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13 Nunsploitation-Filme, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns dem Nunsploitation-Genre. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Die Nonnen von Clichy (1973)

Als im 17. Jahrhundert eine Hexe verbrannt wird, verflucht sie jene, die für ihren Tod verantwortlich sind, wonach ihre Töchter sie rächen würden. Der Richter Jeffries setzt nun alles daran, die besagten Töchter auszumachen und ebenfalls der Hexerei zu bezichtigen. Doch er hat die Rechnung ohne deren betörende Reize gemacht …

Der emsige Vielfilmer Jess Franco hat mit Die Nonnen von Clichy mit Blick auf die Narration einen klassischen Vertreter des Genres geschaffen, der sich nonchalant die Fetischisierung von verhüllten Frauenkörpern und der Neugierde darauf, was unter dem dicken Stoff liegen mag, zu eigen macht. Nicht nur Richter Jeffries, sondern auch das vorzugsweise männliche Publikum soll schwer daran tun, dem Reiz des Verbotenen zu widerstehen – ein Unterfangen, das den Nonnen selbst natürlich nicht ansatzweise gelingt. Und so stellt Die Nonnen von Clichy in erster Linie in großzügigen Nahaufnahmen eine üppige Kurvenschau dar, wobei der Fantasie nun wahrlich keinen Spielraum mehr gelassen wird und nackte Tatsachen bald die Überhand über alles und jeden gewinnen.

Sicherlich ist der Film mit seinen knapp zwei Stunden zu lang geraten und besonders die ausgedehnte Dauer der überaus zahlreichen Sexszenen mag ob ihrer ständigen Repetition trotz ansehnlicher Körper ermüdend wirken. Die Nonnen von Clichy ist daher vor allem dann empfehlenswert, wenn man Sehnsucht nach einer schamlosen Körperschau mit gelegentlich eingestreuten Folterszenen hat. Letztere sind der Zurschaustellung weiblicher Reize jedoch radikal untergeordnet. [Robert]

12. Sins of Sister Lucia (1978)

Die junge rebellische Rumiko Otaki (Yuki Nohira, Nun’s Diary: Confession) führt ein ausschweifendes Leben als Tochter eines wohlhabenden Geschäftsmannes, als sie erwischt wird, wie sie die Bestechungsgelder ihres Vaters stiehlt. Das Fass zum Überlaufen bringt aber schließlich das intime Verhältnis zu ihrem Englischtutor. Ohne zu zögern, wird sie von ihrem Vater in ein Kloster gesteckt, um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Rumiko, die jetzt den Namen Schwester Lucia trägt, fällt es nicht nur sichtlich schwer, sich den religiösen Gepflogenheiten innerhalb der Klostermauen anzupassen, sie muss auch erkennen, dass ihre Sünden nichts im Vergleich zu denen ihrer Ordensschwestern sind.

Was als äußerst verführerische filmische Affäre anfängt, entwickelt sich zu einer Orgie zügelloser und anstößiger Unzüchtigkeit, die jeden Anhänger japanischer Ausschweifungen erfreuen wird. Denn langsam beginnend kann Sins of Sister Lucia den Sleaze-Faktor in der zweiten Hälfte erheblich steigern. Regisseur Koyu Ohara, bekannt durch seine zahlreichen Pinku eiga für Nikkatsu in den 1970er-Jahren, weiß sein Publikum mit einer ganzen Menge antikatholischer Bilder zu begeistern.

Trotz des Low-Budget-Charakters gelingen Ohara nicht nur die wenigen üppigen Außenaufnahmen, sondern auch beeindruckende Innensets mit herausstechenden architektonischen Kulissen und wunderschönen sakramentalen Details in leuchtenden Farben, die vor Atmosphäre triefen, selbst wenn auf dem Bildschirm erst einmal nicht viel passiert. Vom frischen und sauberen Aussehen der Nonnentrachten über die seidigen Porzellanhauttöne der Schwestern bis hin zur atemberaubenden visuellen Schönheit der Altäre ist Sins of Sister Lucia visuell außerordentlich liebenswert und eine Freude zu beobachten. [Jana]

11. Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne (1977)

Das Leben der jugendlichen Maria (Susan Hemingway) ändert sich von einem auf den anderen Tag schlagartig, als sie von Pater Vincente (William Berger) bei harmlosen Küssen im Wald erwischt wird. Dieser redet dem Mädchen nicht nur Schuldgefühle wegen ihrer vermeintlichen Unzucht ein, sondern erleichtert ihre Mutter zudem um deren letzte Ersparnisse, bevor er Maria in die Obhut eines Klosters übergibt. Dort angekommen muss diese alsbald feststellen, dass es der strengen Mutter Oberin Alma (Ana ZanattI) und dem Pater weniger um göttliche Erlösung geht als vielmehr um die eigene sexuelle Befriedigung. Als Maria schließlich nach zahlreichen Demütigungen und sexualisierter Gewalt zu entkommen versucht, beschuldigen ihre Peiniger*innen sie der Ketzerei.

Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne basiert lose auf dem gleichnamigen Briefroman von Gabriel de Guilleragues, der wiederum durch die tatsächlich existierende titelgebende portugiesische Nonne Mariana Alcoforado und ihrer angeblichen Briefe an ihren französischen Liebhaber Noël Bouton de Chamilly inspiriert wurde. Im Zuge des Erfolgs von Ken Russells Die Teufel schuf Jess Franco 1972 nicht nur Die Nonnen von Clichy, sondern auch den vier Jahre später erscheinenden Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, eine Mischung aus Nunsploitation und satanischem Albtraum mit einem Hauch Marquise de Sade.

Dabei versucht der Film erst gar nicht, ein realistisches Bild dieser Zeit abzugeben, sondern nutzt das historische Kolorit allein zum Zweck der Inszenierung und hebt sich durch übernatürliche Elemente von anderen Produktionen des Genres ab. Und natürlich wäre es kein echter Franco ohne nackte Tatsachen – und die gibt es hier reichlich. Franco garniert die üblichen Nunsploitation-Tropen von Nacktheit, Sex und Gewalt mit einer überraschend emotionalen Geschichte über die Viktimisierung eines jungen Mädchens durch die angeblichen Vertreter*innen der katholischen Kirche. Zudem sind die Figuren alle durchweg solide gespielt und insbesondere Susan Hemingway und Italo-Western-Veteran William Berger überzeugen als jungfräuliche Maria und perverser Kleriker durch die konträre Darstellung. Ergänzt durch eine kaltschnäuzige Ana Zanatti, die religiöse Angst mit reinem Sadismus und eisiger Gefühlskälte gekonnt ausbalanciert. [Jana]

10. Geständnisse einer Nonne (1979)

Mitte der 1970er tötete eine belgische Nonne vermutlich über 30 Personen auf einer geriatrischen Station, auf der sie arbeitete. Nur wenige Jahre später nahmen sich die Italiener Enzo Gallo, Alberto Tarallo und Giulio Berruti des Stoffes an und kreierten daraus einen Nunsploitation-Streifen.

Der Film dreht sich um die Nonne Gertrude (Anita Ekberg), Oberschwester eines katholischen Krankenhauses. Nach einer Gehirnoperation wandelt sich jedoch nicht nur Gertrudes Wesen, sondern sie entwickelt auch eine Morphium-Abhängigkeit, die sie immer mehr in den Wahnsinn abdriften lässt. So wird sie immer mehr zur Gefahr für die Schwestern und vor allem für die Patient*innen.

Obwohl Killer Nun Teil der berühmt-berüchtigten Video Nasties ist, verlangt er dem Publikum zuerst etwas Geduld ab, denn während des ersten Drittels plätschert der Film mehr dahin, ohne dass viel Interessantes passieren würde, und auch auf überbordende Gewalt sollte man nicht hoffen. Wenn man sich allerdings durch die Einführung gekämpft hat, wird man mit einigen berauschenden Szenen belohnt. Gerade wenn Schwester Gertrudes Halluzinationen mit Gewaltspitzen verwoben werden, kann der Streifen insbesondere mit einem originellen Schnitt und einem fantastischen Score von Alessandro Alessandroni glänzen.
Getragen wird der Film jedoch von der wundervollen Performance von Anita Ekberg, die insbesondere als Schönheit in Federico Fellinis La Dolce Vita von 1960 Berühmtheit erlangte. Auch hier kann Ekberg mit einer erhabenen Präsenz glänzen, doch darüber hinaus völlig frei drehen und dem Film mit ihrem Schauspiel das gewisse Etwas verleihen, was ihn unter den anderen Nunsploitation-Werken hervorhebt. [Florian]

9. Benedetta (2021)

Nahe Pescia zu Zeiten der Pest schickt sich eine Räuberbande an, die Entourage der kleinen Benedetta Carlini zu schikanieren. Das eben noch O, tu illustrata anstimmende Mädchen verfügt indes über eine besondere Begabung: Glauben. Lauthals erhebt sie Einwände und ein rechtzeitiger Vogelschiss als göttliches Zeichen vertreibt die Unholde. Achtzehn Jahre später weiß die gelehrige Benedetta (Virginie Efira, Elle) diese Gabe im von Männern gegängelten Frauenkloster für sich zu nutzen. In Schwester Felicita (herausragend: Charlotte Rampling, Der Nachtportier) findet sie eine abgeklärte Äbtissin, die unverzüglich erkennt, was sich zwischen ihr und dem kindhaften Neuzugang Bartolomea entspinnt. Die Liaison der beiden wird umso brisanter, desto mehr Benedettas Machtansprüche zu Tage treten. Als ein Komet über den Himmel zieht und die Klostermauern in mystisches Licht taucht, muss sich Benedetta entscheiden, was sie begehrt…

Paul Verhoevens (RoboCop) Film basiert lose auf dem Roman „Schändliche Leidenschaften: das Leben einer lesbischen Nonne in Italien zur Zeit der Renaissance“. Nach dem Rache-Thriller Elle stellt der Holländer abermals eine Frauenfigur in den Fokus, die antritt, um sich gegen ihre feindlich gesinnte Umgebung zur Wehr zu setzen. Ihre Waffen sind, je nach Lesart, echter Wunderglaube oder das Spiel mit dem Aberglauben zu einer Zeit, in der religiöser Wahn keine Diagnose darstellte, sondern eine alltägliche Gemütsverfassung. Benedetta Carlinis Streben nach Macht innerhalb des gnadenlos dem Materialismus anheimgefallenen Klosters der Theatinerinnen könnte ohne die freizügig inszenierte Liebesgeschichte allerdings arg kaltherzig wirken. So dürfen wir auf Hochglanz gebürstete Bilder von intimen Umarmungen, Dildo-Sex plus Cunnilingus genießen, welche Benedetta mindestens ins solide Mittelfeld jeder anständigen Nunsploitation-Liste katapultieren.

Dank des Mangels an Folterszenen empfiehlt sich Benedetta selbst einem jugendlichen oder weithin unerfahrenen Publikum, da der Horror allenfalls in strahlenden Traumsequenzen, ansonsten in boshaft-bissigen Dialogen stattfindet. Eine reife Leistung vom Meister der Provokation. [Michaela]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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