Britische Horrorfilme 2000er
Toplisten

13 britische Horrorfilme aus den 2000ern, die ihr gesehen haben solltet

3. Eden Lake (2008)

Jenny und Steve wollen ein romantisches Wochenende am idyllischen Eden Lake verbringen. doch kaum dort angekommen, taucht eine Gruppe Jugendlicher auf, deren harmlose Provokationen schnell in brutaler Gewalt enden. Von nun an beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem das Pärchen um sein Leben kämpfen muss.

Regisseur James Watkins (Die Frau in Schwarz) liefert mit Eden Lake einen schonungslosen Backwood-Horror ab, der vor allem aufgrund seiner kompromisslosen Inszenierung punkten kann. Mit Kelly Reilly und Michael Fassbender hochkarätig besetzt, erschafft Eden Lake eine Mixtur aus blutigem Genrefilm und Sozialdrama, die an die Happy-Slapping-Debatte anschließt und diese auf drastische Art und Weise weiterdenkt. Das „Happy Slapping“ war gerade in Großbritannien ein weitverbreitetes Phänomen, bei dem in der Regel mehrere Jugendliche zum Spaß körperliche Angriffe auf unbekannte Personen ausübten und mit dem Smartphone filmten. Eden Lake nimmt sich der Drastik jener Übergriffe, die Mitte der 2000er ihre erschütterte Hochphase fanden, an. Der Bezug zur menschlichen Verrohung greift der schrankenlosen Inszenierung willkürlicher Gewaltausübung gezielt unter die Arme und stößt den Zuschauer ungebremst vor den Kopf. Rasant inszeniert, konsequent in seiner Darstellung und großartig gespielt, konfrontiert Eden Lake sein Publikum mit einer Bedrohung , der es sich hilflos ausgesetzt fühlt. Ein Terrorfilm, der mit seinem sozialkritischen Unterton für Aufsehen sorgt und zu einem höchst unangenehmen Seherlebnis gerät. [Jan]

2. The Descent (2005)

Sarah leidet noch immer an den psychischen Folgen eines schweren Unfalls. Mit einem Survival-Abenteuer, dem durchqueren einer Höhle, wollen ihre Freundinnen sie auf andere Gedanken bringen. Als klar wird, dass die Gruppenführerin die Frauen zu einer völlig unentdeckten Höhle brachte, stellt sich schnell heraus, dass etwas in der Dunkelheit lauert.

Der britische Horror-Thriller The Descent lässt sich inzwischen problemlos als moderner Klassiker einordnen. Neil Marshalls klaustrophobischer Survival-Horror verankerte sich in den letzten 15 Jahren in den Herzen vieler Genrefans. Marshall, der nur drei Jahre zuvor mit Dog Soldiers seinen ersten eigenen Spielfilm ablieferte, kreiert mit The Descent eine Mischung aus psychologischem Horror und Terror-Film und zielt dabei gekonnt auf die Ur-Ängste des Menschen ab. Dabei erweist sich vor allem das Setting als ausgesprochen effektiv. Die Höhlenszenen wurden zwar komplett im Studio gedreht, lassen diesen Umstand durch ihre detaillierte, realitätsnahe Nachbildung aber zu keinem Zeitpunkt durchblicken und sorgen somit für eine intensive Übertragung klaustrophobischer Angstzustände. Dabei wird The Descent zusätzlich von seinen wundervoll schaurigen Creature-Designs unterstützt, die der sowieso schon bedrohlichen Situation noch mehr Ausdrucksstärke verleihen und Marshalls Werk zu einer höllischen Erfahrung mutieren lassen.

The Descent, der unter dem Strich durchaus simpel gestrickt ist, besticht durch seine konsequente Inszenierung und schnürt dem Zuschauer so lange das die Luft ab, bis die ersten Sonnenstrahlen am Ende der blutgetränkten Höhle warten. [Jan]

1. 28 Days Later (2002)

Eine Befreiungsaktion von Labor-Affen entlässt neben diesen auch einen hochansteckenden tödlichen Wut-Virus in die Londoner Londons. Binnen kürzester Zeit bricht das soziale und politische Leben Englands zusammen. 28 Tage nach der ersten Meldung des Erregers erwacht Fahrradkurier Jim (Cillian Murphy, The Dark Knight) in der ausgestorbenen, verwüsteten Intensivstation. Auf seiner Suche nach Erklärungen trifft er eine Handvoll Überlebende. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem Militär-Checkpoint, der Rettung verspricht.

28 Days Later glänzt schon in den ersten Minuten mit einer beeindruckenden Kulisse, unterlegt von John Murphys eindringlichem Gänsehaut-Score. Die menschenleere Umgebung, oft mit einem Weitwinkelobjektiv oder der Vogelperspektive eingefangen, unterstreicht dabei die (Trag-)Weite der Katastrophe. So wirkt die Leere der verlassenen Straße gleich imposanter, wenn ebendiese Straße die sonst vielbefahrene Tower Bridge ist. Umso kleiner wirken die Charaktere in ihrer Authentizität. Der kulturelle Schock, die Schwierigkeiten sich umzugewöhnen und eine Prise postapokalyptischer Humor zeugen von einer gewissen Bodenständigkeit, die eine Identifikation mit den Handelnden leicht macht. Die direkte Konfrontation mit Infizierten ist eher rar gesät. Doch Szenen wie die Fahrt durch eine Unterführung, die aus der Stadt hinaus führt, garantieren ausreichend Adrenalin-Kicks. Der Fokus dieses außergewöhnlichen Roadmovies liegt jedoch definitiv auf der Entwicklung der Charaktere und der Frage, was der Zusammenbruch des bekannten Gesellschaftsgefüges mit Menschen macht. Die Reise der selbstgefundenen Familie zeigt sie in einer leichtfüßigen neuen Normalität, die von Hoffnung und Optimismus geprägt ist. Im krassen Gegensatz dazu steht das stark hierarchische, misogyne Militärgefüge, auf das sie an ihrem Ziel treffen und das die Bedrohung durch Infizierte nicht unbedingt im positiven Sinne klein wirken lässt.

Mit 28 Days Later schaffte Regisseur Danny Boyle (The Beach) einen faszinierenden und aufregenden Blick auf soziale Gefüge unter Ausnahmebedingungen. Überwältigende, sprintende Infizierte ohne Gewissen und eine Gruppe authentischer Figuren, die sich von nichts unterkriegen lässt, machen 28 Days Later zu Recht zu einem der besten UK-Horror-Filme und hat seinen Platz in unserer Liste wohlverdient. [Heike]


Das war es auch schon von uns. Welche britische Horrorfilme aus den 2000ern haben euch besonders gut gefallen? Lasst es uns wissen!

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?