Satanic Panic (2019) – Review
In Chelsea Stardusts Spielfilmregiedebüt Satanic Panic geht es um Pizza und Jungfrauenopferung – und was gibt es Schöneres zur Auferstehung Baphomets? Wir haben uns für euch in die satanistische High Society begeben, um dem Geheimnis von Schönheit und Reichtum auf den Grund zu gehen.
Originaltitel: | Satanic Panic |
Land: | USA |
Laufzeit: | 85 Minuten |
Regie: | Chelsea Stardust |
Drehbuch: | Grady Hendrix, Ted Geoghegan |
Cast: | Rebecca Romijn, Arden Myrin, Hayley Griffith u.a. |
VÖ: | Ab 11.03. digital, ab 08.04.2021 auf DVD und Blu-ray |
Inhalt
Sam (Hayley Griffith) beginnt ihren ersten Tag als Pizza-Botin. Doch als Neuling bekommt sie vor allem Aufträge in Gegenden, die mit dem Trinkgeld ziemlich knausrig sind. Sam sieht ihre Chance gekommen, als ein Auftrag in einem wohlhabenden Vorort hereinkommt – was macht es da schon, dass er außerhalb ihres Liefergebiets liegt? Entgegen aller Hoffnungen steht sie nach getaner Tat erneut vor der Tür, ohne Trinkgeld oder Benzin für den Rückweg. Sie beschließt, proaktiv zu sein, geht zurück zum Haus und findet sich inmitten einer Runde reicher weißer Menschen wieder, die an diesen Abend Baphomet auferstehen lassen wollen; was ihnen fehlt, ist einzig eine Jungfrau. Am Ende kämpft Sam nicht nur um ihr Trinkgeld, sondern auch um ihr Leben.
Kritik
Regisseurin Chelsea Stardust hat bereits mit diversen Kurzfilmen und dem Theaterstück „Slashed! The Musical“ zeigen können, dass sie ein Händchen für die Verbindung von Humor und Horror hat. Mit der Horrorkomödie Satanic Panic verbindet sie erneut zwei ihrer Lieblingsgenres. Der Film wird vor allem von seiner überaus sympathischen Heroine und einer scheinbar unaufhaltbaren Antagonistin getragen. Man merkt Hayley Griffith nicht an, dass es ihre erste Filmrolle ist. Als Samantha Craft stolpert sie mit einer absolut glaubhaften Naivität von einem Unglück ins nächste und entkommt ihnen mit aberwitziger Gewieftheit und teilweise auch nur durch pures Glück, was für etliche witzige Momente sorgt. Danica Ross (Rebecca Romijn, X-Men) stellt das prototypische Klischee einer weißen Frau der High Society dar, normschön, durchtrieben, kaltblütig – und nebenbei auch noch Anführerin eines satanistischen Zirkels.
Auch bei der Auswahl der Nebencharaktere hatte man ein gutes Händchen, vom relativ kurzen Auftritt von Jerry O’Connell (Room 6), über die beeindruckende Chemie zwischen Hayley Griffith und Ruby Modine (Happy Deathday), welche die Tochter von Danica Ross spielt, bis hin zu Arden Myrin als Danicas satanistischer Gehilfin Gypsy. Die Nebenfiguren sind es, die der nicht allzu komplexen Story den nötigen Drive verleihen, mit und an ihnen zeigen sich Scherz und Schmerz gleichermaßen, wenngleich beides überwiegend flach gehalten und auf wenige Jokes oder Einzeiler reduziert wurde.
Die Kombination aus Horror und Komödie gelingt über den Film hinweg allerdings nur bedingt und fällt auf beiden Seiten eher fad aus. Es gibt nur wenige Szenen, in denen der Humor auf den Punkt ist, und lediglich ein Voodoo-Element schafft es, eine überzeugende Spannung aufzubauen, die dann doch durch einen lockeren Spruch gebrochen werden muss. Es bekommt Satanic Panic jedoch ausgesprochen gut, dass er fast ausschließlich auf praktische Effekte setzt und seine Charaktere gern auch mal armtief in Sterbenden versenkt. Zwar erwächst der Ekel etwas zu häufig daraus, etwas aus jemandes Mund zu holen oder etwas hervor zu würgen, das da nicht hingehört – Würmer, Eingeweide, Haushaltstextilien – dafür sind diese einzelnen Szenen aber immerhin allesamt in der Lage, beim Publikum ein Solidaritätswürgen auszulösen.
Fazit
Satanic Panic ist ein Film, der Spaß macht, sich selbst nicht zu ernst nimmt und auch nicht zu ernst genommen werden will. Freund*innen praktischer, greifbarer Gore-Effekte kommen hier voll auf ihre Kosten. Lediglich das Ende wirkt eher grotesk und hastig. Doch wer einen lustigen Abend mit schwarzer Magie und ein paar Litern Kunstblut genießen will, wird mit Satanic Panic seine/ihre* Freude haben.
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Ab 08.04.2021 im Handel:
Bildquelle: Satanic Panic © Tiberius Film