Haunted Houses
Toplisten

13 Haunted-House-Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet

8. Ghostwatch (1992)

1992 präsentierte die BBC mit Ghostwatch eine vermeintliche Live-Sendung mit Talkshow-Moderator Michael Parkinson zum Thema Geister, unterstützt durch weitere bekannte BBC-Persönlichkeiten wie Sarah Greene und Craig Charles, die direkt vor Ort von einem Spukhaus berichteten.
Die Reporter nehmen ihre Sache allerdings alles andere als ernst, so lässt Charles es sich nicht nehmen, seiner Kollegin Greene einen halloweenreifen Streich zu spielen. Die BBC und wohl auch ein Großteil des Publikums rechnen damit, in dieser Nacht einen Schwindel aufzudecken und sich einen spaßigen Abend zu machen. Doch dieses Vorhaben entpuppt sich schon bald als naiv und überaus fahrlässig.

Ghostwatch ist ein großartiges Found-Footage-Erlebnis, das in dieser Form seinesgleichen sucht. Die Geschichte rund um die Geisterjagd in einer Live-Show ist glänzend konstruiert und steigert die Spannung ins Unermessliche. Leider lässt ein deutsches Release nach wie vor auf sich warten, dafür kann ich den Griff zum UK-Import wirklich empfehlen. Eine unbekannte Perle unter den Haunted-House-Filmen, die wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. [Florian]

7. The Conjuring (2013)

Durch Filme wie Saw oder Insidious ist Regisseur und Drehbuchautor James Wan wohl jedem Horrorfan ein Begriff. Mit The Conjuring schuf er 2013 einen modernen Horrorfilm, der aufgrund seiner Popularität und seiner zum Großteil sehr positiven Resonanz schon jetzt das Zeug zum Kultklassiker hat. Subtilität und Einfallsreichtum bzw. neue Ideen sind hier aber ausnahmsweise nicht die Zauberworte. Stattdessen setzt er auf altbekannte Muster des Spukhausmotivs und beweist eindrucksvoll, dass diese auch im Jahr 2013 noch hervorragend funktionieren können.

Hier zieht Wan alle Register und scheut auch nicht davor, sich fleißig an klassischen Elementen des in den letzten Jahren erneut immer populärer gewordenen Haunted-House-Genres zu bedienen. Nächtliche Kratzgeräusche, ein unheimlicher verbarrikadierter Keller, dunkle Ecken im Haus und der Geist eines toten Jungen gehören allesamt ins Repertoire von The Conjuring. Anders als in den meisten Vertretern dieses Sub-Genres, versteht es der Regisseur hier aber exzellent, diese verdammt effektiv und vor allem portioniert einzusetzen, sodass eine atemraubende Spannung mit gut gesetzten Schockmomenten perfekt Hand in Hand geht. Jumpscares werden nicht einfach nur zum vermeintlichen Spannungsaufbau sinnfrei eingestreut, sondern gezielt in den Verlauf der Heimsuchung eingebaut. Durch dieses clevere Benutzen bekannter Mittel ist jeder Schock ein Treffer und verstärkt die sowieso angsteinflößende Grundstimmung ungemein. Die Warrens als jetzt schon kultiges Geisterjäger-Ehepaar sind zudem eine Offenbarung. Obwohl sie in erster Linie nicht die heimgesuchte Familie sind, wird ihnen vom Drehbuch genügend soziale Tiefe spendiert, sodass man sich als Zuschauer direkt um das Wohl aller Beteiligten sorgt. Da die Bedrohung später auch für alle real wird, fiebert man umso mehr mit.

Mit The Conjuring ist James Wan somit ein Paradebeispiel dessen gelungen, wie richtig guter Horror der 2010er Jahre auszusehen hat und wie man nach wie vor kluge Schocks und nervenaufreibende Stimmung kombinieren kann. [Robert]

6. The Others (2001)

Am Ende des zweiten Weltkriegs lebt Grace mit ihren zwei kleinen Kindern in einem stattlichen Herrenhaus. Sie hat es nicht leicht, denn ihr Mann ist aus dem Krieg noch nicht zurückgekehrt und die Kinder sind schwach und krank. Als Grace neues Personal anstellt, ist die junge Mutter zuerst entlastet, aber dann geschehen plötzlich seltsame Dinge in dem Haus.

Der Regisseur Alejandro Amenábar (Tesis) führt uns in seinem Film The Others immer tiefer und tiefer in den Irrgarten der raffinierten Geschichte. Er manipuliert den Zuschauer andauernd so geschickt, dass das Offensichtliche bis zur Auflösung verdeckt bleibt.
Die traumartig-neblige Atmosphäre, die tollen Darsteller (allen voran Nicole Kidman als entnervte Mutter) und das erschütternde Ende machen den Film wirklich sehenswert! Ein Spukhaus-Film mit den üblichen Zutaten, aber mit einer außergewöhnlichen Geschichte. [Andreas]

5. Hereditary (2018)

Mit Hereditary legte Regisseur und Drehbuchautor Ari Aster aus dem Nichts einen absoluten Volltreffer hin. Sein Regiedebüt folgt Annie Graham, deren Mutter vor kurzem verstarb, und ihrer Familie, die sich kurz nach der Beisetzung der Großmutter mit unerklärlichen Erscheinungen konfrontiert sieht. Dabei ist Hereditary allerdings kein gewöhnlicher Haunted-House-Streifen, sondern ein hochkomplexer und unglaublich nervenzerrender Psychotrip. Während in der ersten Hälfte geschickt der totale soziale Zerfall einer sowieso angeschlagenen Familie inszeniert wird und eher noch die Schiene eines Familiendramas gefahren wird, schlägt der Film etwa ab der Hälfte ins Übernatürliche um und sucht ab dann rücksichtslos seine Protagonisten heim. Diese sind von Anfang an ohnmächtige Schachfiguren in der verheerenden Maschinerie, die durch den Tod der Großmutter erst in Gang gesetzt wurde. Der psychologische Terror, der die Familie unnachgiebig heimsucht, manifestiert sich nicht etwa in knirschenden Dielen, sich selbst öffnenden Türen oder anderen üblichen Spukhaus-Motiven. Stattdessen nistet sich das Böse wie ein Virus in die Köpfe der Familienmitglieder, das sie unvermeidbar von innen zerfrisst.

So setzt Hereditary eben nicht auf vorhersehbare Schockmomente, sondern füttert uns lediglich mit dem Wissen, dass da nachts in der Dunkelheit, in der Stille etwas abgrundtief Teuflisches auf die Grahams lauert.
Ein nervenaufreibender Score wummert die gesamte Laufzeit bedrohlich im Hintergrund vor sich hin und lässt den Zuschauern das Blut in den Adern gefrieren. So steigert sich die Anspannung mit einer durchweg unglaublich düsteren und beklemmenden Atmosphäre hin zu einem wahrlich furchteinflößenden Showdown, der die grausame Konsequenz dessen ist, was die Familie alles im Vorfeld erleiden musste. Ein modernes Meisterwerk von einem Film, das im Stile ähnlich subtiler Filme wie The Witch aber wahrscheinlich nur jene begeistern wird, die sich eher auf schleichenden und psychologischen Horror einstellen können als auf vorgekaute Erklärungen, billigen Budenzauber und vorhersehbare Jumpscares. [Robert]

4. Poltergeist (1982)

Spukhäuser: uralte, düstere Herrenhäuser mit tragischer Vorgeschichte. Doch was ist, wenn plötzlich in einer modernen Neubausiedlung übernatürliche Dinge passieren? Diese Idee griffen Steven Spielberg und Tobe Hooper auf und erschufen mit Poltergeist einen modernen Horrorklassiker. Angefangen bei den tollen Effekten von George Lucas’ Spezialeffekte-Schmiede Industrial Light & Magic über den wunderbaren Score von Jerry Goldsmith bis zum klugen Aufbau der Geschichte und dem erstklassigen Cast: Poltergeist hat alles, was ein ordentlicher Spukhaus-Horrorfilm braucht. Die Verlagerung des Schreckens von bedeutungsschwangeren, weit entfernten Gemäuern in die profane, potentielle Nachbarschaft ängstigt die Leute noch zusätzlich, denn man ist anscheinend wirklich nirgendwo mehr sicher. Diesen Kniff hat auch ein paar Jahre zuvor John Carpenter mit Halloween verwendet.

Kleiner Lesetipp: wer eine andere Spukgeschichte über ein modernes Haus lesen will, dem sei Anne Rivers Siddons Roman „Das Haus nebenan“ wärmstens empfohlen. [Andreas]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?