Villains
Kritik

Villains (2019) – kurz & schmerzhaft

In der Horrorgroteske Villains dürfen wir mit den Kleinganoven Mikey und Jules, gespielt von Bill „Pennywise“ Skarsgård und Maika Monroe, um deren Leben fürchten. Wir haben uns für euch auf Diebestour begeben.

Originaltitel: Villains
Land: USA
Laufzeit: 90 Minuten
Regie: Dan Berk, Robert Olsen
Drehbuch: Dan Berk, Robert Olsen
Cast: Bill Skarsgård, Maika Monroe, Blake Baumgartner u.a.

Inhalt

Das kriminelle Pärchen Mikey (Bill Skarsgård, Es) und Jules (Maika Monroe, It Follows) sind nach dem Überfall auf eine Tankstelle auf der Flucht. Nachdem ihr Auto mit leerem Tank im Nirgendwo zum Erliegen kommt, entdecken sie zufällig ein großes Anwesen in den abgelegenen Wäldern. Das Haus scheint für Mikey und Jules, leichte Beute zu sein, doch das ändert sich schnell, als die Eigentümer nach Hause kommen – denn diese haben ihre ganz eigenen Leichen im Keller…

kurz & schmerzhaft

Villains ist von seiner ganzen Inszenierung und Erzählung eine klassische Gangsterkomödie. Im Mittelpunkt steht ein ziemlich unfähiges, aber dafür umso sympathischeres Kleinganoven-Duo, das in seiner Naivität auf ein paar schnelle Dollar aus ist, sich dann so richtig in die Scheiße reitet und schlussendlich über sich hinauswachsen muss, um aus dem Ganzen wieder heil rauszukommen. Der Streifen vom Regie-Duo Dan Berk und Robert Olsen spielt das auch überaus routiniert runter und zielt erst gar nicht auf Kreativitätspreise ab.
Denn was dem Film an einer originellen Story fehlt, macht er mit ganz viel Charme und mitreißenden Performances wieder wett. Es macht irrsinnig viel Spaß Skarsgård und Monroe zuzuschauen, doch zu wirklicher Höchstform läuft Villains auf, wenn sie sich mit den Bewohnern – wundervoll abgedreht Jeffrey Donovan und Kyra Sedgwick – einen bizarren Kampf auf Leben und Tod liefern.

Für meinen Geschmack könnte Villains zwar ruhig noch etwas wahnsinniger sein und noch mehr über die Stränge schlagen, aber nichtsdestotrotz ist Berk und Olsen eine feine kleine Horror-Groteske gelungen, die vor allem von der Dynamik der überaus stimmig besetzten Charaktere lebt.

 

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

Bildquelle: Villains © Sony Pictures

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?