I Still See You (2018) – Review
I Still See You wartet mit einem interessanten Grundgedanken auf. Ob der Fantasy-Thriller diesem gerecht werden kann, erfahrt ihr hier.
Originaltitel: |
I Still See You USA 98 Minuten Scott SPeer Jason Fuchs Roman „Break My Heart 1.000 Times“ von Daniel Waters Bella Thorne, Richard Harmon, Dermot Mulroney u.a. |
Ein schrecklicher Laborunfall hat die Welt völlig verändert: überall erscheinen nun hologrammähnliche Trugbilder von toten Menschen. Sie sind nur einige Minuten oder gar Sekunden zu sehen, um dann wieder zu verschwinden. Dabei handelt es sich um eine Realitätsstörung, erzeugt durch den Strahlenunfall im Labor. Doch die Menschen lernen, damit zu leben. Auch die Teenagerin Veronica wächst mit den ebenso sichtbaren wie passiven Geistern auf. Als aber plötzlich eine der Erscheinungen mit dem Mädchen interagiert, versucht sie zusammen mit dem Außenseiter Kirk der Sache auf den Grund zu gehen.
Ein Film über Geister unter Geistern und ein postapokalyptischer Film ohne typisches Mad–Max-Szenario: mit dieser Grundidee konfrontiert uns Regisseur John Speer, der zuvor hauptsächlich durch Musikvideos (unter anderem für Paris Hilton und Parachute) sowie den Tanzfilm Step Up Revolution in Erscheinung getreten ist. Die ungewöhnliche Geschichte spielt zwar nach einer weltverändernden Katastrophe, vermeidet aber die gängigen Klischees.
Für die Umsetzung des Romans „Break My Heart 1.000 Times“ von Daniel Waters konnte der Regisseur die Schauspieler Bella Thorne (The Babysitter), Dermot Mulroney (Young Guns) und Richard Harmon (Bates Motel) gewinnen, deren Schauspiel durchweg überzeugt.
Die Geschichte besitzt eine gewisse Tragik, denn viele Hinterbliebene sehen regelmäßig „ihre“ Verstorbenen, können aber nicht mit ihnen kommunizieren. Als wäre das alleine nicht belastend genug, muss sich die Teenagerin Veronica neben alterstypischen Problemen auch noch mit einer Erscheinung herumplagen, von der sie anscheinend bedroht wird. Der Film ist von der ersten Minute an ebenso spannend wie mitreißend und hat dabei weder Längen noch Durchhänger. Die Geschichte wirkt frisch und gut durchdacht.
Man merkt Speer seine Erfahrung mit Musikvideos an, denn auch I Still See You hat die typische Kino-Optik, wovon der Film und seine Thematik sehr profitieren – die Hologramme sind beispielsweise äußerst faszinierend. Der Regisseur hat einen wirklich sehenswerten Film gedreht, der sich durch seine Eigenständigkeit wohltuend vom Genredurchschnitt abhebt. Ich hoffe, dass er dem Genre erhalten bleibt, denn I Still See You hat mich völlig überzeugt.
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Story |
Bildquelle: I Still See You © Concorde Home Entertainment