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13 Horrorfilme über Voodoo, die ihr gesehen haben solltet!

3. Ich folgte einem Zombie (1943)

Die junge Krankenpflegerin Betsy nimmt eine neue Stelle auf einer Insel in Westindien an. Ihre Aufgabe: die Frau des ansässigen Plantagenbesitzers Paul Holland zu pflegen. Diese scheint von einer unerklärlichen Apathie betroffen zu sein, die sie ein anteilloses Dasein wie in Trance fristen lässt, jede medizinische Hilfe scheint wirkungslos. Doch Betsy verliebt sich in Paul und um ihn endlich wieder glücklich zu sehen, setzt sie alles daran, dessen Frau zu heilen. In einem Anflug altruistischer Selbstlosigkeit sucht sie schließlich einen lokalen Voodoo-Priester auf …

Nachdem Jacques Tourneurs Film nach seiner Veröffentlichung von der Kritik weitestgehend verschmäht wurde, gilt Ich folgte einem Zombie mittlerweile als Klassiker und Meilenstein des Genres. Neben der in dieser Zeit obligatorischen romantischen Ménage-à-trois zeichnet sich der Film durch einen erstaunlich geerdeten Umgang mit seiner Voodoo-Thematik aus. Sicherlich ist Ich folgte einem Zombie nicht frei von reißerischem Exotismus, doch schwingt in den ambivalenten Handlungen des Figurengeflechts eine Tragik mit, die eine bedrückende Allgemeingültigkeit entfacht – und die einheimischen Akteure, wenngleich sie nur eine Nebenrolle spielen, ebenso miteinbezieht. Das beeindruckende Spiel von Licht und Schatten – gemeinhin eine von Tourneurs größten Stärken – erzeugt eine zwielichtige Atmosphäre voller Suggestion, in der die finale Offenbarung sich zwar stets unterschwellig andeutet, in ihrer Präsentation aber keinesfalls an Wirkung einbüßt.

Voodoo nimmt für die Figuren in Ich folgte einem Zombie eine ambivalente Rolle ein: Zum einen Erlösung verheißend, glückbringend und somit als willkommener Rettungsanker fungierend, zum anderen als Quell allen Übels. Der Film spart sich glücklicherweise ein tendenziöses Urteil, lässt die religiöse Komponente weitestgehend außen vor und überlässt die Einordnung von Voodoo als komplexe Praktik dem Publikum. Alles eine Frage der Perspektive. [Robert]

2. Angel Heart (1987)

Vom mysteriösen Louis Cyphre bekommt der Privatschnüffler Harry Angel den Auftrag, nach dem verschwundenen Johnny Favorite zu suchen. Während seiner Ermittlungen wird er in einen Mordfall verwickelt. Plötzlich geschehen unerklärliche Dinge um ihn herum und weitere Menschen sterben auf bestialische Art und Weise. Kann Harry das Geheimnis um Johnnys Verschwinden aufklären? Und was hat der Voodoo Priester Toots Sweet mit allem zu tun?

Alan Parkers Klassiker des okkulten Horrorfilms beginnt zunächst als Film Noir in einem von Schneematsch überzogenen Brooklyn, führt seine Figuren dann ins mystisch anmutende New Orleans, der Glut des Südens, wo sich auch die Tonalität verändert. Die Stadt versprüht eine magische Atmosphäre mit all ihrer Architektur, Straßenkapellen sowie heruntergekommenen Voodoo-Bedarfsshops, Hotelzimmern und Jazzkneipen. Auch taucht Louis Cyphre umso häufiger auf, je näher Harry der bitteren Wahrheit kommt. Die Voodoo-Religion ist in den Südstaaten allgegenwärtig, immer wieder stößt Angel z.B. auf vertrocknete Hände, Strohpuppen oder anderen vermeintlich magischen Tinnef. Höhepunkt ist hier, als er Zeuge eines Voodoo Rituals wird, welches von der fantastischen Lisa Bonet zelebriert wird. Trotzdem lässt Angel Heart offen, ob Harrys Schicksal von den Voodoo-Praktiken beeinflusst wurde oder nicht, platziert aber immer wieder Hinweise in diese Richtung.

Alan Parker benutzt eine starke Bildsprache, die das drohende Unheil ankündigt. So sind z.B. immer wieder mit dem Licht und Schatten spielende Ventilatoren zu sehen, welche deutlich machen, dass sich Höllenhitze rund um Harry ausbreitet, was auch Louis Cyphres eigentliche Identität nochmals unterstreicht. Besiegelt wird sein Schicksal durch die abschließende Fahrt Richtung Hölle in einem rostigen und offensichtlich oft benutzten Fahrstuhl. Angel Heart baut seine Spannung langsam auf, um sich erst ganz am Ende zu offenbaren und profitiert von seiner virtuosen Erzählweise. Zweifelsfrei nach wie vor einer der besten Filme zum Thema Teufel, Okkultismus und Voodoo überhaupt. [Mathias]

Zu sehen auf Amazon Prime*.

1. Die Schlange im Regenbogen (1988)

Im Auftrag eines US-amerikanischen Pharmaunternehmens reist der Ethnologe Dennis Allan (Bill Pullman, Lake Placid) nach Haiti, um dem Gerücht von Zombies nachzugehen. Eine geheimnisvolle Substanz soll Menschen in einen totenähnlichen Zustand versetzen, aus dem sie als willens- und empfindungslose Marionetten erwachen. Mit dem Wunsch, das Mittel für die Verbesserung der westlichen Anästhesie einzusetzen, begeben sich Allen und die Psychiaterin Marielle (Cathy Tyson, Mona Lisa) in die finsteren Untiefen der mysteriösen Voodoo-Traditionen des Landes. Damit riskiert er den Unmut der haitianischen Geheimpolizei und ihr Anführer Paytraud (Zakes Mokae, Dust Devil), ein ruchloser schwarzmagischer Bocor, wird zum Gegenspieler Allans.

Die Schlange im Regenbogen ist vielleicht Wes Cravens untypischster Horrorfilm. Der Kultregisseur schlägt hier gedämpfte, jedoch keinesfalls düstere Töne an. Lose basierend auf den Theorien des Ethnobotanikers Wade Davis, der in den 1980er-Jahren in Haiti forschte und behauptete, dass dort existierende Zombies Opfer haitianischer Voodoo-Priester waren, die mithilfe einer aus Kugelfisch-Gift gewonnenen Droge in ein wirres Wachkoma versetzt wurden. Im Gegensatz zu den eher einseitig negativen und inzwischen widerlegten Theorien von Davis zeichnet Die Schlange im Regenbogen ein vielschichtiges Bild von Voodoo mit sowohl positiven als auch negativen Aspekten. Voodoo zeigt sich als inhärenter Teil der haitianischen Kultur, der Menschen einen Weg bietet, mit ihren Vorfahren in Verbindung zu bleiben und bei ihnen Rat zu suchen. Auf der anderen Seite zeigt sich die Möglichkeit, es als Werkzeug für Rache und Manipulation zu verwenden.

Diese Vielschichtigkeit wirkt auf das westliche Auge womöglich befremdlich, wirkt aber vielleicht auch gerade deshalb in seiner Weise des unaufgeregten Horrors unter Cravens Führung. Die politische Gewalt des Baby-Doc-Regimes, Revolution, humanitäre Missstände und hartnäckiger Volksglaube, sie alle sind in Die Schlange im Regenbogen auf spannende, mitreißende Art ineinander verstrickt und darum in ihrer Schönheit und Grauenhaftigkeit absolut sehenswert. [Heike]


Das war es auch schon von uns. Welche Filme haben euch besonders gut gefallen? Lasst es uns wissen!

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?