Horror Historisches Setting
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13 Horrorfilme in historischen Settings, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns Horrorfilmen in historischen Settings. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

Als Kriterium für unsere Auswahl müssen die Filme zumindest im 19. Jahrhundert oder früher spielen und reine Fantasy-Welten haben wir von vornherein ausgeschlossen.


13. A Chinese Ghost Story (1987)

Nachdem ein Unwetter die Existenzgrundlage des jungen, naiven Schuldeneintreibers Ling Choi San (Leslie Cheung) ruiniert hat, sucht er nächtliche Zuflucht in einem scheinbar verlassenen Tempel. Nach einer eher unerfreulichen Begegnung mit dem Kämpfer Yin Chek Hsia (Wu Ma) wird Ling Choi San nachts von lieblichem Gesang geweckt. Er folgt der bezaubernden Melodie und trifft auf die junge Nip Siu Sin (Joey Wang). Bevor er sich versieht, entwickeln Siu Sin und Ling Choi San Gefühle füreinander. Doch Siu Sin birgt ein dunkles Geheimnis und für ihre Rettung hat Ling Choi San nur noch drei Tage Zeit.

Lose basierend auf der Kurzgeschichte „Nie Xiaoqian“ aus der Sammlung Liaozhai Zhiyi des Quing-Dynastie-Autoren Pu Songling brillieren Regisseur Ching Siu-Tung und Produzent Tsui Hark mit einer beeindruckenden Mischung aus Romanze, Komödie und Horrorfilm mit Wuxia-Einlagen. Angesiedelt in einer düsteren Tempelanlage irgendwann zwischen Ming- und Quing-Dynastie glänzt A Chinese Ghost Story nicht nur mit detailverliebten Kulissen und Kostümen, sondern verbindet diese, dank beeindruckender Kameraarbeit, mit charmanten (Stop-Motion-)Effekten und dem herausragenden Schauspiel der Hauptdarsteller*innen Leslie Cheung, Joey Wang und Wu Ma.

A Chinese Ghost Story ist ein virtuoses kleines Meisterwerk aus Hongkong, bei dem wirklich alles stimmt und das bis heute nichts von seinem Reiz und seinem Zauber verloren hat. [Heike]

12. Kwaidan (1964)

Kwaidan basiert auf Geschichten aus Ladcadio Hearns „Kwaidan: Stories and Strudies of Strange Things“, einer Sammlung japanischer Volksmärchen, die der irische-griechische Schriftsteller zu Beginn des 20. Jahrhunderts gesammelt und verbreitet hat. Der Film besteht aus vier nicht zusammenhängenden Geschichten über geisterhafte Begegnungen im Japan der Tokugawa-Zeit.

In „The Black Hair“ wird ein respektabler Schwertkämpfer von Schuldgefühlen wegen einer Frau übermannt, die er einst aufgab, um seinen verarmten Verhältnissen zu entfliehen. Als er reumütig zu zurückkehrt, erwartet ihn Grauenvolles. Im Segment „The Woman of the Snow“ kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen dem jungen Holzfäller Minokichi und der geisterhaften Yuki-onna. Diese verschont zwar sein Leben, aber das Treffen hat ungeahnte Konsequenzen. Im Zentrum der dritten Geschichte „Hoichi the Earless“ steht der gleichnamige blinde Biwa-Spieler, der für eine kaiserliche Entourage eine alte, epische Kriegserzählung rezitieren soll. Schmerzlich muss er erkennen, dass die Zuhörenden selbst Teil der Geschichte sind. Im letzten Teil „In a Cup of Tea“ erzählt ein Autor die Geschichte eines Samurais, der in einer Teetasse das gespenstische Spiegelbild eines Mannes entdeckt, das ihn auch in der darauffolgenden Nacht noch verfolgt.

Viele Filme, die Regisseur Masaki Kobayashi inszenierte, sind fest in der Realität verankert und stellen traditionelle Werte und Überzeugungen sowie die von ihnen definierten früheren sozialen Ordnungen infrage. Mit Kwaidan verfolgt Kobayashi einen anderen Weg und vereint Elemente aus dem klassischen Kabuki-Theater mit traditioneller japanischer Kunst. Visuell komponiert wie ein Gemälde, sind die einzelnen Sequenzen umgeben von handgemalten, detailreichen Kulissen und historischen Kostümen in leuchtenden, kräftigen Farben, sodass die Inszenierung eher theatralisch als filmisch wirkt. Von einer traumartigen Stimmung durchtränkt, erweckt Kobayashi ein surreales Japan, in dem Geister und gewöhnliche Menschen koexistieren. Die Vergangenheit ist sowohl tot als auch erschreckend lebendig. Dabei ist die Partitur so experimentell wie unheimlich, mit minimalistischen Dialogen und Soundeffekten versetzt und mit einer Sparsamkeit vertont, die von Verlust und Bedauern durchdrungen ist. Kobayashi entwirft eine Bildsprache, in der Schönheit und Horror nicht nur nebeneinander existieren, sondern sich ergänzen. [Jana]

11. From Hell (2001)

Im viktorianischen England treibt ein brutaler Serienkiller sein Unwesen, dessen Name in die Kriminalgeschichte eingehen sollte: Jack the Ripper. Inspektor Abberline (Johnny Depp) und Sergeant Goodley (Robbie Coltrane) versuchen, dem Täter auf die Schliche zu kommen.

Ausgehend von der Comicvorlage liefert From Hell einen Einblick in das England unter Königin Viktoria. Es gibt viel Wohlstand, hochgebildete Menschen und feine Wohngegenden, konträr dazu aber auch viel Armut, Elendsviertel, Gewalt und Tod. Der im Gegensatz zum Film nie entlarvte Serienkiller Jack the Ripper suchte seine Opfer, die ausschließlich Straßenprostituierte waren, im Armenviertel Whitechapel. Die fünf Opfer, die dem Ripper zugeschrieben werden, wurden teilweise bestialisch verstümmelt und der Mörder schickte sarkastisch-bösartige Nachrichten an die Polizei. Der Kreis der Verdächtigen wurde sogar bis ins Königshaus ausgedehnt, jedoch ohne Erfolg, wahrscheinlich auch weil die Mordserie abrupt stoppte.

In From Hell wird der Ripper als dämonische Gestalt dargestellt, den eine Aura des absolut Bösen umgibt. Des Weiteren kann der Film auch die Schmuddelatmosphäre, die sich hinter den schönen Fassaden verbarg, hervorragend herausarbeiten. So ist Inspektor Abberline gelegentlich in Opiumhöhlen zu finden, wo er sich dem Rausch hingibt.

From Hell schafft es hervorragend mit einer außergewöhnlichen Bildsprache den gesellschaftlichen Unterschied zwischen Arm und Reich herauszustellen und den fiebrigen Wahnsinn von Jack the Ripper auf die Leinwand zu bannen, auch wenn der Film diesbezüglich historisch nicht besonders akkurat ist. [Andreas]

10. Onibaba (1964)

Die Handlung von Onibaba ist inspiriert von einer Parabel des Shin-Buddhismus, die Regisseur Kaneto Shindo (Kuroneko) für seine Zwecke umgestaltete. Während er das zentrale Motiv der dämonischen Hannya-Maske beibehält, säkularisiert Shindo die Geschichte größtenteils und verlagert den Fokus von einem Streit über religiöse Bedenken in das weltliche Japan des 14. Jahrhunderts. Und somit ist Onibaba vor allem eine Geschichte des Überlebens in Zeiten des Chaos und der Verzweiflung.

Zwei kampfermüdete Krieger versuchen, sich ihren Weg durch ein Dickicht aus hohem Schilf zu bahnen. Plötzlich stolpern die beiden, und bevor sie wieder auf die Beine kommen, finden sie durch unsichtbare Angreifer ein gewaltsames Ende. Doch diese todbringenden Hände gehören keineswegs dem Feind, sondern zwei zierlichen Frauen. Durch den Krieg verloren die Frauen ihre Lebensgrundlage, verdienen seither ihren Unterhalt, indem sie verirrte Soldaten töten und deren Hab und Gut an einen Hausierer verkaufen, der die gestohlene Rüstungen und Waffen gegen Lebensmittel eintauscht. Erst die plötzliche Anwesenheit eines aus dem Krieg zurückkehrenden Mannes stört das fragile Gleichgewicht zwischen den Frauen, sodass sich die ältere eines Nachts zu einem folgenschweren Schritt entscheidet.

Onibaba porträtiert eine albtraumhafte Welt, in der Konzepte wie Hoffnung, Barmherzigkeit und Erlösung nicht nur fremd, sondern inexistent sind und das Grundbedürfnis zu überleben alle Moralvorstellungen außer Kraft setzt. Das alles geschieht vor monochromen Bildern aus angeschwollenen Flüssen, klaustrophobischen Hütten und Schilf, das sich meilenweit über die Landschaft erstreckt. Riesige Gräser, die in der stickigen Hitze träge hin und her wiegen, wirken gespenstisch hypnotisch und sperren die Figuren in ihre bedrückende Welt. Dies ist ein Film, der den Krieg und diejenigen, die ihn führen, verachtet, denn die Konflikte der Samurai sind für die Menschen in Onibaba nur eine Quelle von Elend und Ruin. Es gibt keine glorreichen Schlachten und Tode, nur die kompromisslose Entweihung der toten Körper der Samurai durch die beiden Frauen. [Jana]

9. Die Teufel (1971)

Ken Russells stilisierte Darstellung der Zerstörung der autonomen Provinzstadt Loudun basiert auf Aldous Huxleys Roman „Die Teufel von Loudun“ sowie dessen Bühnenadaption von John Whiting, die eine wahre Begebenheit aus dem frühneuzeitlichen Frankreich des 17. Jahrhunderts wiedergeben. Die stolzen Stadtmauern haben den Verwüstungen des Krieges zwischen Katholiken und Hugenotten standgehalten, und jetzt, da der Krieg vorbei ist, versucht der skrupellose Kardinal Richelieu, die Befestigungsanlagen der französischen Städte zu zerstören.

Mit Die Teufel gelingt Russell das bemerkenswerte Kunststück, modern zu erscheinen und dennoch ein Weltbild zu verkörpern, das fest in einer entfernten historischen Vergangenheit verwurzelt ist. In dieser Zeit wird Religion gefürchtet, verehrt und zu politischen Zwecken verdreht. Herzstück all dessen ist Urbain Grandier, Priester in der von der Pest heimgesuchten Stadt, mit beeindruckender emotionaler Bandbreite gespielt von Oliver Reed (Landhaus der toten Seelen). Er verfügt über eine charismatische, fast messianische Präsenz. Wie Christus selbst wird Grandier schließlich von seinen eigenen Anhänger:innen verraten und nicht nur des Teufelspakts beschuldigt, sondern auch für eine kollektive dämonische Besessenheit in einem Nonnenkloster verantwortlich gemacht. Den Anstoß hierfür gab die neurotische Äbtissin Jeanne des Anges (Vanessa Redgrave, Blow Up), deren sexuelle Obsession sowohl Grandier als auch die Stadt an den Rand der Zerstörung bringt.

Die Teufel ist ein visuelles Fest und Russells schockierende Bildersprache gehört sicher zu den hitzigsten, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden. Er schickt die Zuschauenden auf eine halluzinatorische Reise durch Hysterie und Obsession, die von pervertierter religiöser Ikonographie trieft. Und auch der allgegenwärtige Hauch des Todes ist früh im Film zu spüren. Relikte des Krieges und Hinrichtungen schmücken das Land um Loudun und skelettierte Leichen säumen die Straßen und Seuchenopfer füllen riesige Gräber. Die atemberaubende Konstruktion der monolithischen Gebäude aus weißen Ziegeln und schwarzen Mörtel wirkt beinahe futuristisch und lässt den Film zeitlos erscheinen. Sein exzentrischer Stil verleiht dem Film eine stilvolle Ästhetik und gleichzeitig ein Gefühl der reinen Anarchie, während er die Schrecken auf der Leinwand zum Leben erweckt. [Jana]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?