Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 49 bis 45 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von Tierhorror über Geister bis zu Gialli. Von F.W. Murnau bis zu Peter Jackson: Hier ist Horror zuhause.

Platz 49: Braindead (1992)

Muttersöhnchen Lionel und sein Schwarm Paquita unternehmen einen Ausflug in den Zoo, der mit dem „Rattenaffen“ eine ungewöhnlich garstige Spezies beherbergt. Als sich Lionels eifersüchtige Mutter an die Fersen ihres Sohnes hängt, macht sie unverhofft die Bekanntschaft dieser Kreatur und erleidet einen Biss. Wenige Tage nach dem Vorfall zeigen die Blessuren ungeahnte Auswirkungen und lassen Mutter Vera mutieren.

Mit Braindead schuf der neuseeländische Kult-Regisseur Peter Jackson nicht nur einen der blutigsten Genre-Beiträge in der Geschichte des Horrorfilms, sondern vor allem einen Klassiker, der sich auch noch fast 30 Jahre nach seiner Entstehung enorm großer Beliebtheit erfreut. Dass Jackson auch schon damals Spaß an seinem Handwerk hatte, merkt man der Horror-Komödie zu jeder Zeit an. Die Detailverliebtheit badet in jeder schleimigen Lache. Die Abartigkeit, die Braindead herrlich humorvoll in Szene setzt, trifft den Zuschauer mit jeder Splatter-Einlage und sorgt dafür, dass Jacksons Meisterwerk vor allem auf visueller Ebene zu glänzen weiß. Braindead ist die etwas andere Liebesgeschichte, die in Unmengen roter Farbe badend zu einem bizarr-schönen Sehvergnügen mutiert. [Jan]

Platz 48: Die Vögel (1963)

Das pittoreske Küstenstädtchen Bodega Bay bekommt es in Alfred Hitchcocks Verfilmung von Daphne du Mauriers Kurzgeschichte „The Birds“ mit einer gefiederten Bedrohung zu tun. Millionärstochter Melanie Daniels (Tippi Hedren, Marnie) besucht dort den Anwalt Mitch Brenner (Rod Taylor, Die Zeitmaschine), doch kurz nach ihrer Ankunft wird sie aus heiterem Himmel von einer Möwe attackiert. Schon bald müssen sie erkennen, dass dieser Angriff kein Einzelfall war…

Die Vögel gehört zweifelsfrei zu Hitchcocks stärksten Filmen. Mit seinem cleveren Spannungsbogen, der die Zuschauer langsam vom neckischen Geplänkel zwischen Mitch und Melanie in ein Endzeitszenario führt, ist der Film meisterhaft inszeniert und bietet mit Tippi Hedren, Rod Taylor und Jessica Tandy (Das Wunder in der 8. Straße) Schauspiel auf höchstem Niveau. Dem Spannungsbogen kommen vor allem die sehr harsch und erschreckend in Szene gesetzten Vogelangriffe zu Gute, die teilweise mit Attrappen und teilweise mit echten Tieren verwirklicht wurden. Neben der konventionellen Dramaturgie geht der britische Regisseur beim Score wesentlich experimenteller vor. So verzichtete er hier komplett auf Filmmusik und gibt stattdessen dem mittels Synthesizern nachvertonten Vogelgeschrei mehr Raum, was der steten und bedrohlichen Atmosphäre sehr zu Gute kommt.

Mit Die Vögel zeigte Hitchcock in seiner Spätphase noch einmal, dass er zu den besten und einfallsreichsten Regisseuren gehört. Der Film genießt nicht nur zu Recht einen hohen Stellenwert bei Fans von Tierhorror, sondern beeinflusste auch spätere Genrebeiträge maßgeblich. [Andreas/Florian]

Platz 47: Nosferatu (1922)

Makler Thomas Hutter reist im Auftrag seiner Kanzlei in die Karpaten, um dem wunderlichen Grafen Orlok ein Haus in seiner Heimat Wisborg zu verkaufen. Der schaurige Sonderling scheint nicht nur an einer neuen Heimat im fernen Deutschland, sondern auch an einer Photographie von Hutters Verlobten Ellen überaus interessiert zu sein. Unter den seltsamen Umständen seines Aufenthalts wächst in Hutter ein furchtbarer Verdacht, der sich schließlich bestätigt: Der Graf ist ein Vampir und führt mit seinen Umzugsplänen nichts Gutes im Schilde…

Nosferatu ist eine unauthorisierte Verfilmung von Stokers „Dracula“, dessen Handlung an die deutsche Ostsee verlegt und Figurennamen angepasst wurden, um strafrechtlicher Verfolgung zu entgehen. Genutzt hat dies wenig, wurden auf die Klage von Stokers Erben hin, doch fast alle Kopien von Nosferatu vernichtet. Glücklicherweise nur fast, hätte der Urheberrechtsschutz doch sonst eine der größten Produktionen des deutschen Expressionismus dem Vergessen anheimfallen lassen. Neben Robert Wienes Das Cabinet des Dr. Caligari ist F.W. Murnaus Nosferatu wohl das bekannteste Aushängeschild für den surrealen und kreativen Horror, der in den 1920er Jahren den deutschen Landen entsprang und dem Genre weltweit bis heute seinen Stempel aufdrückte.

Einmalig ist Max Schrecks Performance als fremdartig-verstörender Erzschurke, dessen abgehackte, kurzatmige Bewegungen mal insektoid, mal geradezu rattenhaft anmuten. Bewusst an das Vorbild blutsaugender Insekten anstelle der klassischen Fledermäuse angelehnt, schufen Murnau und Produzent Albin Grau mit Orlok eines der ikonischsten Monster der Filmgeschichte, das bis heute tausendfach adaptiert, gewürdigt und bisweilen parodiert wurde. Grau zeigt sich außerdem verantwortlich für das eindrucksvolle Set-Design. Ist dieses auch nicht ganz so überbordend expressiv und verspielt wie im Cabinet des Dr. Caligari, sucht die bittere Trostlosigkeit von Orloks Schloss, die der Graf, vom grausamen Pesthauch begleitet, über die See nach Europa trägt, ihresgleichen.

Vielleicht brauchte es die in Deutschland unmittelbar erlebten, barbarischen Schrecken des Weltkriegs, um Nosferatu hervorzubringen. Das Vampirmotiv, in amerikanischen und britischen Produktionen oft mit dem staubigen Glamour gothischer Ästhetik assoziiert, erhält hier eine grimmige Ernsthaftigkeit, die beißender beim Zuschauer kaum wirken könnte. [Alexander]

Platz 46: Rosso – Die Farbe des Todes (1975)

Pianist Marcus (David Hemmings, Blow Up) beobachtet den grausamen Mord an einem spritistischen Medium. Dieses hatte bei einer öffentlichen Séance bereits telepathisch gespürt, dass ein Serienkiller umgeht. Marcus, unzufrieden mit der Arbeit der Polizia, spürt dem Fall selbst nach. Unterstützt wird er dabei von der neugierigen Journalistin Gianna (Daria Nicoldini, Tenebrae) und dem Parapsychologen Giordani. Marcus gerät als Verdächtiger jedoch nicht nur ins Visier der Behörden, sondern auch in das des irren Täters. Bei seinen Recherchen setzt er die Scherben einer alptraumhaften Kindheit zusammen, die Ursprung der Mordserie zu sein scheint. Der Killer ist ihm näher als er glaubt…

Rosso – Farbe des Todes markiert die Schwelle zwischen Dario Argentos frühen Krimifilmen und den späteren grellbunten Okkult-Thrillern. Transgressiv ist er nicht nur bezüglich der Genres, denn Grenzen werden in diesem Giallo am laufenden Bande überschritten oder eingerissen: Körper werden penetriert, Kameraperspektiven spektakulär redefiniert und die Trennung von Schein und Sein wird auf die halluzinatorische Probe gestellt. In keinem anderen Film bohren sich die Synthiekaskaden von Goblin derart eindrucksvoll ins Ohr des Zuschauers, in keiner anderen Argento-Produktion sind die Bluttaten derart raffiniert und wirkmächtig in Szene gesetzt.

Ob Argentos Filme Schund oder Kunst sind, wird immer wieder einmal von unterschiedlichsten Seiten aus diskutiert. Doch keiner von seinen Filmen, obwohl dieses Spannungsverhältnis teils deutlich expliziter vorkommt, lädt so sehr dazu ein wie Rosso. Ein relativ simpel gestrickter Plot wird aufgebläht, ein paarmal mit sich selbst, diversen exzentrischen Details und Randnotizen verknotet, und in einem malerischen Gewaltexzess auf den Zuschauer losgelassen. Manche Handlungselemente werden in sorgloser Ignoranz liegengelassen, um sich mit messerscharfem Fokus auf das eigentlich Interessante zu konzentrieren. Und auch Hauptfigur Marcus wird nicht zufällig von so einigen chaotisch-kreativen Zügen geplagt, die als exemplarisch für das gelten können, was den Künstler von seinen Mitmenschen unterscheidet.

Technisch brilliant inszeniert der Altmeister Argento mit Rosso einen hervorragenden psychedelischen Trip, der – gerade weil er in seinem Schaffen so sehr zwischen den Stühlen steht – zu einer echten Grenzerfahrung wird. [Alexander]

Platz 45: Das Waisenhaus (2007)

Laura zieht mit ihrem Mann und ihrem Sohn in das leerstehende Waisenhaus, in dem sie einst selbst aufwuchs. Bald erzählt ihr Sohn von neuen Freunden, die er gefunden hat. Allem Anschein nach kann jedoch nur er sie sehen. Als er plötzlich verschwindet, ist Laura gezwungen seine Erzählungen ernster zu nehmen und der verstörend düsteren Vergangenheit ihres Heims auf den Grund zu gehen.

Mit Das Waisenhaus gelang dem spanischen Regisseur J.A. Boyana unter Schirmherrschaft von Guillermo del Toro (Shape of Water) nicht nur der internationale Kinodurchbruch, sondern auch einer der besten und stilvollsten Geisterhaus-Grusler der jüngeren Kinogeschichte. Das Horrordrama ist überwiegend ruhig erzählt, baut aber effektiv eine bedrohliche Atmosphäre auf und eine subtile Gruselintensität, die ihresgleichen sucht. Oberflächliche Schockeffekte hat der Film kaum nötig, aber die wenigen, die er sich erlaubt, sitzen. Gleichzeitig kleidet Boyana die im Grunde ihres Wesens tieftraurige Geschichte in ein Gewand aus wunderschönen Bildern. So wird Das Waisenhaus zu einer absolut vereinnahmenden, aber angenehm unaufdringlichen Augenweide, die ihr Publikum nicht nur zu Tode zu gruseln vermag, sondern auch emotional unheimlich gut funktioniert und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. [Cornelius]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 49 bis 45? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 28. März erscheinen die Plätze 44 bis 40. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?