Vivarium
Kritik

Vivarium (2019) – kurz & schmerzhaft

Der Sci-Fi-Thriller Vivarium mit Imogen Poots und Jesse Eisenberg bietet eine überaus spannende Ausgangssituation. Doch gelingt es Regisseur Lorcan Finnegan auch, darauf einen mitreißenden Film zu bauen? Wir haben uns für euch nach Suburbia begeben.

Originaltitel: Vivarium
Land: Irland/Dänemark/Belgien
Laufzeit: 97 Minuten
Regie: Lorcan Finnegan
Drehbuch: Lorcan Finnegan, Garret Shanley
Cast: Imogen Poots, Jesse Eisenberg u.a.
VÖ: Ab 12.06.2020 im Handel

Hintergründe & Inhalt

Gemma (Imogen Poots, Green Room) und Tom (Jesse Eisenberg, Zombieland) sind auf der Suche nach einem Eigenheim. Dabei geraten sie an einen recht eigentümlichen Immobilienverkäufer, der ihnen jedoch das perfekte Haus in einer frisch erbauten Vorstadt-Siedlung anbietet. In der Siedlung zur Besichtigung angekommen, entpuppt sich diese als Suburbia-Labyrinth aus hunderten exakt gleichgebauter Häuser – aus dem es keinen Weg heraus gibt. Denn jeder Pfad führt sie exakt wieder zu „ihrem“ Haus zurück. Gefangen in der menschenleeren Siedlung, spitzt sich die Lage noch weiter zu, als eines Tages ein Baby auf ihrer Türschwelle liegt…

kurz & schmerzhaft

Vivarium hat eine überaus spannende Ausgangssituation zu bieten, aus der Regisseur und Drehbuchautor Lorcan Finnegan geschickt Spannung zu kreieren weiß. Gerade das erste Drittel des Films, in dem sich Gemma und Tom in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden versuchen, ist äußerst stark inszeniert. Es sind hier vor allem die einnehmenden Performances von Poots und Eisenberg, die mich in ihren Bann gezogen haben.

Leider wird sehr schnell klar, dass Finnegan und Ko-Autor Garret Shanley mit der hoffnungsvollen Prämisse nichts anzufangen wissen. So verliert die Versuchsanordnung schnell ihren Reiz, wenn man in Kürze durchschaut, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird, und sich die Geschichte nur noch repetitiv im Kreis dreht. Die Hoffnung, dass der Film nur darum bemüht ist, das monotone Vegetieren in Suburbia adäquat darzustellen, um sich danach in spannendere Gefilde weiterzuentwickeln, weicht schlussendlich der Resignation, denn außer einem kleinen visuellen, inhaltlich aber sinnbefreiten Intermezzo hat der Film bis zum unfassbar lahmen Finale leider nichts mehr zu bieten.

 

Gesamteindruck

Rating: 2 von 5

Bildquelle: Vivarium © Concorde Home Entertainment

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?