Toplisten

13 Nunsploitation-Filme, die ihr gesehen haben solltet!

3. School of the Holy Beast (1974)

School of the Holy Beast gehört zum japanischen Subgenre Pinky Violence, eine Mischung aus Pinku eiga, japanischen Sexfilmen, und gewalttätigen Thrillern sowie Actionfilmen. Damit ergeben sich die perfekten Zutaten für Exploitationfilme und das Werk von Suzuki Norifumi (Truck-Yarō-Reihe) bietet alle Elemente für ein Nunsploitation-Fest.

Der Film dreht sich um Maya (Takigawa Yumi, New Female Prisoner 701: Scorpion), eine junge Frau, die als Nonne einem Kloster beitritt, um herauszufinden, was mit ihrer Mutter an diesem Ort vor vielen Jahren geschehen ist. Suzuki hält sich auch nicht lange mit einer Exposition auf, sondern lässt sogleich nackte Tatsachen für sich sprechen. Es dauert nicht lange bis die erste sich selbst geißelnde, barbusige Nonne die Leinwand einnimmt, während die roten blutenden Striemen an ihrem Rücken sich mehren. Doch es sind nicht nur Nonnen, die sich selbst für ihr sündiges Verhalten bestrafen, sondern vor allem die Führung des Klosters, die mittels brutaler Methoden für Disziplin sorgt. Doch hinter der frommen Fassade warten auf Maya Lüsternheit, Sadismus und viele dunkle Geheimnisse.

School of the Holy Beast sticht dabei wohltuend aus dem schmuddeligen Sumpf der Nunsploitation-Werke heraus. Zum einen erzählen Suzuki und Ko-Autor Kakefuda Masahiro eine spannende Geschichte, mit der sie sich überaus kirchenkritisch am Zölibat, Missbrauch und Doppelmoral abarbeiten. Zum anderen glänzt der Streifen mit einer hochwertigen Inszenierung, die mit einigen absolut beeindruckenden Einstellungen zu überzeugen weiß.
Zusammen mit den Nacktszenen und den geschickt gewählten Gewaltspitzen kreiert Suzuki damit einen der stärksten Vertreter aus dem Nunsploitation-Genre. [Florian]

2. Die Teufel (1973)

Kontrovers diskutierte, überwältigende Klassiker sind rar gesät. Wie Pasolinis Die 120 Tage von Sodom gehört Die Teufel zweifellos zu den ganz großen Würfen der Kinogeschichte, die man als Cinephile zumindest einmal gesehen haben sollte – auch wenn man sich danach besser gar nichts mehr vornimmt.

Pater Urbain Grandier (Oliver Reed, Die Brut) hat im Frankreich des siebzehnten Jahrhunderts alle Hände voll zu tun. Als durchaus im Diesseits verwurzelter, sinnlicher Mann pflegt er sein Liebesleben, aber Kardinal Richelieu, Korruption, Kabale und Ränke verlangen ebenfalls nach seiner ungeteilten Aufmerksamkeit. Heikel gestaltet sich die Situation, als Schwester Jeanne (Vanessa Redgrave, Blow Up) sich zunehmend auf ihn fixiert und jählings der Hexerei verdächtigt…

Call me vain and proud, the greatest sinner ever to walk God’s earth, but Satan’s boy I could never be. I haven’t the humility.

Wie bereits der eine Dekade ältere, im Okkultismus angesiedelte Mutter Johanna von den Engeln basiert Die Teufel auf einer angeblich wahren Begebenheit. Hier liegt dem Drehbuch Aldous Huxleys „Die Teufel von Loudun“ zugrunde, ferner dessen Adaption für die Bühne durch den Autor John Whiting. Das Theater, das ungestüm Verspielte zelebriert Ken Russell in geradezu schwindelerregender Highbrow-Manier, immer mitreißend, wenngleich anstrengend auf den letzten Metern, köstlich und bitter zugleich im Enttarnen aller Scheinheiligkeiten. Als legendär gilt längst die von Russell als „Vergewaltigung Christi“ bezeichnete Schlüsselszene: Eine lebensgroße Ikone dient Nonnen außer Rand und Band zur munteren Masturbation. Großartig schockieren sollten derlei orgiastische Einstellungen eigentlich niemanden mehr, doch der streitbare Brite hält freilich noch weitere Bonbons für uns parat. Stets gelingt ihm das Kunststück, die sexuelle Frustration der Frauen und deren Massenpsychose erfahrbar werden zu lassen.

Mit dieser saftig inszenierten Geschichtsstunde waren zahlreiche Zensurbehörden nebst Vatikan kaum einverstanden, weswegen an dieser Stelle dringend zum (vorsichtigen) Genuss der ungeschnittenen Fassung geraten werden muss: Eine absolut lohnende Tour de Force. [Michaela]

1. Alucarda (1977)

Monströs wird es bei Alucarda – Tochter der Finsternis von 1978. Die eigentliche Handlung ist simpel und tritt ob der optischen Opulenz des Films schnell in den Hintergrund. Mitte des 19. Jahrhunderts wächst Justine (Susana Kamini) nach dem Tod ihrer Eltern in einer Klosterschule auf und findet in Zimmergenossin Alucarda (Tina Romero) eine Seelenverwandte. Als sie eines Tages die Waldgegend um das Kloster herum erkunden, öffnen sie ein verstecktes Grab und werden von einer mächtigen übernatürlichen Kraft überwältigt. Als sich die Mädchen immer mehr verändern und seltsamer verhalten, scheint ein Exorzismus der letzte Ausweg zu sein.

Alucarda – Tochter der Finsternis basiert lose auf der Novelle „Carmilla“ von Sheridan Le Fanu und ist ein visuell wilder Ritt in psychedelischen, ekstatischen Bildern eines Fieberwahns. Juan López Moctezuma (The Mansion of Madness) gelingt es, mit seinen surrealistischen Bildern eine faszinierende Welt aufzubauen, in der Realität und Illusion ineinander übergehen. Es wird nie ganz geklärt, wie viel von dem, was auf dem Bildschirm geschieht, Realität ist und wie viel durch die Sichtweisen der verschiedenen Charaktere gefiltert wird. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sowie Wahnsinn und Vernunft zerfließen, je weiter der Film voranschreitet.

Dabei reiht sich Alucarda in das mexikanische Kino der 1970er-Jahre neben Filmen von Alejandro Jodorowsky (El Topo) ein und entfernt sich gleichzeitig vom klassisch-europäischen Nunsploitation. Wie auch Satánico Pandemonium erscheint Alucarda – Tochter der Finsternis als ein Traum: erst empfindsam, mit wunderschönen Aufnahmen romantischer Waldlandschaften wandelt er sich zu einem Albtraum aus Wahnsinn und Schmerz. Moctezuma hatte ein begrenztes Budget, aber mit fantasievoller Beleuchtung und Kameraarbeit, ein paar auffälligen Sets und einigen bizarren Kostümen schafft er es mit Leichtigkeit, nicht nur einen fesselnden Film abzuliefern, sondern auch einen Meilenstein des Nunsploitation-Kinos: ein diabolisches Spektakel in bester Grand-Guignol-Tradition. [Jana]


Das war es auch schon von uns. Welche Filme haben euch besonders gut gefallen? Lasst es uns wissen!

Pages: 1 2 3

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?