Guns Akimbo (2019) – Review
In der neuseeländischen Actionkomödie Guns Akimbo wird Daniel Radcliffe mit zwei an seine Hände getackerten Pistolen dazu gezwungen, sich in einem illegalen Online-Wettkampf mit anderen Kriminellen auf Leben und Tod zu bekämpfen. Wir sind für euch in die Welt des Wettkampfs SKIZM eingetaucht.
Originaltitel: | Guns Akimbo |
Land: | Neuseeland, Vereinigtes Königreich, Deutschland |
Laufzeit: | 97 Minuten |
Regie: | Jason Lei Howden |
Drehbuch: | Jason Lei Howden |
Cast: | Daniel Radcliffe, Samara Weaving u.a. |
VÖ: | Ab 04.12.2020 im Handel |
Inhalt
Miles (Daniel Radcliffe, Die Frau in Schwarz, Horns) ist ein waschechter Taugenichts. Der junge Mann arbeitet als nicht sonderlich erfolgreicher Entwickler für eine Spiele-App und ist in seiner Freizeit online als passionierter Internettroll unterwegs. Häufig treibt er sich dabei im Livechat von SKIZM rum, einer illegalen Organisation, die sich Verbrecher im echten Leben auf Leben und Tod bekämpfen lassen. Als er eines Abends in biergeschwängertem Übermut einen der Köpfe hinter SKIZM beleidigt, besorgt sich dieser kurzerhand Miles‘ IP-Adresse und stattet ihm mit seinem persönlichen Schlägertrupp einen Besuch ab. Miles wird vorübergehend entführt, bekommt zwei Pistolen an seine Hände operiert und wird gezwungen, sich Nix (Samara Weaving, Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot), der Ranglistenspitze von SKIZM, im Duell zu stellen. Der Einsatz: sein Leben. Als überzeugter Pazifist bleibt ihm jedoch nichts anderes übrig, als es mit Flucht zu versuchen. Ein aussichtsloses Unterfangen.
Kritik
Daniel Radcliffe und Elijah Wood haben beide in ihrer Karriere bemerkenswerte Wege eingeschlagen. Als Hauptdarsteller in zwei der populärsten Filmreihen unserer Zeit haben beide finanziell ausgesorgt und widmen sich seitdem beinahe ausschließlich sehr ungewöhnlichen Projekten. Während Woods in den letzten Jahren immer häufiger als Produzent in Erscheinung tritt und uns mit seiner Produktionsfirma SpectreVision bereits Indie-Perlen wie Mandy, Die Farbe aus dem All oder jüngst Der Killer in Mir beschert hat, tobt sich Radcliffe in den wildesten Rollen aus. Ob als menschliches Taschenmesser in Swiss Army Man oder als gehörnter Rache-Engel in Horns – ausgefallen und unkonventionell sollte es sein. Mit Guns Akimbo führt der Brite diese Reihe fort und zwar als Wohlfühl-Nerd in einem hyper-aufgedrehten und in CGI-Blut getränkten Kugelgefecht.
Guns Akimbo pendelt während seiner Laufzeit immer wieder zwischen drolligem Comic-Look, überdrehter ADHS-Action und übereifrigem Einfangen des Zeitgeistes, was ihn bisweilen wie eine ins Digitalzeitalter versetzte Version von Crank erscheinen lässt. Technische Spielereien stehen im Vordergrund, während Miles unbeholfen durch die ihm fremde, reale Welt stolpert. So fallen Goldringe wie in Sonic aus Passanten, die Miles, den Blick auf sein Smartphone gerichtet, auf der Straße anrempelt, ausgeschlagene Zähne verwandeln sich in Slow-Motion-Effekten in bunte Legosteine. Oder die Kamera überschlägt sich mehrfach, wenn Miles auf seiner Flucht stolpert und Purzelbäume schlägt. Das ist zwar anfangs durchweg unterhaltsam, driftet aber zunehmend in Gefilde des Pipi-Kacka-Humors ab. In seiner auf den Zeitgeist getrimmten Coolness schleichen sich in Guns Akimbo neben vielen Gags, die sitzen, also auch hin und wieder Cringe-Momente ein, die vermieden hätten werden können.
Fazit
Unterm Strich bleibt von Guns Akimbo aber ein positiver Eindruck. Der Film kommt wie eine digitalisierte Version von Filmen wie Crank oder Kick Ass daher: rasant, explosiv, blutig und mit allerhand modernen Gimmicks ausgestattet. Der Film sprudelt geradezu vor aktuellen popkulturellen Referenzen und Meme-induziertem Zeitgeist. Guns Akimbo wirkt dadurch eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, kann mit seiner temporeichen und blutigen Inszenierung aber auch durchaus älteren Semestern kurzweilige Unterhaltung bieten.
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Ab 04.12.2020 im Handel:
Bildquelle: Guns Akimbo © LEONINE