Brawl in Cell Block 99 (2017) – Review
Zu Brawl in Cell Block 99 passen nur drei Dinge:
Spannend, roh und brutal – ein moderner Exploitation-Kracher!
Originaltitel: |
Brawl in Cell Block 99 USA 132 Minuten S. Craig Zahler S. Craig Zahler |
Den zweiten Film den ich bei den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights in Stuttgart sehen durfte war Brawl in Cell Block 99, der sich zu einer richtigen Tour de Force entwickelte.
Dazu aber später mehr!
Erstmal wurden wir vom Veranstalterteam begrüßt, das uns einen lustigen Funfact erzählte. Der Film hatte seine Weltpremiere auf den weltbekannten internationalen Filmfestspielen von Venedig, wo die Screenings eher künstlerisch angehaucht sind. Das Publikum ist dort von der etwas älteren Garde und anders orientiert, als bei einem reinen Horror- & Genre-Publikum, wie zum Beispiel beim Fantasy Filmfest oder beim Sitges Festival. Wir im Saal wussten dies natürlich und mit Klatschen und Kichern hatten wir uns schon auf den nächsten Skandal wie Kotztüten und anderem gefreut. Leider ging es dann doch relativ human zu, aber amüsant war diese Geschichte allemal!
Das Regiedebüt von S. Craig Zahler Bone Tomahawk konnte ja schon richtig überzeugen. Feiner Western, grandioser Cast, super Inszenierung und ein derbes Splatter-Finale. Mit Brawl in Cell Block 99 liefert er einen grandiosen zweiten Film ab.
Bradley (Vince Vaughn) führt mit seiner Frau ein ganz normales Leben. Fast! Um ihr Leben zu finanzieren, arbeitet er als Drogendealer. Nachdem ein Transport schiefgegangen ist und seine Komplizen dabei drauf gegangen waren, wandert er in den Bau. Der Tod der anderen Männer bleibt in diesem Geschäft nicht unbestraft und so wird seine schwangere Frau entführt. Um sie zu befreien, muss er in einem anderen Gefängnis eine bestimmte Person töten oder ein extrem grausames Experiment wird bei seiner Frau durchgeführt.
Im Alleingang durch den Bau
Vince Vaughn, den man eigentlich aus anderen Rollen kennt, ist der perfekte Mann für die Hauptbesetzung und er zeigt, dass er auch Brutalo-Rollen mit Bravour meistern kann. Der Hauptdarsteller liefert eine souveräne Rolle ab, die realistisch erscheint und auch für den Zuschauer nachvollziehbar ist. An einer Szene in der er erfährt, dass seine Ehefrau ihm fremdgeht, sieht man perfekt, dass er eine einfühlsame Seite hat, aber auch rational denken kann, denn anstatt seine Frau, verprügelt er sein Auto.
Später jedoch hat er nur ein Ziel. Angetrieben von Zorn und der Liebe zu seiner Frau prügelt er sich im Berserker-Modus durch den Plot und pulverisiert regelrecht jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Im letzten Drittel legt Vince dann richtig los. Ein derber Fight folgt auf den anderen und die daraus resultierenden Verletzungen erinnern an den indonesischen Martial-Arts-Splatter Headshot oder auch an den trashigen Splatter-Klassiker Story of Ricky.
Die Brutalität wird durch das düstere & dreckige Gesamtbild noch einmal verstärkt.
Die Atmosphäre sowie die spannende Inszenierung geben dem Film einen weiteren Kick. Trotz der langen Laufzeit von 132 Minuten weist er keinen Leerlauf auf.
Ein ganz starker Exploiter, der hochwertig produziert wurde, einen hervorragenden Hauptdarsteller und eine grandiose Charakterzeichnung besitzt und mit allerei Gewaltspitzen gespickt wurde. Ob der Film aufgrund der Gewaltspitzen eine FSK-Freigabe bekommen wird, ist in meinen Augen ungewiss, wahrscheinlich wird auch wie im erwähnten Headshot eine SPIO/JK angepeilt.
Bewertung |
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Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: Brawl in Cell Block 99 © SquareOne Entertainment / Universum Film
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