Blumhouse
Toplisten

13 Horrorfilme von Blumhouse, die ihr gesehen haben solltet!

8. Sweetheart (2019)

Sweetheart beginnt damit, dass Jenn (Kiersey Clemons, Flatliners) zusammen mit einem Freund auf einer kleinen tropischen Insel strandet. Während ihr Freund kurze Zeit später an den erlittenen Verletzungen stirbt, beginnt für Jennifer der Überlebenskampf erst so richtig. Denn schnell merkt sie, dass die Nahrungssuche und die harsche Witterung bei Weitem nicht ihre größten Probleme sind, denn die Insel gehört zum Jagdgebiet eines amphibischen Monsters …

Was bei Sweetheart als erstes positiv auffällt, ist sein geerdeter Zugang. Jenns Verhalten wirkt authentisch und die ersten Herausforderungen, die sie meistern muss, sind nachvollziehbar gestaltet, dass es überaus leicht fällt, sich in Jenns Situation hineinzuversetzen. Dem kommt zugute, dass Kiersey Clemons ihren Part souverän spielt und den Film mühelos allein tragen kann.
Mit einer Laufzeit von nicht einmal eineinhalb Stunden ist Sweetheart zudem straff erzählt und hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Zielsicher baut er seine Spannung auf und lässt geschickt alles auf sein großes Finale zulaufen, in dem sich das Biest dann auch in voller Pracht zeigen darf, das wir zuvor durch die clevere Kameraarbeit immer nur in kleinen Ausschnitten zu sehen bekommen haben. Und gerade das Monster ist ein weiterer Pluspunkt des Films. Das Design orientiert sich an klassischen Mann-in-einem-Gummianzug-Monstern, was dem Ungetüm ein altmodisches Flair verleiht, ohne dabei jedoch lächerlich zu wirken oder sein Bedrohungspotenzial zu verlieren.

Sweetheart ist ein absolut aufs Wesentliche reduziertes Creature Feature, das durch seine starke, authentische Protagonistin und die schnörkellose Erzählung überzeugen kann. Empfehlung für alle Monsterhorror-Fans. [Florian]

7. Dark Skies (2013)

Daniel und Lacy Barrett leben mit ihren Kindern ein ruhiges Leben in der Vorstadt. Als eines Tages plötzlich unerklärbare Dinge geschehen, werden erst ihre Kinder und schließlich auch sie das Opfer mysteriöser Ereignisse. Ein Experte soll ihnen zur Seite stehen und aufklären, was genau vor sich geht. Schnell wird klar, dass Familie Barrett für etwas ausgewählt wurde, das sich nicht rational erklären lässt.

Mit Dark Skies kreiert Regisseur Scott Stewart unter der Schirmherrschaft von Blumhouse eine fantastische Mixtur aus Home- und Alien-Invasion. Stewart, vor allem bekannt durch seine pompösen, letztlich aber auch nur semi-erfolgreichen, Fantasy-Reißer Priest und Legion, schaltet bei Dark Skies mindestens einen Gang zurück, verlässt sich, anstatt auf überladende Effekthascherei, lieber auf die sich gemächlich ausbreitende Bedrohung im sicher geglaubten Eigenheim und fährt damit ausgezeichnet. Überzeugen kann Dark Skies dabei, trotz wenig narrativer Innovation, durch seine eindringliche Inszenierung und einem wunderbar verkörperten und überschaubaren Ensemble an Charakteren, die zwar nicht ausgefeilter sind als unbedingt nötig, aber dennoch anstandslos den emotionalen Kernpunkt des Geschehens bilden. Unheilschwangere Soundkulissen werden erstklassig ausgespielt und akzentuieren jedwede Bedrohlichkeit, die auf die Charaktere niederprasselt. Dark Skies ist sich seiner Geradlinigkeit durchaus bewusst, zeigt deutliche Parallelen zu Shyamalans Signs, verzichtet dabei jedoch auf jedwede esoterische Doppelbödigkeit und fokussiert sich nüchtern und zielstrebig auf die Auseinandersetzungen zwischen Safeplace und externer Bedrohung. [Jan]

6. Creep 2 (2017)

Mit Creep 2 inszenierte Regisseur Patrick Brice eine spannende Fortsetzung seines 2014 veröffentlichten Found-Footage-Horror Creep. Hauptdarsteller Mark Duplass schlüpft abermals in die Rolle des mitteilungsbedürftigen Serienmörders Aaron, der seit einiger Zeit in einer Midlife-Crisis steckt und nun einen Dokumentarfilm über seine Arbeit drehen möchte. Als Unterstützung steht ihm nun die junge Filmemacherin Sara (Desiree Akhavan) zur Seite, die sich dadurch den großen Durchbruch erhofft.

Dabei zielt Creep 2 nicht darauf ab, die Ereignisse seines Vorgängers mit einem frischen Gesicht zu wiederholen. Die Entscheidung, Sara innerhalb von Minuten nach ihrem Treffen Aarons wahre Natur zu offenbaren, ist ein unerwarteter, aber kluger Schachzug, sodass sich sofort eine neue Art von Spannung aufbaut. Denn die abgebrühte Hipsterin Sara ist das genaue Gegenteil von Aarons leichtgläubigem Opfer aus dem ersten Teil. Wo immer dieser zurückgeschreckt wäre, bleibt Sara standhaft, stellt Fragen und dringt tiefer in die Persönlichkeit des Mörders ein. Akhavan gelingt es hervorragend, der übermächtigen Präsenz von Duplass etwas entgegenzusetzen und erweist sich als perfektes charismatisches Match. In dieser Konstellation präsentiert Aaron bereitwillig seine gewalttätigen Taten mit einem aufrichten und kindlichem Enthusiasmus, wobei er dennoch der Wolf im Schafspelz bleibt und das Publikum immer wieder ratlos über seine wahren Absichten zurücklässt. Dadurch erscheint die Figur nie langweilig und sorgt für eine frische Dynamik in diesem ungleichen Team.

Das Ergebnis ist ein düsterer, aber auch äußerst humorvoller und unterhaltsamer Film, der sich über alle Erwartungen seines Vorgängers hinwegsetzt. Von amüsanten Bemerkungen über den Filmemacherprozess über die Konterkarierung von Genre-Tropen bis hin zu seinen magnetischen Darbietungen ist es ein großartiges Stück Low-Budget-Horror. [Jana]

5. The Lords of Salem (2012)

Im titelgebenden Salem, Massachusetts, führt Radiomoderatorin Heidi LaRoc (Sheri Moon Zombie) ein ruhiges, beschauliches Leben. Doch über der Stadt liegt der Schatten ihrer grausamen Vergangenheit der Hexenverfolgung, insbesondere die Verbrennung der Mitglieder eines kleinen Covens rund um die Hexe Margaret Morgan, die mit ihrem letzten Atem noch Reverend Hawthorne und alle Nachkommen der Stadt verfluchte. Gut 300 Jahre später wird eines Abends für Heidi eine mysteriöse Holzbox mit einer Schallplatte der Band „The Lords“ beim Sender abgegeben. Sie will die Zuhörer*innen entscheiden lassen, ob der Sound hitverdächtig oder einfach nur bemüht ist, doch mit jedem Abspielen verstärken sich bei Heidi ungewohnte Kopfschmerzen sowie verwirrend-beängstigende Albträume, was zunehmend an ihrer psychischen Stabilität kratzt. Der dröhnende Sound der vom Team kurzerhand „Lords of Salem“ getauften Band ist der Auftakt einer fatalistischen Entwicklung, die nicht nur Heidis Wahrnehmung gehörig durcheinanderwirbelt.

The Lords of Salem beginnt wie ein konventioneller Okkult-Horror, der eindeutig den Geist von Roman Polanskis Rosemaries Baby und des Italo-Horrors der 60er und 70er in sich trägt. Geschickt knüpft Rob Zombie an altbekannten Horror-Tropen an und flechtet eigene Ideen mit ein. Das äußerst minimalistische Budget lässt er sich kaum anmerken, zu eindrücklich und bedrückend wirkt das wundervolle Setdesign, zu sehr zieht eine*n der hypnotisch-verstörende Score in den Bann. Sheri Moon Zombie liefert wohl eine der besten Leistungen ihrer Schauspielkarriere und auch die kleine Gruppe älterer Damen, die ihrer Vermieterin nahestehen, weiß in Gestik und Wortwahl ein besonderes Flair der verdächtig freundlichen, schrulligen Damen zu verbreiten. Was The Lords of Salem jedoch zu einem wirklich herausragenden Film macht, ist der zunehmend surreale Strudel, der am Ende jegliche Konvention verschlingt und uns in einem morbiden, verworrenen Bilderrausch zurücklässt.

In seinem sechsten Regiewerk The Lords of Salem schenkt uns Rob Zombie eine kuschelige Tasse Tee ein, nur dass sich nach kurzer Einwirkzeit der Tee als surreales Hexengebräu entpuppt und den netten Kaffeeplausch kurzerhand in einen fiebrig-verzerrten höllischen Tripp verwandelt. [Heike]

4. Creep (2014)

Kameramann Aaron (Regisseur Patrick Brice selbst) sucht nach Jobs, um seiner Geldnot ein Ende zu bereiten. Als er auf die Anzeige eines Kunden antwortet, wittert er leicht verdientes Geld. Er soll den krebskranken Josef (Mark Duplass) einen Tag lang mit der Kamera begleiten, um für dessen Hinterbliebenen eine Art Videotagebuch aufzuzeichnen und dafür gut entlohnt zu werden. In der abgelegenen Hütte angekommen, verstehen sich Aaron und Josef zunächst blendend. Doch schon bald ändert sich Josefs Verhalten und wird immer unberechenbarer. Aaron wird die Situation immer unheimlicher. Schwebt er womöglich sogar in Lebensgefahr?

Creep ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie effektiv Found-Footage-Horror sein kann. Der Film schickt sein Publikum in die krude Welt eines Psychopathen, der den Protagonisten Aaron an der Nase herumführt und das auf besonders perfide Art und Weise. Dies zeigt Regisseur Patrick Brice in Form von Stalking oder auch mit emotionalem Missbrauch, in dem Josef sein Opfer Aaron zunächst als Freund annimmt, ihn später aber zurückweist oder gar bedroht, was in Aaron aber trotzdem noch immer Mitleid und einen Funken Hoffnung auf das Gute in Josef auslöst. Die große Stärke von Creep ist die Charakterzeichnung von Josef. Dieser wirkt authentisch und nicht wie ein überzeichneter Serienmörder. Josef ist ein durchschnittlicher Typ, der zwar einige bizarre Marotten zeigt, aber nie wie das Böse schlechthin inszeniert wird. Brice‘ Werk versteht es, eine Fahrt ins Unheil zu zelebrieren, an deren Ende Josefs wahre Absichten stehen. Ebenso wird mit den Erwartungen des Publikums gespielt, so werden immer wieder Gegenstände wie eine Axt oder eine merkwürdige Wolfsmaske benutzt, die auf den Fortgang der Story hinweisen könnten.

Creep profitiert von der perfekten Chemie seiner beiden Akteure und bietet damit einen wahren Geheimtipp unter den Found-Footage-Horrorfilmen, dem leider viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. [Mathias]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?