Deutschsprachige Horrorfilme
Toplisten

13 deutschsprachige Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet

8. Tears of Kali (2004)

Ein wunderbares Spielfilmdebüt aus dem Jahr 2004 von Andreas Marschall. Aus einer kleinen Idee „Der Kali Prozess“ entstand ein Episoden-Film in drei unabhängigen Akten, die von ehemaligen Mitgliedern der Taylor-Eriksson-Gruppe handeln.

Wer mit einigen teilen des Hinduismus vertraut ist, wird hier seinen Spaß haben. Auch ohne jegliche Vorkenntnisse ist Tears of Kali ein durchaus einprägsamer Film, selten hat mich ein Film so lange gefesselt und tut es noch. Marschall hat das Gespür für den richtigen Schockmoment.

Wer dem Genre schon länger treu ist, dürfte so manche Anspielungen auf alte Bekannte nicht verborgen bleiben. Die Veröffentlichung des Filmes war von vielen Faktoren abhängig, allen voran das Budget, wie so oft. Das Endprodukt kann sich durchaus sehen lassen, bis heute in diesem Thema unerreicht.

7. Nekromantik (1987)

Nekromantik darf wohl als das bekannteste Werk des deutschen Low-Budget-/Amateur-Horrorfilmers Jörg Buttgereit bezeichnet werden. Buttgereit hebt sich angenehm durch seine recht eigenwillige Herangehensweise von anderem deutschen Amateur-Splatter ab.

So ist auch Nekromantik alles andere als nur Blut&Beuschel angereichert mit ein bisschen Leichensex. Der Film handelt von einem nekrophilen Paar, welches eine Dreiecksbeziehung mit einer Leiche beginnt. Es bedarf nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass das viel Potential für eine ordentliche Portion schwarzen Humor birgt und Buttgereit weiß diesen auch gezielt einzusetzen. Wird dem Makabren also in vollen Zügen gefrönt, dürften die Gorehounds eher gelangweilt von dannen ziehen.

Buttgereit liefert damit weniger einen Amateursplatter ab, sondern viel mehr einen absurd-morbiden Blick auf ein Leben am Rande der Gesellschaft. Irgendwo zwischen kunstvollem Tabubruch und amateurhaftem Ekelkino macht es sich Nekromantik gemütlich und ist definitiv eine Erfahrung der besonderen Art.

6. Vampyr (1932)

Die deutsch-französische Produktion unter Regie des Dänen Carl Theodor Dreyer stellt dessen erster Tonfilm dar und wirkt, wie auch andere Filme dieser Zeit, noch zwischen den Welten gefangen. Dies passt jedoch sehr gut zu der losen Adaption von Joseph Sheridan Le Fanu Novelle „Carmilla“, welche uns in einer sehr verträumten Inszenierung dargeboten wird.

Dass der Film in dieser Liste auftaucht, darf man als leicht gemogelt ansehen, da der Film in drei verschiedenen Sprachen hintereinander aufgenommen wurde. Jede Szene musste daher drei Mal gedreht werden. Einmal auf Deutsch, auf Französisch und auf Englisch. Dialoge spielen in dem Film aber ohnehin kaum eine Rolle, denn Dreyer gibt sich voll und ganz der visuellen Erzählung hin. Mit Hilfe von Kamerafiltern, revolutionären Spezialeffekten und einer allgemein sehr unkonventionellen Inszenierung schafft es Vampyr zu einem atemberaubenden, surrealen Fiebertraum, der stilbildend für zukünftige Horrorfilme war und immer noch ist.

5. Der Nachtmahr (2015)

Mit Der Nachtmahr hat der deutsche Regisseur unter dem Pseudonym Akiz eine wahre Indie Perle auf den Filmfan losgelassen. Der Nachtmahr ist ein Coming-Of-Age-Drama, das sich im weiteren Verlauf als Mindfuck-Gratwanderung zwischen Realität und Wahnsinn entpuppt. Kommt der Zuschauer am Anfang des Filmes noch gut mit dem Plot zurecht, weiß er am Ende nicht mehr so richtig was und warum das alles überhaupt passiert und lässt viele Fragen offen.

So ähnlich geht es auch der Hauptdarstellerin, die mit ihrer Leistung vollends überzeugt. So einen Film wie Der Nachtmahr braucht das Horrorkino, das sonst von zig 0815-Popcorn-Produktionen überschwemmt wird und er zeigt auch, dass das deutsche Horrorkino nicht „so tot“ ist wie viele böse Zungen behaupten.

4. Cannibal (2006)

Dieser absolute Skandal-Film aus dem Jahre 2006 unter Regie von Marian Dora spaltet die Horror-Gemeinde extrem.

Gore-Elemente schockieren kaum noch, wohl aber tatsächliche Ereignisse, die hier klar gegeben sind. Verfilmt wurde der Fall des Kannibalen von Rotenburg. Armin Meiwes, der sein Fleisch via Internet suchte und fand. Fern ab von jeglicher Zensur sehen wir Sex-Szenen zwischen zwei Männern, dreckige Aufnahmen einer Handkamera, die zu 100% echt und real wirkt, ebenso wie die Gore-Einlagen, welche kaum Wünsche für den Gorehound offen lassen. Dora schafft es mit extrem passgenauer musikalischer Untermalung Stimmung zu erzeugen, die wenigen Dialoge fügen alles zu einem wundervoll blutigen Drama zusammen. Für mich die einzig richtige Verfilmung dieser wahren Geschichte. Der Blockbuster ebenfalls aus dem Jahre 2006 von Martin Weisz kommt hier nicht an die Tiefe und Ehrlichkeit von Doras Stück heran.

Die schauspielerischen Leistungen von Carsten Frank und Viktor Brandl sind zudem einfach grandios.

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?