Exam
Kritik

Exam (2009) – Review

Exam: ein kleiner, übersehener britischer Thriller. Acht Leute in einem Raum, wie spannend kann das schon sein? Lest unseren persönlichen Eignungstest des Films.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Exam
Großbritannien
101 Minuten
Stuart Hazeldine
Stuart Hazeldine, Simon Garrity
Adar Beck, Gemma Chan, Nathalie Cox u.a.

Acht Menschen haben sich bei einer mächtigen und zwielichtigen Firma um die Stelle des CEO-Assistenten beworben. Durch die Bewerbungsphase gekommen, werden die Probanden zu einem Eignungstest eingeladen, bei dem sie eine einzige Frage beantworten müssen. Doch sie bekommen nur ein weißes Blatt Papier, auf dem nur die Kandidatennummer steht und sonst nichts. Die gesuchte Frage ist also unbekannt und die Aufgabe besteht darin, die Frage innerhalb von 80 Minuten zu beantworten. Während dieser Stunde und zwanzig Minuten steigt die Anspannung der acht Karrieristen ins Unermessliche und die Lage eskaliert langsam.

Der britische Regisseur Stuart Hazeldine (Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott) und der Produzent Gareth Unwin (The King’s Speech) präsentieren uns hier einen leider weithin unbekannten kleinen, kammerspielartigen Thriller, der durchaus einen oder mehrere Blicke Wert ist. Mit nahezu unbekannten, unverbrauchten Gesichtern inszenierte er einen Film, der entfernt an Cube erinnert. Den acht Leuten droht hier zwar nicht der Tod, aber wenn sie sich nicht an die strikten Regeln halten, disqualifizieren sie sich automatisch für den begehrten Job.

Exam ist sehr clever konstruiert und bietet die eine oder andere Überraschung. Hazeldine, der zu diesem Film auch das Drehbuch schrieb, hat sich die Geschichte genau überlegt und vermeidet Logiklücken. Der ethnisch diverse Cast erzeugt durch sein gutes, differenziertes Spiel und der Rollenfestlegung (beispielsweise der Egomane, die Kühle, die graue Maus, der Arrogante) eine tolle Dynamik und stellen die steigende Spannung zwischen den Leuten glaubwürdig da. Auch die Filmmusik unterstreicht die nervenzerreißende Situation, welche die acht Personen meistern müssen. Das Filmset besteht nur aus einem einzigen Raum und erinnert an einen Klassenraum aus dem Gefrierschrank, denn er ist karg und grau und trostlos. Zum Schluss wartet der Film mit einem schönen Twist auf, der auch wirklich überrascht und nicht ausgelutscht ist.

Wer einmal nicht das große Gemetzel oder Jumpscare-überflutete und schnell geschnittene Sinnesvergewaltigungen sucht, der ist bei diesem effektiven Thriller durchaus gut aufgehoben.

 

Bewertung

Spannung Rating: 4 von 5
Atmosphäre Rating: 4 von 5
Gewalt  Rating: 2 von 5
Ekel  Rating: 0 von 5
Story  Rating: 4 von 5

Bildquelle: Exam © EuroVideo

Seit 40 Jahren erlebe ich den Horror dieser Welt. Kein Wunder, dass sich das auch auf meinen Filmgeschmack niederschlägt. Um das Klischee zu vervollständigen: ich mag Metal :)

...und was meinst du?