wurde. Für mich ist Der goldene Handschuh nicht nur ein Must See im Horrorgenre, sondern mit all seiner Kompromisslosigkeit auch ein Meilenstein des deutschen Genrekinos.

Doctor Sleeps Erwachen (R: Mike Flanagan)

Mir gefällt an Doctor Sleep, dass er seinen eigenen Weg geht und eine ganz spezielle Atmosphäre besitzt, da er nicht nur Horrorelemente benutzt, sondern durchaus auch als Fantasyfilm durchgehen kann. Diesen Genremix mochte ich sehr. Der erneute Besuch im Overlook Hotel hat mir darüber hinaus den ein oder anderen nostalgischen Gänsehautmoment beschert. Garniert wird dieses Werk mit einem auftrumpfenden Cast und einem starken, nostalgisch angehauchten Soundtrack, der immer wieder das bekannte Shining-Theme einsetzt.

Child’s Play (R: Lars Klevberg)

Child’s Play war für mich eines der Highlights in 2019, weil er dem Franchise eine moderne Note verpasst und trotzdem die Grundidee von Chucky – Die Mörderpuppe respektiert. Darüber hinaus wirkt Child’s Play frisch und Chucky durfte seine Opfer ebenso unterhaltsam wie kreativ um die Ecke bringen. Der Film setzt dabei wie schon das Original auf eindrucksvolle Practical Effects setzt und versprüht damit einen angenehmen Oldschool-Charme, der bei mir sehr gut ankam.

The Prodigy (R: Nicholas McCarthy)

Dieser Film ist wohl an den meisten Leuten vorbeigegangen, dabei bietet The Prodigy ein starkes Ensemble, einen konsequent bösen Storyverlauf und ein rabenschwarzes Ende. Jackson Robert Scott spielt einen wirklich unheimlichen und angsteinflößenden Jungen, der besessen ist von der Seele eines Serienmörders. Allein die Sitzung mit dem Hypnotiseur ist weltklasse!

– Größte Enttäuschung –

The Possession of Hannah Grace (R: Diederik Van Rooijen)

Die Wahl einer Leichenhalle als Location und die Idee einer besessenen Toten fand ich zunächst sehr interessant. Aber Hannah Grace weiß dieses Potential nicht zu nutzen. Ungruselige Jump-Scares, unsympathische Figuren und ein absolut konstruiert wirkender Handlungsverlauf ließen nur ein müdes Gähnen als emotionale Regung bei mir zurück. Ein Film so unnötig, wie uninspiriert.


Cornelius

– Empfehlungen –

Child’s Play (R: Lars Klevberg)

Durch die gelungene Modernisierung des Stoffs wird die Chucky-Neuauflage zu einem absolut angebrachten und relevanten Reboot. Zahlreiche gute Ideen, viel boshafter Humor und schön hemmungslose Splattereinlagen machen Child’s Play zu einem der spaßigsten und unterhaltsamsten Genrefilme des Jahres.

The Hole in the Ground (R: Lee Cronin)

Kein anderer Film hat mich dieses Jahr so intensiv gegruselt. Ich wurde von der Atmosphäre des Folk-Horrors geradezu vereinnahmt. Als ich den Saal verlassen habe, habe ich mich eher wie nach einem harten Krafttraining als wie nach einem Kinobesuch gefühlt. Rein an der Wirkungsintensität gemessen mein persönliches Jahreshighlight!

Crawl (R: Alexandre Aja)

Genre-Größe Alexandre Aja traut sich, eine haarsträubende Prämisse gnadenlos ernst zu nehmen, und liefert dadurch einen sauspannenden, nahezu perfekt inszenierten Kroko-Reißer mit einer tollen Hauptdarstellerin und großartigen visuellen Eindrücken.

Parasite (R: Bong Joon-ho)

Die koreanische Thrillergroteske schafft den nahtlosen Übergang von clever lustiger Satire zum düsteren Thriller mit einigen wirkungsvollen Härten, ohne dabei ihren skurrilen Witz einzubüßen. Die tollen Charakterdarsteller und eine tadellose Inszenierung runden das außergewöhnliche Meisterwerk ab.

– Größte Enttäuschung –

Wir (R: Jordan Peele)

Us krankt an einem inkonsistenten Spannungsbogen, der zum Ende hin eher abflacht, und viel zu vielen Erklärungen.
Trotz starker Darsteller konnte mich der Film nicht wirklich abholen. Der heftige Trailer hatte in mir völlig falsche Erwartungen geschürt, an denen der Streifen komplett vorbeiging. So wurde der prinzipiell eigentlich nicht schlechte Film am Ende doch zur Enttäuschung für mich.

 

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?