Nightmare Before Christmas (1993) – Review

Das Stop-Motion-Musical Nightmare Before Christmas ist perfekte Weihnachtsunterhaltung für Jung und Alt – besonders für alle Horrorfans.
Originaltitel: |
The Nightmare Before Christmas USA 76 Minuten Henry Selick Tim Burton (Story), Michael McDowell, Caroline Thompson Chris Sarandon, Danny Elfman, Catherine O’Hara u.a. |
I grow so weary of the sound of screams
Nightmare Before Christmas folgt Jack Skellington, dem Kürbiskönig von Halloween Town, als er, müde vom alljährlichen Halloween-Trott, zufällig Chrismas Town entdeckt. Fasziniert vom weihnachtlichen Charme ist er bestrebt, die Traditionen von Christmas Town auch bei sich daheim zu etablieren und selbst die Rolle von Santa Claus zu übernehmen. Die Weihnachtsbräuche führen jedoch bei den Monstern aus Halloween Town zu einiger Verwirrung und so scheint das Fest auf ein Fiasko zuzusteuern.
When two holidays met by mistake
Das Grusel-Fantasy-Musical Nightmare Before Christmas ist allein deswegen schon der perfekte X-Mas-Horrorfilm, weil er Weihnachten mit Halloween, dem besten Feiertag des Jahres, verknüpft. In meinem jährlichen Weihnachtsprogramm darf er folglich nicht fehlen. Der besinnliche Stop-Motion-Grusel basiert auf einer Geschichte von Tim Burton, der auch als Produzent fungierte. Entgegen einer weitläufigen Annahme führte jedoch nicht er Regie, sondern Henry Selick (Coraline). Das Drehbuch stammt von Caroline Thompson, die als Autorin schon bei Edward mit den Scherenhänden eine Story von Tim Burton adaptiert hatte.
Der Film besticht durch eine Vielzahl verrückter Charaktere, die genauso wie die detailverliebten Kulissen in mühevoller Handarbeit zum Leben erweckt wurden. In Halloween Town herrscht dabei allgemein ein sehr düsterer Look, der mit seiner Betonung von Kontrasten und dem Einsatz von Licht stark an den Film des deutschen Expressionismus erinnert, welcher sich auch in der schiefen Architektur manifestiert.
Ganz im Gegensatz dazu steht Christmas Town, welches selbst bei Nacht in warmen Farben beleuchtet wird und die runden Formen der Winterlandschaft durch rote und grüne Farbakzente glänzen dürfen.
Es ist spannend zu beobachten wie durch Jacks Versuche diese Farben sich auch in Halloween Town immer mehr ins Bild schleichen.
Bei den Monstern aus Halloween Town orientierte man sich stark an den missverstanden Monstern der Universal Studios aus den 20ern bis 50ern, zum Beispiel aus Frankenstein (1931) oder Der Schrecken vom Amazonas. Die Schreckensgestalten hier sind allesamt nicht böse, mit Ausnahme von Oogie Boogie, sondern im Grunde herzallerliebst. Mit Sally wurde sogar eine direkte Referenz zu Frankensteins Monster eingebaut.
Dazu kommt der perfekte Score von Burtons Haus- und Hofkomponist Danny Elfman, der auch die Gesangsstimme von Jack übernahm. Der Soundtrack unterstützt mit seinem verspielt-melancholischen Grundton die wunderbare Atmosphäre des Films.
Besonders viel Spaß macht aber vor allem der mit tiefschwarzem Humor durchzogene Clash des gruseligen Halloweens mit dem bezaubernden Weihnachten. Mit welch naivem Eifer die Bewohner von Halloween Town versuchen Jacks Vision umzusetzen und dabei doch nur das machen was sie können, Angst und Schrecken zu verbreiten, ist großartig umgesetzt. Insbesondere die Szenen, in denen die Kinder ihre Halloween-Weihnachtsgeschenke zuerst freudig entdecken und dann voller Schrecken flüchten, ist einfach köstlich und zaubert mir jedes Mal wieder ein Lächeln ins Gesicht.
And I just can‘t wait until next Halloween
Das Stop-Motion-Musical von Henry Selick mauserte sich schnell zum weihnachtlichen Klassiker und Jack Skellington ist aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Nightmare Before Christmas ist ein phantasievoller, detailverliebter, bezaubernder, melancholischer Halloween-Weihnachtsfilm, wie er besser nicht sein könnte.
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Bildquelle: Nightmare Before Christmas © Walt Disney Home Entertainment
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