Halloween Kills
Kritik

Halloween Kills (2021) – Review

Nach den Geschehnissen aus Halloween von 2018 geht die lange Horrornacht mit Halloween Kills, dem zweiten Teil der David-Gordon-Green-Trilogie, weiter. Ob der Film euch Süßes oder Saures gibt, erfahrt ihr hier.

Originaltitel: Halloween Kills
Land: USA
Laufzeit: 105 Minuten
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: Scott Teems, Danny McBride, David Gordon Green
Cast: Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak
VÖ: Ab dem 24.02.2022 auf UHD, BD & DVD

Inhalt

Nachdem die drei Strode-Frauen (u.a. Jamie Lee Curtis, Halloween) Michael Myers in Lauries Haus einem flammenden Inferno überlassen hatten, versuchen sie das Krankenhaus von Haddonfield zu erreichen, um die verletzte Laurie versorgen zu lassen. Myers schafft es aus dem brennenden Gebäude, nimmt die Jagd auf und bahnt sich einen von Leichen gepflasterten Weg in Richtung Hospital. Währenddessen bildet sich rund um Tommy Doyle, einen der Überlebenden der Nacht des Grauens von 1978, eine wahnhafte Bürgerwehr, die genug davon hat, seit vierzig Jahren in Angst und Schrecken zu leben. Eine Nacht voller Gewalt droht zu eskalieren.

Kritik

David Gordon Greens Sequel bildet den zweiten Teil einer geplanten Trilogie und setzt nach einem Flashback der ursprünglichen Halloween-Nacht von 1978 genau dort an, wo der Vorgänger endete. Somit findet sich das Publikum sofort inmitten der Story wieder, ohne eine großartige Zusammenfassung ertragen zu müssen. Nach dem Flashback startet der Film direkt mit der ikonisch gefilmten Flucht von Michael aus dem brennenden Haus: Mit seiner vom Feuer gezeichneten Maske tritt er, bewaffnet mit einer Axt, aus der von Flammen gerahmten Dunkelheit einer kaputten Tür, um sich mit einer ganzen Einheit Feuerwehrleute anzulegen. Dieser extrem brutale Einstand macht klar: Halloween Kills sollte der bisher brutalste und kompromissloseste Teil der gesamten Serie werden.

Neben der Story rund um Michael und Familie Strode, gibt es noch die Nebenhandlung um den wütenden Mob, der einen unschuldigen Mann – vermeintlich Michael Myers – in den Suizid treibt. Diese Nebenhandlung und ihre Botschaft wirkt jedoch ziemlich plakativ und endet recht vorhersehbar, was sich auf den Gesamteindruck von Halloween Kills etwas negativ auswirkt. Die Screentime hätte man auch anderweitig nutzen können, so verbringt etwa Laurie fast die gesamte Zeit im Krankenhaus, was ihr nur wenig Entwicklung zuteil werden lässt.

Halloween Kills

Mehr Mühe gibt Green sich mit der Figur von Michael, den er stets übertrieben brutal, fast comicartig morden lässt, während die Effekte jedoch erschreckend real aussehen. Trotz der gelegentlichen Überzeichnung gibt es hier nichts zu lachen, denn seine Opfer verlieren Augen, Kehlköpfe, erleiden Genickbrüche oder werden ganz klassisch aufgespießt oder erstochen. Zudem werden Michaels Bewegungen durch das nächtliche Haddonfield sehr berechnend und kühl inszeniert, was ihm eine besonders gruselige Ausstrahlung verpasst, die viele der früheren Filme vermissen ließen. Dadurch erinnert er wieder mehr an die Darstellung aus dem Original.

Halloween Kills

Michaels blutiger Amoklauf wird nur durch kurze Flashbacks unterbrochen, die einige Lücken im Hintergrundwissen zu bestimmten Figuren schließen. Hier haben sich die Macher*Innen die Mühe gemacht, die Flashbacks so aussehen zu lassen, als kämen sie direkt aus dem Jahr 1978. Die Kameraführung ist plötzlich eine andere, die Schauspieler agieren wie in den 70ern und auch das Bild sieht aus, als wäre es mit einer fünfzig Jahre alten Kamera aufgenommen worden. Dies erzeugt eine dichte Atmosphäre und versprüht in dem handwerklich sowieso exzellent inszenierten Film dank der erreichten Authentizität noch zusätzlichen Charme. Auch Carpenters Score dürfte mit seinem Retrosound aus Synthies und Klavier den Fans gut gefallen, wirkt er doch wie eine Verneigung vor dem legendären Original Soundtrack.

Fazit

Halloween Kills versteht es, das Slashergenre modern und unverbraucht darzustellen, punktet mit einem kompromisslosen Michael Myers und erschafft eine Aura um ihn herum, die die meisten Fans der Reihe so lange an der Figur vermisst haben: Trotz des ganzen Gemetzels ist er endlich wieder gruselig. Insgesamt ist der zweite Teil enorm kurzweilig und steigert die Lust auf das Finale.

 

Bewertung

Grauen Rating: 4 von 5
Spannung Rating: 4 von 5
Härte  Rating: 5 von 5
Unterhaltung  Rating: 4 von 5
Anspruch  Rating: 3 von 5
Gesamtwertung Rating: 4 von 5

Ab 24.02.2022 im Handel:

Halloween Kills Amazon Halloween Kills BluRay

Bildquelle: Halloween Kills © Universal Pictures

Horrorfilme… sind für mich ein Ventil. Ich schaue Horrorfilme, um mich kurz in eine andere Welt zu flüchten. Ich kann mich sehr gut in Situationen hinein versetzen. Deshalb stehen bei mir Geschichte, Atmosphäre und Charaktere im Vordergrund. Mit Jumpscares kann ich meistens nichts anfangen. Meine Favoriten kommen meist aus den 70ern oder 80ern. Natürlich ist es auch möglich über Subgenres Grenzen abzuchecken. Genau diese Vielfalt ist es, was ich am Horror mag. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

...und was meinst du?