Spare Parts (2020) – Review

Was passiert, wenn eine Rockband, die groß rauskommen will, von ihrem Weg abkommt und sich in einer Arena wiederfindet und einen Kampf ums Überleben führen muss? Wir waren so mutig, uns Spare Parts anzuschauen, und haben uns für euch in die Arena gewagt.
Originaltitel: | Spare Parts |
Land: | Kanada |
Laufzeit: | 90 Minuten |
Regie: | Andrew Thomas Hunt |
Drehbuch: | David Murdoch, Svet Rouskov |
Cast: | Julian Richings, Emily Alatalo, Michelle Argyris, u.a. |
VÖ: | Ab 13.05.2021 als VoD |
Hintergründe & Inhalt
Andrew Thomas Hunt ist ein Mann mit vielen Talenten, die er als Regisseur, Produzent, Autor und Editor einsetzt. Bereits mit 16 wusste er, dass er in der Filmbranche arbeiten möchte und wurde insbesondere durch die Filme David Cronenbergs (Die Fliege) dazu ermutigt, diesen Weg einzuschlagen. Vor Spare Parts hatte er schon beim Crime-Thriller Sweet Karma Regie geführt und wollte als zweiten Film nun einen Genrefilm drehen, der Spaß macht.
In Spare Parts geht es um eine Rockband, die aus vier jungen selbstbewussten Frauen besteht. Mit ihrem punkigen Sound touren sie durch die Clubszene Amerikas, doch ihr Ziel ist wie bei so vielen Bands: Groß raus zu kommen. Als reine Frauen-Band macht man sich in der Szene jedoch auch Feinde. So schlägt die Stimmung während eines Gigs schnell um, als eine Gruppe Männer auftaucht und die Band mit Fäusten spüren lässt, was sie von ihr hält. Nachdem der Gig mit einer Prügelei endet, verirren sich die Bandmitglieder schließlich auf einer verlassenen Straße. Wäre das nicht schon schlimm genug, werden sie auch noch überfallen, unter Drogen gesetzt und erwachen mit Waffen an ihren Gliedmaßen und müssen in einer Arena um ihr Leben kämpfen…
Kritik
Mit Spare Parts gibt Hunt sein Debüt im Horror-Genre. Die Geschichte ist relativ simpel gestrickt und dreht sich ausschließlich um das Überleben der Figuren. Schnell wird klar, dass am Ende nur eine Person überleben wird. Inhaltlich wie auch filmisch weist Spare Parts damit auch Parallelen zur Actionreihe Mad Max auf. Die Kampfszenen sind brutal und gut choreografiert. Denn stilistisch gesehen lehnt sich Hunt an den postapokalyptischen Stil an. Die Kostüme in Spare Parts wirken von seinem Look und der Haptik wie aus einem Mad-Max-Film entsprungen. So wird der Zuschauer in diese unterirdische Welt dieses Eisenarena-Kultes aufgesogen.
Absolutes Highlight in Spare Parts ist die Besetzung des Herrn der Eisenarena. Mit Julian Richings (Wrong Turn) begegnen Horrorfans dem Darsteller der Kultfigur Three Finger und dürfen sich auf die einschüchternde Wirkung seines Spiels freuen. Durch seine Erscheinung und der Mimik zieht er den Zuschauer in seinen Bann, seine Rolle als machtbesessener Imperator entfesselt eine bedrohliche Atmosphäre. Auch der Cast der Bandmitglieder (u.a. Emily Alatalo, Mother!), passt gut zu den Figuren, da sie in ihren Rollen aufgehen und dadurch authentisch wirken. Weitere Leckerbissen des Films sind die rockigen Nummern, welche die Band zum Besten gibt und die gemeinsam mit dem restlichen Soundtrack für eine energiegeladene Stimmung sorgen. Mit dem Musiker Wade McNeil und dem Komponisten Andrew Gordon Macpherson hat Hunt genau die Richtigen gefunden, um diesen irren, rockigen Soundtrack für Spare Parts zu erschaffen. Durch die teilweise vorhersehbare Handlung leidet bei Spare Parts ein bisschen die Spannungskurve, sodass die Aufmerksamkeit durchaus manchmal abdriften kann und nur noch auf die Kampfszenen gerichtet ist.
Wenn es ums Eingemachte geht, inszeniert Hunt die Kampfszenen mit kalt-weißem und wechselnden Lichtfarben pink und blau, das die Protagonisten der Arena in einer düsteren, aber auch kämpferischen Aura erscheinen lässt. Beim Einsatz der verwendeten Waffen hat Hunt nicht gespart, so kommen alle Arten an Waffen von Äxten und Ketten bis zu selbst gemachten Flammenwerfern zum Einsatz. Als ultimative Waffe dient eine Kettensägen-Prothese, die den Zuschauer instinktiv an Horrorikone Bruce Campbell (Tanz der Teufel) erinnert. Obwohl der filmische Schwerpunkt in Spare Parts auf den Kampfszenen liegt, kommen die Horrormomente nicht zu kurz. Als wichtigste von allen sind da die Gliedmaßenentfernungsszenen zu erwähnen, die von Hunt gut in Szene gesetzt werden. Überwiegend verwendet er dafür Nahaufnahmen, so wirkt der Horror hier so anschaulich und albtraumhaft, dass man förmlich mitleidet.
Fazit
Obwohl Spare Parts ein bisschen schwächelt, ist er mit seinen Stärken überzeugend. Denn die anregende Inszenierung, die sorgfältige Rollenbesetzung und der mitreißende Soundtrack machen Spare Parts zu einem sehenswerten Film. Er lohnt sich für Fans von Julian Richings, der Mad-Max-Reihe und guter Rockmusik.
Bewertung |
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Härte | ![]() |
Unterhaltung | ![]() |
Anspruch | ![]() |
Gesamtwertung | ![]() |
Ab 03.06.2021 im Handel:
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Bildquelle: Spare Parts © Tiberius Film
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