Ghost Master (2019) – Review

In Paul Youngs Ghost Master entfesselt der erfolglose Regieassistent Akira Kurosawa unbeabsichtigt die dämonische Macht seines Drehbuchs und für eine Filmcrew beginnt ein aberwitziger Überlebenskampf.
Originaltitel: | Gôsuto masutâ |
Land: | Japan |
Laufzeit: | 88 Minuten |
Regie: | Paul Young |
Drehbuch: | Ichirô Kusuno |
Cast: | Riko Narumi, Takahiro Miura, Mizuki Itagaki u.a. |
Hintergründe & Inhalt
Akira Kurosawa (Takahiro Miura, First Love) ist ein großer Fan des US-amerikanischen Horror-Regisseurs Tobe Hooper (Blutgericht in Texas) und dessen Film Lifeforce. Als Regie-Assistent arbeitet er an einer kitschigen Highschool-Manga-Verfilmung mit. Als die Produktion ins Stocken gerät, da dem Regisseur die launigen Schauspieler*innen längst über den Kopf gewachsen sind und auch das Budget fast aufgebraucht ist, muss Kurosawa als Sündenbock herhalten. Aus Frustration und Wut darüber entfacht er aus seinem Drehbuch, an dem er schon lange arbeitet, einen Dämon, der auch sogleich den Hauptdarsteller befällt. Dieser dezimiert die Crew auf grausame Weise, immer auf der Suche nach der perfekten Szene.
Kritik
„Du liebst Filme, oder?“
„Filme? Filme… Sie lassen dich nie wieder los.“
Die kurze Unterhaltung der Schauspielerin Mana (Riko Narumi, Why Don’t You Play in Hell?) und Beleuchterin Keiko (Yuki Shibamoto) bringt die Prämisse der Horrorkömodie auf den Punkt. Young wollte einen Film über das Filmemachen drehen und verarbeitet dabei zahlreiche Referenzen aus bekannten Horrorfilmen. Dabei scheut er sich nicht, die künstlerischen Einflüsse seiner Vorbilder zu zeigen. Auf diese Weise werden japanische Actionfilme und das Horrorkino der 1980er-Jahre wiederholt durch Figuren, Handlungen und Soundtrack zitiert. Insbesondere Tobe Hoopers Film Lifeforce ist eine große Inspiration für Kurosawas Drehbuch, das sich nach den ersten Minuten in eine Art Necronomicon aus Tanz der Teufel verwandelt. Ghost Master nur auf den nostalgischen Moment zu reduzieren, würde dem Film jedoch kaum gerecht werden, denn wie auch Shin’ichirô Uedas One Cut of the Dead transportiert er die Begeisterung für den Genrefilm und spielt dabei mit Metaebenen während des Filmdrehs.
Bekannte Klischees und Stereotypen des Horrorfilms, aber auch des Dramas werden bereits am Anfang geschickt ausbalanciert, sodass sich das Drehbuch der Manga-Verfilmung und Ghost Master verbinden und einen neuen Film schaffen. Dadurch kommt aber auch leider selten das Gefühl von Gefahr auf, obwohl der Dämon in seiner Zerstörung allgegenwärtig ist. Ein Aspekt, der aufgrund der amüsanten Geschichte und guten darstellerischen Leistung sicherlich zu verschmerzen ist, denn die Spannung wird dadurch nicht geschmälert.
Trotz des geringen Budgets fallen die weniger qualitativ hochwertigen digitalen Effekte weniger schwer ins Gesamtbild, da die praktischen Effekte und das Make-Up beachtlich sind und ebenfalls das 1980er-Feeling vermitteln. Außerdem sorgen Body–Horror-Elemente für einige bizarre Erlebnisse.
Fazit
Ghost Master ist eine Hommage an das Filmemachen mit überspitzten, alltäglichen Problemen am Set und einer großen Menge humoristischer Splatterszenen. Das detailreiche Drehbuch und die gute Darbietung der Schauspieler*innen sorgen trotz geringer Gruselatmosphäre für ein spannendes Filmerlebnis.
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Unterhaltung | ![]() |
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Gesamtwertung | ![]() |
Bildquelle: Ghost Master © Stardust Pictures
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