Session 9 (2001) – kurz & schmerzhaft
In Session 9 befördert uns Regisseur Brad Anderson in die stillgelegten Gemäuer des Danvers State Hospitals und präsentiert uns beunruhigenden Psycho-Horror in einer ganz besonderen Umgebung. Wir haben uns für euch in die dunklen Gänge der Nervenheilanstalt begeben.
Originaltitel: | Session 9 |
Land: | USA |
Laufzeit: | 100 Minuten |
Regie: | Brad Anderson |
Drehbuch: | Brad Anderson, Stephen Gevedon |
Cast: | David Caruso, Stephen Gevedon, Paul Guifoyle u.a. |
Gordon steht mit dem Rücken zur Wand. Seiner Firma droht der Ruin, der nur noch von einem großen Auftrag abgewendet werden kann. So müssen er und seine Mitarbeiter eine inzwischen stillgelegte Klinik in Rekordzeit vom Asbest befreien. Doch hinter den Mauern verbirgt sich so manches Geheimnis.
kurz & schmerzhaft
Punkten kann Andersons Werk vor allem mit seinen Charakteren. Mit zunehmender Laufzeit zeigen sich immer deutlicher die psychischen Schwächen der einzelnen Personen. Das Aufgreifen psychologischer Krankheitsbilder gelingt dem Regisseur ebenso gut wie der strukturierte Aufbau der Geschichte, die sich – wenn auch erst spät – Stück für Stück zusammensetzen lässt.
Auch wenn eine stillgelegte Heilanstalt im Horrorgenre keinen Seltenheitswert mehr genießt, birgt das Setting immer noch genug Beunruhigendes, um als Stützpfeiler einer gepflegten Gruselgeschichte zu dienen. Vor allem, weil Session 9 an einem real existierenden Schauplatz gedreht wurde, dem 1992 geschlossenen Danvers State Hospital. Leider gelingt es dem Regisseur nur all zu selten, die Stärken dieses Settings voll auszuspielen. Inszenatorische Unstimmigkeiten hindern den Drehort zu oft an der Verbreitung seines wahrlich schaurigen Charmes, so dass es dem Film nur in wenigen Momenten gelingt, eine wirkliche Bedrohung zu erzeugen. Genau diese Ungereimtheiten sind es dann auch, die Session 9 in seiner Dynamik so sehr beschneiden, dass der anfänglich noch sicher geglaubte Erfolg über weite Strecken nicht übers Mittelmaß hinausreicht.
Session 9 kann mit seiner Story, der Charakterzeichnung und dem großartigen Setting punkten, verpasst aufgrund seiner inszenatorischen Probleme aber leider den Sprung nach oben.
Gesamteindruck |
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Bildquelle: Session 9 © Capelight Pictures