Alfred Hitchcock
Toplisten

13 Filme vom Master of Suspense Alfred Hitchcock, die ihr gesehen haben solltet!

3. Das Fenster zum Hof (1954)

In Folge eines Unfalls ist der Fotograf Jeff (James Stewart, Cocktail für eine Leiche) gezwungen, die heißen Sommertage mit einem eingegipsten Bein vor seinem Fenster mit Blick auf den Innenhof zu fristen. Gesellschaft bekommt er dabei von seiner Verlobten Lisa (Grace Kelly, Über den Dächern von Nizza). Doch statt für ihre Avancen hat er nur Augen für das pikante Privatleben seiner Nachbarschaft. Eines Tages erspäht Jeff durch sein Fernglas etwas höchst Verdächtiges: Ist er zufällig Zeuge eines Mordes geworden?

Mit Das Fenster zum Hof schuf Alfred Hitchcock nicht nur einen seiner besten Filme, sondern auch die Blaupause für viele ähnliche Filme, die das Konzept kopieren oder zumindest adaptieren sollten. Disturbia oder Summer of ´84 sind nur einige Vertreter neueren Datums, die die Grundidee aufnehmen. Doch keiner der zahlreichen Epigonen kann bis heute Hitchcocks unvergleichlichem Meisterwerk das Wasser reichen. Das Fenster zum Hof ist eine vielschichtige Reflexion über das Medium Film selbst, über die voyeuristische Rolle des Publikums und die Leinwand als ein Portal in unbekannte Welten. Die absolute Subjektivität der Prämisse sorgt dafür, dass man wider besseren Wissens früher oder später ebenfalls beginnt, die wenigen Schnipsel fremder Privatleben zu einem wirren Geflecht aus Eventualitäten zusammenzusetzen, bis man sich – genau wie Jeff – Hals über Kopf im schwindelerregenden Konstrukt der eigenen Fantasie verliert.

Neben der daraus entstehenden enormen Spannung weiß Das Fenster zum Hof vor allem durch die hinreißende Darstellung von Grace Kelly zu bezaubern, die ebenso anmutig wie wortgewandt ist und die gesamte Szenerie durch scharfsinnigen und intelligenten Humor bereichert. Der größte Clou von Das Fenster zum Hof bleibt trotz all der vorherigen Großartigkeit dann jedoch die abschließende Offenbarung, wofür der gesamte Schlamassel am Ende eigentlich gut war. Selbst nach beinahe 70 Jahren ist dieses große Meisterwerk von Hitchcock noch unübertroffen. [Robert]

2. Vertigo (1958)

Nach einem traumatischen Unglück scheidet der unter Höhenangst leidende Polizist John „Scottie“ Ferguson (James Stewart) aus dem Dienst. Kurz darauf meldet sich ein alter Bekannter und bittet ihn, seine Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten, die unter tragischen Familienverhältnissen leidet und vom Geist ihrer Urgroßmutter Charlotta besessen zu sein scheint. Die Observierung wandelt sich schnell in eine direkte Begleitung, nachdem er Madeleine aus den eisigen Wassern der Bucht San Fransciscos rettet. Obwohl ihre Ehe glücklich zu sein scheint, kommen sich Madeleine und Scottie näher. Als sie Madeleines Träumen folgend in einer spanischen Enklave mitten in der Wüste landen, flüchtet diese plötzlich vor ihm in einen Kirchturm und da ihn seine Höhenangst davon abhält, ihr zu folgen, kann er nur miterleben, wie sie sich vom Glockenturm stürzt. Er fällt in eine tiefe Depression, als er zufällig Judy begegnet, die Madeleine zum Verwechseln ähnlich sieht. Trotz anfänglichen Widerstands beginnen die beiden sich zu verabreden und er besteht darauf, ihr Aussehen immer mehr an seine geliebte Madeleine anzupassen. Bis sie für ein Date eine bestimmte Halskette anlegt, die er mit Madeleine in Verbindung bringt. Kann das alles nur Zufall sein?

In Vertigo steigt Hitchcock zu Höchstleistungen auf. Um den der Höhenangst eigenen Schwindel für die Zuschauer:innen erlebbar zu machen, entwickelt er sogar eine eigene Kameratechnik aus Dolly und Zoom, die das Subjekt scheinbar still hält während sich der Hintergrund entfernt: Der Vertigo-Effekt, der bis heute in vielen Filmen Einsatz findet. Neben dem gezielten Einsatz des Vertigo-Effekts bietet sich den Zuschauer:innen eine weite Bandbreite cineastischer Kunstfertigkeit. Die Charakterisierung Madeleines/Judys mit der Farbe Grün verdeutlicht eine optische Zusammengehörigkeit, noch bevor die Story sich entfaltet. Dank dem gezielten Einsatz von Filtern und Zeichnungen werden Träume und Wahnvorstellungen leuchtend hervorgehoben. Aber auch abseits davon glänzt der Film mit einer packenden Story, die dank einem raffinierten Perspektivenwechsel quasi doppelt an Spannung gewinnt.

Alles in allem ist Vertigo ein cineastisches Meisterwerk, ein reich geschmückter Psychothriller, der mit jeder Vorführung mehr zu beeindrucken weiß. [Heike]

1. Psycho (1960)

Die unglücklich verliebte Marion Crane ist mit unterschlagenem Geld auf der Flucht. Übermüdet von der langen Autofahrt hält sie in einem abseits gelegenen Motel. Doch schnell merkt die junge Frau, dass mit dem Motel und dessen Besitzer irgendwas nicht stimmt.

Nach dem eleganten Agentenfilm Der unsichtbare Dritte zeigte sich Alfred Hitchcock wieder einmal unberechenbar und präsentierte den Zuschauern seinen Horrorfilm Psycho nach dem gleichnamigen Buch von Robert Bloch.

Hierbei ließ Hitchcock keine Gelegenheit aus, sein Publikum an der Nase herumzuführen. So legte er handlungstechnisch ständig falsche Fährten, sodass die Auflösung der Geschichte die Leute wie ein Hammerschlag getroffen haben muss. So geht es zuerst um ein unglückliches Liebespaar und eine Verzweiflungstat, deren Auflösung der Zuschauer entgegenfiebert, um von einem Moment zum anderen eine komplett andere Richtung einzuschlagen. Weiterhin nutzte der Regisseur viele filmtechnische Tricks, so drehte er den Film in Schwarz-Weiß, um mit Licht und Schatten spielen zu können. Auch erschuf Hitchcock mit der Duschszene eine der ikonischsten Filmszenen überhaupt, die in zahlreichen Filmen zitiert wurde.

Man kommt aber nicht umhin, den Film und die Marketingstrategie darum als Gesamtkunstwerk zu betrachten. So wurden die Zuschauer gebeten, das Ende des Films nicht zu verraten und die Kinobesitzer waren angewiesen, nach Beginn des Films keine Zuschauer mehr reinzulassen, was die Neugier auf den Film noch mehr befeuerte.

Hitchcocks Psycho ist ein Meisterwerk des Horrorfilms, bei dem der Regisseur nichts dem Zufall überlassen hat. Der Regisseur wusste genau, wie er sein Publikum emotional steuern konnte und setzte hier dieses Wissen punktgenau ein. Es gibt keine unnötigen Szenen, der Spannungsaufbau des Films ist nahezu perfekt und zusammen mit Bernhard Hermanns nervenzerreissenden Soundtrack ist ein Film entstanden, der damals wie heute die Zuschauer in seinen Bann zieht und bis zur letzten Szene nicht mehr los lässt. Die immense Bedeutung des Films ist auch heute noch im Horror-Genre spürbar. [Andreas]


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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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