Britische Horrorfilme 2000er
Toplisten

13 britische Horrorfilme aus den 2000ern, die ihr gesehen haben solltet

8. Severance (2006)

The Office meets Hostel. In der britischen Horror-Komödie Severance – Ein blutiger Betriebsausflug sehen sich die Teilnehmer eines Betriebsausfluges im osteuropäischen Hinterland mit mordlustigen Ex-Soldaten konfrontiert. 

Irgendwo zwischen Ungarn und Rumänen befinden sich sieben sichtbar unzufriedene Mitarbeiter der Vertriebsabteilung einer internationalen Rüstungsfirma auf dem Weg zu einem unfreiwilligen Teambuilding-Wochenende. Manager Richard versucht vergebens, die Motivation aufrecht zu erhalten, denn so wirklich will niemand in der ländlichen Einöde das Wochenende verbringen. Ein unerwarteter Zwischenfall zwingt das Team einen Umweg zu Fuß einzuschlagen. An der Unterkunft angekommen, ist der erste Eindruck ganz anders, als alle gehofft hatten – denn statt einer luxuriösen Lodge stehen sie vor einem heruntergekommenen Chalet. Sie beschließen zu bleiben, aber das ungute Gefühl, falsch abgebogen zu sein, bleibt. Und was am nächsten Tag mit einem harmlosen Spiel beginnt, wird ein bitterer Überlebenskampf, als eine Gruppe militanter Ex-Soldaten die Angestellten mit den Waffen der eigenen Firma dezimiert.

Regisseur Christopher Smith beweist mit seiner zweiten Regiearbeit ein Gefühl für komödiantisches Timing und die Bereitschaft, mit gängigen Genre-Klischees zu brechen. Severance ist eine böswillig-lustige Mischung aus blutigem Horror und britischen Galgenhumor mit einem leicht satirischen Seitenhieb auf die Waffenlobby. Während die Antagonisten nicht mehr sind als Schablonen mit scheinbar düsterer Vergangenheit, haben Smith und James Moran die Mitarbeiter der Firma unabhängig voneinander interessant gestaltet, die mehr tun, als nur ihren Stereotypen zu verfallen und wachsen sogar über sich hinaus. Insbesondere Laura Harris als Maggie ist ein wunderbares Final Girl; erschöpft, aber unnachgiebigen stellt sie sich den bevorteilten Gegnern entgegen. Unverschämter Witz und schockierende Brutalität machen Severance zu einem erfrischenden Filmerlebnis. [Jana]

7. Wilderness (2006)

Nach dem Freitod eines Mithäftlings wird eine Gruppe jugendlicher Inhaftierter als Sozialisierungsmaßnahme auf eine mit dichtem Wald bewachsene Insel geschickt. Kurz nach der Ankunft müssen die Häftlinge schmerzlich feststellen, dass die Insel nicht unbewohnt ist, da die mit brutalen Bisswunden zugerichtete Leiche eines Obdachlosen gefunden wird. Ein Trip ums nackte Überleben beginnt, denn die Jugendlichen sind ab sofort Gejagte und müssen lernen, zusammen zu arbeiten.

M.J. Bassett liefert nach dem hervorragenden Deathwatch ihren zweiten Spielfilm ab. Wilderness ist optisch dreckig und körnig gehalten. Die unruhige Kameraführung erzeugt zudem einen beinahe dokumentarischen Stil, wodurch die gezeigte Brutalität noch einmal realistischer wirkt. Der Tod ist in Wilderness in Form eines Rudels beißwütiger Schäferhunde allgegenwärtig. Auch wenn man die vierbeinige Gefahr gerade nicht sieht, bildet man sich ständig ein, ihr Hecheln oder Bellen gehört zu haben. Die Schauspieler sind, bis auf Sean Pertwee (Event Horizon) und Alex Ried (The Descent), eher unbekannt, verkörpern die Betreuer und Jugendlichen aber zu jeder Zeit authentisch und bringen die verschiedenen Charaktere mit ihren jeweiligen Verfehlungen sehr gut auf die Leinwand.

Wilderness entwickelt sich von einem Gefängnisdrama zu einem waschechten Survival-Horror, der mit seiner packenden, brutalen und konsequenten Umsetzung punktet. [Mathias]

6. Deathwatch (2002)

1917, irgendwo an der Westfront. Seit Jahren tobt ein beharrlicher Stellungskrieg zwischen Deutschland und den Alliierten. Bei einem Angriff auf eine deutsche Stellung verliert sich das britische Bataillon rund um Captain Jennings (Laurence Fox, The Hole) nach dem Schützengefecht im dichten Nebel. Nach einem stundenlangen Marsch erreichen sie eine verschlungene deutsche Anlage aus Schützengräben. Sie können dort einen feindlichen Soldaten überwältigen und gefangen nehmen. Doch dieser fleht sie an, die Anlage so schnell wie möglich zu verlassen, denn hier hause das pure Böse…

Der Star von Deathwatch ist zweifelsfrei das dreckige und vor Hoffnungslosigkeit triefende Setting. Die schlammigen und labyrinthartigen Schützengräben bieten mit all ihren kleinen, düsteren Verschlägen die perfekte Kulisse für einen Horrorfilm, der uns jegliche Orientierung nimmt und an allen Ecken eine Bedrohung vermuten lässt – womit er wohl seinem Kontext, dem Ersten Weltkrieg, mehr als gerecht wird.
Zudem ist das Sounddesign ein absoluter Albtraum – im positivsten Sinne – und lässt uns zusammen mit den Soldaten einem surrealen Wahn verfallen. Die verzweigten Schützengräben haben bald jeglichen Bezug zur Realität verloren und wirken mit den zuhauf umherliegenden Kadavern wie der Vorhof zur Hölle.

Mit Deathwatch gelingt M.J. Bassett trotz geringem Budget ein beeindruckender Kriegshorror. Auch wenn die Auflösung etwas origineller hätte ausfallen können, vermag das den Gesamteindruck kaum zu trüben. Dafür ist es einfach zu spannend, mit Jamie Bell (Snowpiercer), Andy Serkis (Burke & Hare) und Co. durch die infernalen Schützengräben zu schleichen. [Florian]

5. Triangle (2009)

Die junge Jess, alleinerziehende Mutter eines autistischen Sohnes, unternimmt mit ein paar Freunden einen Segeltörn. Das Schiff gerät allerdings in einen plötzlichen Sturm und kentert. Glücklicherweise kommt schon bald ein großes Passagierschiff vorbei, auf dem sich die Schiffbrüchigen vorerst retten können. Zu ihrem Erstaunen ist der Dampfer jedoch menschenleer. So scheint es zumindest…

Triangle gehört zu der Sorte Film, über die man im Vorfeld am besten so wenig wie möglich wissen sollte, um sie voll zu genießen. Was im ersten Moment die Erwartung an standardisierte Slasher-Stangenware aufkommen lässt, entwickelt sich rasant zu einem unglaublich clever konstruierten Mystery-Thriller, der neben viel Spannung ebenso für allerhand rauchende Köpfe sorgen dürfte. Geschickt spielt der Film nicht nur mit den selbst aufgebauten Erwartungshaltungen, sondern bemüht selbstsicher das Motiv des Spiegeltricks. Was wir sehen und was wir glauben zu wissen, ist in Triangle oft nur ein verschobenes Abbild oder die leicht verzerrte Wiedergabe dessen, was wir für die Realität halten.

Christopher Smiths Triangle ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Film. Während es immer wieder vorkommt, dass andere moderne Mystery-/Horror-Streifen an ihrem Selbstanspruch scheitern, gelingt es Triangle mühelos und ganz ohne sich groß aufzuplustern, tatsächlich so clever zu sein, wie es viele andere gerne wären. Triangle ist ein fahrlässig unterschätztes Kleinod, dem leider noch immer deutlich weniger Beachtung zuteilwird als er verdient. [Robert]

4. Shaun of the Dead (2004)

Mit Shaun of the Dead präsentierte Regisseur Edgar Wright zusammen mit den Hauptdarstellern Simon Pegg und Nick Frost den Auftakt ihrer Blood-and-Cornetto-Trilogie. Pegg und Frost spielen hier zwei liebenswürdige Versager, denen während der Zombieapokalypse in ihrem Heimatkaff nichts Besseres einfällt, als sich mit Freunden und Familie zu ihrem Lieblingspub durchzuschlagen, um sich dort vor den Untoten zu verschanzen.

Die große Stärke von Shaun of the Dead liegt vor allem darin, auf vielen Ebenen gleichzeitig überzeugen zu können. Obwohl der britische Humor und zahlreiche (sehr gelungene) Slapstick-Einlagen durchaus im Vordergrund stehen, liefert die Komödie nebenbei genug effektive Spannungsmomente und garstige Gore-Einlagen, um auch über die Gags hinaus noch wunderbar als Genrefilm zu funktionieren. Das Übrige tut das in Hochform aufspielende Darsteller-Ensemble, das die schrulligen Charaktere zu höchst unterhaltsamem Leben erweckt. So verwundert es wenig, dass der Streifen binnen kürzester Zeit zum Kultfilm avancierte und heute als eine der besten Zombie-Komödien überhaupt gilt. [Cornelius]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?