Hexen
Toplisten

13 Hexen-Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet

Im Zuge unseres Hexen-Specials darf natürlich auch eine Topliste nicht fehlen. Daher haben wir für euch unsere 13 liebsten Hexen-Horrorfilme zusammengetragen. Viel Spaß!


13. Hexen bis aufs Blut gequält (1970)

Der in Österreich zu Beginn des 18. Jahrhunderts angesiedelte Film thematisiert die Hexenverfolgung und begleitet den jungen Lehrling Christian de Meron, der zusammen mit seinem Meister Lord Cumberland dem dort lebenden, sadistischen Hexenjäger Albino Konkurrenz machen soll. Konfrontiert mit der bestialischen Gewalt beginnt Christian die Taten seines Meisters zu hinterfragen. Während zwischen Cumberland und Albino ein Machtkampf entbrennt, verliebt sich Christian in die Gastwirtin Vanessa, die der Hexerei beschuldigt wird.

Nach 17 Jahren Beschlagnahme in Deutschland wurde der 1970 gedrehte Exploitationfilm-Klassiker im Jahre 2017 vollständig rehabilitiert und reiht sich damit in die Hand voll prominenter Vertreter der üblichen Verdächtigen unter den Problemkindern der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ein, die nun ungekürzt und ohne Umwege über das benachbarte Ausland in verschiedenen Varianten auf den Heimkinomarkt losgelassen werden.

Der Kontrast könnte kaum stärker sein, denn beginnend mit einem idyllischen Score und wunderschönen Landschaftsaufnahmen werden mit der darauffolgenden Szene die barbarischen, gesellschaftlichen Verhältnisse der frühen Neuzeit aufgezeigt. Zwar scheut sich Hexen bis aufs Blut gequält dabei nicht, die grausamen Folterungen detailliert auszugestalten, verliert sich jedoch nie in den Selbstzweck, sondern positioniert sich in seiner auch heute noch schockierenden Darstellung klar gegenüber der Institution Kirche und dem Machtmissbrauch seiner sadistischen Vertreter. Ungeachtet der Liebesgeschichte als Aufhänger für die Geschichtsentwicklung des Films, ist mit „Hexen bis aufs Blut gequält“ eine glaubhafte Umsetzung der Lebensverhältnisse zu den Zeiten der Hexenverfolgung gelungen, welche die Motive der Ankläger und Vollstrecker der blutrünstigen Strafen aufzeigt, denen eine bloße Denunzierung ausreicht, um menschenverachtende Gräueltaten zu rechtfertigen und damit ihre sadistischen Gelüste befriedigen zu können.

12. The Lords of Salem (2012)

Eine Rückblende in das Jahr 1636 zeigt eine Gruppe nackter Frauen, die ein Ritual abhalten. Als die Dorfbewohner dies bemerken, werden sie verschleppt und zum Scheiterhaufen gebracht. Eine der Hexen spricht bei ihrer Ermordung einen Fluch aus, der die Bewohner Salems eines Tages heimsuchen soll.

In der Gegenwart angekommen sorgt die Radiomoderatorin Heidi, zusammen mit ihren Kolegen Whitey und Herman, für die musikalische Untermalung in den nächtlichen Stunden der Kleinstadt Salem. Eines Tages bekommt Heidi ein Paket, das mit „The Lords“ betitelt ist. Eigenartigerweise wird die Platte beim ersten Hören rückwärts abgespielt und Heidi wird von grauenerregenden Visionen heimgesucht. Als Whitey die Platte nochmals auflegt, wird diese normal abgespielt und als diese über die Radiosendung übertragen zum Hit. Ein weiteres Paket erreicht das Radioteam mit Werbematerial für ein Konzert, das veranlasst werden soll. Doch hinter „The Lords“ verbirgt sich keine Band.

Im Gegensatz zu Rob Zombies früheren Werken erwarten den Zuschauer mit The Lords of Salem keine Gewalteskapaden. Der Film ist sehr ruhig gehalten und bedient sich klassischer Stilmittel, um seine gruselige Stimmung zu erzeugen. Unterstützt wird dies durch das nostalgisch anmutende Szenenbild, der passenden musikalischen Untermalung, unter anderem von „The Velvet Underground“ und die teils psychedelisch anmutende Bildgestaltung des Films. Unverkennbar ist die Handschrift des Regisseurs und seiner Einflüsse. Dabei gerät die Geschichte zuweilen in den Hintergrund, was angesichts der hypnotischen Kraft des Filmes zu verschmerzen ist. Die darstellerische Leistung ist glaubwürdig und die Charaktere, für den Regisseur eher untypisch, sehr sympathisch und zugänglich.

11. Hagazussa (2017)

Die deutsch-österreichische Produktion rund um Paranoia und Aberglaube in den mittelalterlichen Bergen hat was hypnotisches. In einer Welt zwischen heidnischen Bräuchen und Christianisierung folgen wir dem Leben einer Außenseiterin als Hexe gebrandmarkt.

Auch wenn Assoziationen zu The Witch naheliegen, so würde ein Vergleich beiden Filmen nicht gerecht werden. Gehen sie doch sehr unterschiedliche Wege in der Darstellung der Hexe. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist ein durchaus wohlwollender, menschlicher Zugang, der sich vom Feindbild Hexe emanzipiert.

Mehr möchte ich über die Geschichte von Hagazussa nicht vorwegnehmen, denn es könnte den alptraumhaften Trip beeinträchtigen. Gebt dem Film eine Chance und lasst euch in die österreichische Bergwelt der Hexe entführen.

10. Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960)

Auch wenn Dracula nie kommt, so gehört dieser erste eigene Film von Mario Bava nach wie vor zu seinen besten. Dieser schickt uns zuerst nach Moldawien, in das Jahr 1630, wo die Inquisition gerade Prinzessin Asa Vajda (Barbara Steele) für Hexerei zum Tode verurteilt und ihr eine eiserne Dämonenmaske aufs Gesicht nagelt. Jahrhunderte später entdecken Professor Kruvajan und sein Assistent Gorobec Asas Gruft und befreien sie unbeabsichtigt aus dem Totenreich.

Mario Bava, der zuvor schon viel Erfahrung als Kameramann machen konnte, einen wundervoll zeitlosen Film, der sich fleißig aus den vorangegangenen Dekaden bedient und daraus etwas doch ganz eigenes schafft. La Maschera del Demonio, so der wesentlich treffender Originaltitel, basiert lose auf Nikolai Gogols Kurzgeschichte „Viy“. „Viy“ wurde auch noch wesentlich näher am Original 1967 unter dem gleichen Namen (englischer Titel Spirit of Evil oder Vii) von Konstantin Yershow und Georgi Kropachyov verfilmt, welcher zwar nicht ganz die Qualität von Bava erreicht, aber durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

Die Stärken von Bavas Gothic-Horror liegen in der bezaubernden Atmosphäre, die der Italiener über seinen Kulissen ausbreitet. Ein verträumter Schleier, der all den Schlössern, Ruinen, Kellern und Friedhöfen eine ganz eigene Anmut beschert, die höchstens noch von der anmutigen Barbara Steele übertrumpft werden kann. Der in Schwarzweiß gehaltene Streifen kann hier vor allem auch durch seine expressionistische Lichtgestaltung punkten.

Ein großartiger Beitrag von Bava zum Gothic-Horror, der noch viele nach ihm stark beeinflusst hat.

9. Der Hexenjäger (1968)

1645, East Anglia, England. Im Zuge des andauernden Bürgerkrieges und verheerender Zustände wächst die Furcht vor dunklen Mächten, was natürlich vor allem von Hexen praktiziert wird. Dies macht sich der selbst ernannte Witchfinder General Matthew Hopkins (Vincent Price) zunutze. Er zieht mit seinem Gehilfen Stearne von Stadt zu Stadt, um nach brutalen Verhören die mehr oder minder geständigen „Schuldigen“ zu töten. Zu seinen Opfern gehört auch ein Priester, dessen Nichte nach einer Vergewaltigung durch Hopkins Gehilfen ebenfalls auf der Liste des Hexenjägers steht. Doch da eilt ihr der von ihr geliebte Richard Marshall (Ian Ogilvy, Im Banne des Dr. Monserrat) zu Hilfe, ein junger Soldat der Parlamentarier. Hopkins und Stearne fliehen, doch Marshall ist mit den beiden nicht fertig und heftet sich an ihre Fersen.

Der Hexenjäger ist nach dem Klassiker Im Banne des Dr. Monserrat der zweite Film, den Michael Reeves für das kurzlebige Studio Tigon drehte. Der Film markiert nicht nur den Beginn der Hexenfilm-Welle (und ein Revival der Poe-Verfilmungen), sondern auch einen der einflussreichsten britischen Filme der 1960er. Vincent Price brilliert in der Hauptrolle, obwohl Reeves ihn nicht wollte und dies auch spüren ließ. Allerdings trug dies zu Prices Darstellung bei. Auch die restliche Besetzung überzeugt. Der Film ist rasant inszeniert, bietet wunderbare Bilder und einen atmosphärischen Soundtrack. Witchfinder General könnte auch als Historien-Film eingeordnet werden, wären da nicht einige für die Entstehungszeit ungewöhnlich deutlich ausgespielte Brutalitäten. Diese sorgten neben seiner Genre-Einordnung ebenfalls dafür, dass der Film auch in Deutschland lange Zeit nicht ungekürzt gezeigt wurde. Ein stilbildender Klassiker des britischen Horrorfilms.

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?