Horror-Streamingtipps – Januar 2021
Was gibt es Neues bei den Streamingdiensten? Was wird Netflix, Amazon Prime und Co. bald verlassen? Hier sind unsere Horror-Streamingtipps für Januar 2021.
Neue Horrorware
Diese Neuzugänge der letzten rund 30 Tage wollen wir euch besonders ans Herz legen:
Night Stalker auf Netflix
Das Grauen geht um im sonnigen Kalifornien. Es ist 1984 und ein Serientäter treibt sein Unwesen – der damals 24-jährige Richard Ramirez ermordete innerhalb eines Jahres 13 Menschen und beging zahlreiche weitere Straftaten. Der unübliche Tathergang bei Nacht brachte ihm schließlich den medienwirksamen Beinamen „Night Stalker“ ein. Nun präsentiert Netflix in der gleichnamigen Serie die Geschichte aus der Perspektive der Menschen, die direkt durch seine Verbrechen betroffen waren: Umfangreich werden die Schicksale der Opfer, Hinterbliebene, aber auch der Polizist:innen und Journalist:innen geschildert. Night Stalker ist nicht ohne Fehler, aber sehenswerter als viele andere True-Crime-Serien, die die letzten Jahre erschienen sind. [Jana]
Sweet Home auf Netflix
Basierend auf dem gleichnamigen Horror-Webtoon von Kim Kann-bi und Hwang Young-chan folgt die südkoreanische Netflix-Serie dem Einzelgänger Cha Hyun-soo, dessen gesamte Familie bei einem Autounfall ums Leben kam. Vollkommen desillusioniert verbringt er seine Tage in der heruntergekommenen Wohnanlage Green Home, bis sein trostloses Leben durch seltsame Vorfälle gestört werden: Nachbarn zeigen aggressives Verhalten, verletzen sich selbst oder geraten in einen regelrechten Blutrausch. Bald muss der Teenager feststellen, dass die gesamte Menschheit von blutrünstigen Monstern bedroht ist. Sweet Home ist ein kurzweiliger Monster-Spaß und bietet neben einer unterhaltsamen Story ein gutes Creature-Design und blutige Special Effects. [Jana]
Jin-Roh auf Amazon Prime
Japan in den 1950er Jahren einer alternativen Realität, in der Deutschland den Zweiten Weltkrieg für sich entscheiden konnte. Die anschließende Besatzungspolitik zwang das Land der aufgehenden Sonne in eine schlechte politische und wirtschaftliche Situation – Unterdrückung, Hungersnöte, Armut und Arbeitslosigkeit sind schon bald die Grundlage für die Bildung eines Widerstandes und der Gründung der terroristischen Gruppierung. Jin-Roh ist ein stimmungsvoller Anime in einem dystopischen Japan, der durch das Zusammenspiel von Thriller und einfühlsamer Liebesgeschichte glänzen kann. [Jana]
Der Unsichtbare auf Sky
Universal hat mit Regisseur Leigh Whannell (Upgrade) auf das richtige Pferd gesetzt und mit Der Unsichtbare ihren Ausrutscher mit Die Mumie von 2017 vergessen gemacht. Die Angst sowie die pure Verzweiflung von Protagonistin Cecilia sind ab der ersten Sekunde intensiv spürbar. Untermauert wird diese besondere Intensität durch handlungstreibende Jumpscares, die äußerst clever gesetzt sind, sowie vor allem durch Twists in der Story, die zum Miträtseln einladen. Der Unsichtbare glänzt mit Überraschungen sowie einer unverbrauchten Erzählweise und bildet einen starken Neustart des Dark Universe. [Mathias/Catherin]
Letzte Chance
Die folgenden Filme laufen innerhalb der nächsten 30 Tage aus. Haltet euch ran:
It Follows verlässt Amazon Prime am 24.01.
Der Film dreht es sich um eine junge Frau, die von einer geheimnisvollen Entität verfolgt wird. Diese kann die Form von Wildfremden, aber auch Freunden und Familie annehmen. Mittels Sex kann der Fluch weitergegeben werden, jedoch nur solange diese Person am Leben ist. It Follows ist ein wundervoll verträumter Horrorfilm, der nicht nur mit beeindruckenden Bildern, einem einnehmenden Score und sympathischen Charakteren glänzen kann, sondern zudem mit einer innovativen Story überzeugt, die einiges an Interpretationsspielraum lässt. [Florian]
The House That Jack Built verlässt Amazon Prime am 28.01.
In The House That Jack Built versucht sich Lars von Trier am Porträt eines Serienmörders. Aus der Perspektive des hochintelligenten Jack (Matt Dillon, Wayward Pines) erzählt er von fünf exemplarischen „Vorfällen“, die für dessen Entwicklung zum Killer bedeutsam waren. Was destruktiv wirken mag, nimmt Jack als Teil eines kreativen Prozesses wahr: Er zerstört, um daraus etwas Neues schaffen zu können. Von Trier verhandelt hier eindeutig nicht nur Jacks, sondern auch seine eigene künstlerische Vision und changiert dabei zwischen Selbstbestätigung und -dekonstruktion. Dabei liegt der inhaltliche Fokus nicht auf den – zweifelsfrei vorhandenen – Gewaltexzessen, sondern auf dem Reflexionsprozess. The House that Jack Built ist ein essayistisches Nachdenken über den Zusammenhang von Kunst, Banalität und dem Bösen. [Catherin]
Pieta verlässt Amazon Prime am 26.01.
Kang-do lebt am Rande der Gesellschaft und arbeitet als Geldeintreiber im Seouler Bezirk Cheonggyecheon. Dabei geht er nicht zimperlich vor – wer nicht zahlt, wird verletzt, verstümmelt oder es trifft die Angehörigen. Plötzlich tritt eine Frau in sein Leben, die behauptet seine Mutter zu sein, und Kang-do muss sich unweigerlich mit seinem Lebensweg auseinandersetzen. Der erst kürzlich verstorbene Regisseur Kim Ki-duk entwirft mit Pieta eine brutale Sozialkritik über die südkoreanische Gesellschaft und verknüpft diese geschickt mit christlicher Ikonografie zu einem Film voller Schmerz und Läuterung. [Jana]
Evergreen
Unser Sondertipp für den Januar:
Das Relikt auf Amazon Prime
Helle Aufregung im Herzen Chicagos: Just am Anfang einer Ausstellung zum Thema „Aberglaube“ beginnt im prestigeträchtigen Naturkundemuseum ein Ungeheuer umzugehen! Während die Forscherin Margo (Penelope Ann Miller) und Lieutnant D’Agosta (Tom Sizemore) die Gefahr wittern, blendet die Museumsführung das Grauen aus, um wie geplant eröffnen zu können. Peter Hyams‘ Das Relikt punktet durch spannendes Kammerspiel im schaurigen Museum und ein optisch wie konzeptionell wundervoll designtes Monster – das lässt auch einige mäßige Computereffekte verzeihen. [Alexander]
Wir wünschen euch viel Spaß mit unseren Streamingtipps!