Ein Dienstmädchen, ein Vampir und Yoga-Deppen.
Nun mehr zum siebenten Mal gastierte das /slash Filmfestival im Wiener Filmcasino. Das Festival des phantastischen Films präsentierte in zehn Tagen Genreperlen vor allem aus Horrorgefilden. Zu den gesichteten Horrorfilmen Attack of the Lederhosenzombies, Train to Busan, Sadako vs. Kayako, Darling, Carnage Park, The Girl with All the Gifts und Abattoir findet ihr eigene Kritiken. Hier will ich mich etwas Offtopic den genre-fremden Werken zuwenden.
The Handmaiden (2016)
Ich bin ein absoluter Fanboy von Park Chan-wook. Egal ob nun seine beinharte Rache-Trilogie, den originellen Vampirfilm Thirst oder den wundervollen Liebesfilm I’m a Cyborg, But That’s OK. Park schreibt hervorragende, originelle Geschichten und seine Inszenierung ist schlichtweg makellos. Für mich einer der besten Filmemacher aller Zeiten.
Dementsprechend hat es mich auch riesig gefreut, dass das /slash sein neuestes Werk in das Programm aufnahm und ich ihn auf der großen Leinwand genießen durfte.
Und Park Chan-wook hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Sein historischer Erotik-Thriller ist wie üblich wunderschön fotographiert und bietet eine fesselnde Geschichte über Macht, Sex und Intrigen – Abrechnung mit dem Patriarchat inklusive. Das Storytelling ist dabei klassisch und innovativ zugleich.
Eine Empfehlung für alle Fans und all jene, die es noch werden wollen.
The Transfiguration (2016)
Michael O’Shea kreiert mit seinem Debütfilm einen der außergewöhnlichsten Vampirfilme, die ich bisher sehen durfte. Man stelle sich vor Ken Loach hätte eine Mischung aus Romeros Martin und Alfredsons So finster die Nacht verfilmt.
Im Grunde handelt es sich um eine Coming-of-Age-Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern in den heruntergekommenen Straßen von Queens. Wundervoll gespielt von den Nachwuchsschauspielern Chloe Levine und Eric Ruffin. Dazu gibt es dann eben auch noch Vampirismus.
The Transfiguration ist sehr langsam erzählt und verwendet viel Zeit darauf die Beziehung seiner Protagonisten zu entwickeln. Für mich persönlich hat sich das auch voll bezahlt gemacht, da ich mit den beiden wahrlich mitgefiebert, -gelitten und -gelebt habe. Wer einen Horrorfilm erwartet, kann allerdings nur bitter enttäuscht werden. Hier die Erwartungen entsprechend anpassen.
Wer allerdings immer schon einmal ein langsam erzähltes Coming-of-Age-Vampir-Liebes-Sozialdrama sehen wollte, es gibt für alles eine Zielgruppe, ist hier genau richtig.
Yoga Hosers (2016)
Hier also der neueste Streich von Kevin Smith und nach Tusk der zweite Teil seiner „True North“-Trilogie. In Tusk noch in Nebenrollen dürfen sich die Töchter von Johnny Depp und Kevin Smith, Lily-Rose und Harley Quinn als Hauptdarstellerinnen beweisen in dem sie gegen fiese Nazi-Bratwürste, Bratzis, kämpfen. Und ja das klingt genauso bescheuert, wie es schlussendlich ist.
Am Start sind auch wieder bekannte Gesichter wie Johnny Depp, Justin Long, Haley Joel Osment, Harley Morenstein und Jason Mewes.
Kevin Smith stehe ich grundsätzlich wohlwollend, wenn auch etwas ambivalent gegenüber. Seine Filme schaffen es meistens mich ganz gut zu unterhalten, aber wirklich zu überzeugen gelingt ihnen kaum. Dies liegt hauptsächlich daran, dass mir die Werke zu albern sind. Allerdings beeindruckt es mich sehr wie Smith es immer wieder schafft, die aberwitzigsten Filmideen finanziert zu bekommen.
Yoga Hosers ist, mehr noch als Tusk, reiner Irrsinn. Eine Nummernrevue des Nonsense. Das ist oft nicht sonderlich originell, vieles wiederholt sich und ist mir oft grundsätzlich zu albern. Nichtsdestotrotz hat er mich gut unterhalten, da alle Beteiligten mit so viel Spaß bei der Sache waren, dass man sich dem nur schwer entziehen kann. Der Trailer gibt die Stoßrichtung vor. Wem der zusagt, kann ohne bedenken zugreifen.
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