13 Home-Invasion-Filme, die ihr gesehen haben solltet
3. Panic Room (2002)
Die frisch getrennte Meg Altman zieht zusammen mit ihrer Tochter in ein neues Haus in Manhatten. Der körperlich beeinträchtigte Vorbesitzer hat die eigenen vier Wände ganz besonders einrichten lassen. So war ihm seine eigene Sicherheit äußerst wichtig und ließ sich einen durch Stahl gepanzerten „Panikraum“ integrieren. Als Meg und ihre Tochter bereits schon am ersten Abend das Opfer eines Verbrechens werden, soll genau dieser Raum ihr leben schützen.
David Fincher präsentierte uns im Jahre 2002 mit Panic Room ein atemberaubendes Home-Invasion-Kammerspiel, das vor allem aufgrund seiner Besetzung punkten kann. Jodie Foster, Kirsten Stewart (Personal Shopper) und Forest Whitaker liefern uns eine spannende Hetzjagd im Eigenheim, die uns permanent unter Strom setzt. Ein Film, der auch nach 15 Jahren nicht an Wirkung verliert.
2. Funny Games (1997)
Funny Games ist auf seine Art der Anti-Home-Invasion-Film in dieser Liste. Hanekes Werk ist mehr ein Gedanken-Experiment über Filmgewalt, eine Reflexion über den Konsum fiktiver Gewalt als ein fieser Horror-Thriller. Dies ist es schlussendlich auch oft, was viele Leute abschreckt, die einen ernst gemeinten Genre-Beitrag erwarten. Es ist aber auch wirklich fies, denn Funny Games funktioniert nicht nur als Meta-Film, sondern eben auch als „Home Invasion“-Horrorthriller ausgezeichnet.
Schlussendlich sind es aber genau jene Momente in denen Haneke das gewaltgeile Publikum vorführt, die den Film zu etwas besonderem machen. Allein Hanekes Intention, Gewalt so darzustellen, wie sie wirklich ist, nämlich unkonsumierbar, dürfte bei der Zielgruppe wohl nicht so ganz angekommen sein – daran ändert auch das sinnfreieste Remake seit Van Sants Psycho nichts.
Auch wenn sich hier offenbart, dass Haneke wohl doch der Zugang zur Horror-Community etwas fehlt, so ist Funny Games dennoch ein überaus gelungenes Werk – und zwar auf beiden Ebenen.
1. Inside (2007)
Inside glänzt durch seinen Aufbau von Atmosphäre und der Bedrohung. Schon zu Beginn wird der trostlosen, düsteren Atmosphäre ein alptraumhafter Hauch verpasst, was auch wundervoll von Chanfraults Elektro-Industrial-Klangteppich und dem oft etwas stumpf und unsauber wirkenden Bild unterstützt wird.
Die Bedrohung kreist stetig um ihr Opfer. Taucht aus dem Schatten auf und verschwindet wieder dorthin. Im Gegensatz zu ihrem weiß gekleideten Opfer, welches sich nach der ersten Gewaltspitze im weiß gekachelten Badezimmer mit klinisch weißem Licht verschanzt, welches allerdings im Laufe der Zeit immer mehr einem blutigen Rot weichen muss. Es ist wohl auch diesem sehr beengten Setting geschuldet, dass die Szenen eine unglaubliche Intensität entwickeln.
Diese Intensität wäre jedoch nicht möglich ohne die starken Performances von Alysson Paradis und Béatrice Dalle (Wolfzeit), die beide eine wahre Tour de Force abliefern. Beide schaffen es ihren Figuren unglaublich viel Leben einzuhauchen und diese ohne viel Dialog facettenreich darzustellen.
Wenn am Ende alles einem dunklen Rot gewichen ist, brennen sich noch die zwei Schlusseinstellungen immer wieder tief in mein Hirn ein, denn diese gehören für mich zu den besten Szenen, die das jüngere Horrorkino zu bieten hat und allein dafür gebührt diesem atemberaubenden Debütwerk ein Platz in dieser Liste.
Zusatz-Tipp:
The Lonely Villa (1909)
Dieser rund 8-minütige Stummfilm von D. W. Griffith ist zwar kein Horrorfilm, aber wahrscheinlich der erste Film, dessen Handlung sich komplett um Home Invasion drehte. Wir beobachten dabei eine Frau und ihre Kinder, wie sie versuchen sich in ihrem Heim vor drei Einbrechern zu schützen und sich in Räumen verbarrikadieren.
Was den Film hevorhebt ist die für seine Zeit sehr fortschrittliche Inszenierung. Der Kurzfilm enthält rund 50 Schnitte, was bei der kurzen Laufzeit bedeutet, dass die Szenen im Schnitt nur 10 Sekunden dauern. Zusätzlich passt Griffith die Schnittfrequenz der Spannung an. Bekommen wir zu Beginn noch recht lange Einstellungen, so verkürzen sich diese mit zunehmender Spannung immer mehr und zum Ende hin wird sehr flott zwischen den Einbrechern, der Familie und dem zur Hilfe eilenden Ehemann hin und her geschnitten.
Daher wirkt der Film selbst über 100 Jahre nach seiner Entstehung noch nicht ganz so verstaubt wie so manch anderer Film aus dieser Zeit. Dennoch werden diese acht Minuten, wohl ausgenommen für Stummfilm-Fans, für die meisten nur aus filmhistorischer Sicht interessant sein. Ein Blick lohnt sich aber auf alle Fälle.
Bildquelle: Hush © Netflix