Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 109 bis 105 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: von Stephen-King-Verfilmungen bis zu Val-Lewton-Meisterwerken. Von schwarzhaarigen Brunnenmädchen über gruselige Stalker bis hin zu verfluchten Schwestern: Hier ist Horror zuhause.

Platz 109: Ring – Das Original (1998)

Bekanntheit beim internationalen Publikum erlangte der japanische Gruselfilm Ringu erst Jahre nach der Veröffentlichung und zwar durch Gore Verbinskys US-Remake The Ring, das schnell eine große Fangemeinde fand. Bei der Qualität des Remakes verwundert dies wenig und dennoch ist das atmosphärisch deutlich anders beschaffene Original noch wesentlich außergewöhnlicher als die prominentere Neuauflage.

Die Journalistin Reiko Asakawa wird durch den mysteriösen Tod ihrer Cousine auf ein Video aufmerksam, das allem Anschein nach in direkter Verbindung mit deren Ableben steht. Sie kann der Versuchung nicht widerstehen, das Video zu sichten, und erhält kurz darauf einen Anruf, in dem ihr angekündigt wird, dass auch sie in sieben Tagen sterben wird. Motiviert durch den begründeten Verdacht, dass dies keine leere Drohung ist, geht sie dem Ursprung des Videos auf den Grund.

Ringu überrascht vor allem durch seine außergewöhnliche Subtilität und die bedrohliche Ruhe, mit der die Gruselgeschichte erzählt wird. Dank toller Landschaftsaufnahmen, düsterschönen Bildern, der kreativen Plotline und der so erzeugten, besonderen Atmosphäre kommt der Film komplett ohne Blut oder Jump Scares aus und schafft es dennoch, durchweg beklemmend unheimlich zu sein. Die Nachforschungen zum Ursprung des Videos ergänzen diese Atmosphäre um eine spannende Krimi-Dramaturgie, durch die der Film von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt. Das macht Ringu zu einem besonderen Kleinod, das es im Laufe der Jahre bestimmt auch ohne US-Remake zu dem Klassiker-Status gebracht hätte, den es heute verdientermaßen hat. [Cornelius]

Platz 108: Katzenmenschen (1942)

Als Oliver Reed (Kent Smith, Die Wendeltreppe) die hübsche serbische Einwanderin Irena (Simone Simon, Bestie Mensch) kennenlernt, kann er sein Glück kaum fassen. Die beiden verlieben sich und heiraten, doch das junge Glück wird schon bald getrübt. Irena hat nämlich den tief verwurzelten folkloristischen Glauben, dass sie sich in eine Raubkatze verwandelt, sobald sie mit einem Mann intim wird. Bald mehren sich die Anzeichen, dass dem wirklich so sein könnte.

Jacques Tourneur (Ich folgte einem Zombie) erzählt in seinem Meisterwerk Katzenmenschen eine spannende Geschichte, rund um vermeintliche Frigidität, Eifersucht und der Angst vor Nähe und dem ersten Mal. Der Regisseur schafft es hervorragend, nur durch Andeutungen und das Spiel mit Licht und Schatten, eine dichte und unheilvolle Atmosphäre zu erschaffen; die wunderbar virtuos arrangierte Swimmingpool-Szene ist stilbildend und eine der prägnantesten Szenen der gesamten Horrorfilmgeschichte. Schauspielerisch ist der Film über alle Zweifel erhaben und das Tempo so gewählt, dass keine Langeweile aufkommt.

Auch nach über 75 Jahren ist Katzenmenschen, produziert von niemand Geringerem als Val Lewton (Der Leichendieb), eine feste Größe im Horror-Genre, der der Zahn der Zeit nichts anhaben konnte. [Andreas]

Platz 107: Brennen muss Salem (1979)

Autor Ben zieht zurück in seinen verschlafenen Heimatort Salem’s Lot um Inspiration zu finden. Ein altes Gemäuer, das angeblich von Fluch und Spuk heimgesuchte Marsten House, hat sein Interesse geweckt und er plant darüber zu schreiben. Das Gebäude wurde jüngst von dem ebenfalls zugezogenen kauzigen Antiquitätenhändler Straker erworben, der in Salem’s Lot einen Laden eröffnet und den Gemeindebewohnern durch allerlei Merkwürdigkeiten auffällt. Straker bereitet emsig die Ankunft seines mysteriösen Geschäftspartners Barlow vor. Doch dieser ist kein normaler Antiquar, sondern ein steinalter Vampirfürst – und bald beginnt in Salem’s Lot das große Sterben…

Brennen muss Salem ist Tobe Hoopers (Blutgericht in Texas) meisterhafte TV-Adaption des gleichnamigen Romans von Schauerikone Stephen King. Der eigentlich als Miniserie abgedrehte Horrorfilm erlaubt sich einiges an Freiheiten gegenüber der Vorlage, Altmeister King sah seine Ideen dennoch ansprechend aufgegriffen. Das ohnehin schon toxisch-brütende Kleinstadtsetting, in das eine fremde Macht Wahnsinn und Horror injiziert, ist ein „typischer King“. Und Hooper sowie Drehbuchautor Paul Monash leisten präzise Arbeit bei dessen Inszenierung.

Dass Brennen muss Salem durchaus anzusehen ist, dass er nur fürs Fernsehen gemacht wurde – die Schauspieler sind oftmals nicht mehr als akzeptabel, die Effekte meist nur mäßig gut gealtert – macht es nur umso erstaunlicher, wie gut diese Atmosphäre funktioniert. Der Streifen, in seiner Schnittfassung als Spielfilm knapp dreieinhalb Stunden lang, ist weit mehr als nur ein „Vampirfilm“, er ist ein langsam vor sich hin schwelendes Gemälde trügerischen Kleinstadt-Alltagshorrors. Ein wenig Sitzfleisch und Liebe zum Slowburn sollte man freilich mitbringen – dann jedoch nimmt einen der bittersüße Zauber von Salem’s Lot ganz und gar gefangen. [Alexander]

Platz 106: A Tale of Two Sisters (2003)

Kim Jee-woons (I Saw the Devil) psychologisches Horror-Drama basiert lose auf dem äußerst beliebten südkoreanischen Volksmärchen „Janghwa Hongryeon jeon“ (Die Geschichte von Rose und Lotus) aus der Joseon-Dynastie, das zuvor schon fünf Mal verfilmt wurde.

A Tale of Two Sisters dreht sich um die zwei Schwestern Su-mi und Su-yean, die nach einem längeren Aufenthalt in einer Psychiatrie in ihr abgelegenes Zuhause an einem See zurückkehren, wo die verhasste Stiefmutter sie schon erwartet. Doch es ist nicht nur der Konflikt mit ihr, der die Schwestern belastet, sondern es mehren sich zudem merkwürdige Ereignisse im Haus. Die Situation spitzt sich immer mehr zu und droht zu eskalieren.

Kim Jee-woon gelingt in A Tale of Two Sisters eine virtuose Mischung aus Haunted-House-Elementen, Psycho-Horror und Familientragödie, die uns lange im Unklaren lässt, was wirklich vor sich geht. Gerade das Verwischen der Grenzen zwischen Wahn und Realität macht einen großen Reiz des Filmes aus und erzeugt eine unglaublich fesselnde Atmosphäre.
Präsentiert wird uns diese nervenaufreibende Mixtur von Kameramann Lee Mo-gae in wunderschönen, ruhigen Bildern, die, gerade in Kombination mit der stimmungsvollen Beleuchtung, immer auch einen subtil-bedrohlichen Wahnsinn verströmen.

Auch wenn Kim mit A Tale of Two Sisters das Rad nicht neu erfindet, so gehört die intensive Umsetzung seines schockierenden Vexierspiels dennoch zum Besten, was der Horrorfilm zu bieten hat. [Florian]

Platz 105: Sleep Tight (2011)

Im Jahre 2007 verdiente sich Jaume Balagueró als Regisseur des Found-Footage-Zombie-Schockers [●REC] einige Lorbeeren. Leider blieb sein Erfolg nicht lange genug im Gedächtnis der Massen, um seinem späteren Meisterwerk Sleep Tight die gebührende Beachtung zu bescheren.

Erzählt wird die Geschichte des krankhaft unglücklichen Hausmeisters César (Luis Tosar, Shrew’s Nest), der sein Dasein an der Rezeption eines Wohnkomplexes fristet. Unfähig, selbst Glück zu empfinden, ist das Glück anderer zu beobachten für ihn eine Qual, und das Unglück seiner Mitmenschen sein einziger Trost. Eine Bewohnerin des Hauses, Clara, ist César ein besonderer Dorn im Auge. Ihr scheinbar unverwüstliches Frohgemüt zu beobachten, ist für ihn kaum zu ertragen; bis er einen neuen Lebenssinn darin zu finden scheint, ihr Glück systematisch zu zerstören. Und er gibt sich hierbei wirklich alle Mühe.

Was den Stalker-Thriller Sleep Tight besonders macht, ist vor allem die Erzählung aus Täterperspektive. Drehbuchautor Alberto Marini (Anrufer unbekannt) hat mit César einen der verstörendsten Protagonisten aller Zeiten geschaffen, und die Ausnahme-Performance von Darsteller Luis Tosar erweckt diesen zu haarsträubendem Leben. Seine Spannung bezieht der Film nicht nur aus dem Charakter-Drama, sondern vor allem daraus, den Zuschauer perverser Weise dabei mitfiebern zu lassen, dass César mit seinen abscheulichen Untaten davonkommt. Eine heimtückische Mischung aus der Erzeugung von Mitleid für den Bösewicht, anfänglich schwarzhumoriger Schadenfreude für das Opfer und einer stets nachvollziehbaren Tätermotivation führen letztlich dazu, dass das absolut grausame Ende noch nicht einmal unbefriedigend ist, obwohl man sich als Zuschauer erst einmal wieder moralisch und emotional sammeln muss, um diesen Film einigermaßen zu verarbeiten. Eine absolut einzigartige Horror-Erfahrung und ein Genre-Meisterwerk, das es verdient hätte, viel mehr als ein Geheimtipp zu sein. [Cornelius]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 109 bis 105? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 12. Oktober erscheinen die Plätze 104 bis 100. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?