Randfilmfest 2020: Deutschlands Festival für abseitige Film- und Kinokultur steht vor der Tür
Vom 17. bis 20. September begibt sich das Randfilmfest in Kassel in seiner siebten Ausgabe auf die Suche nach dem „Gold der Jugend“, jenem verheißungsvollen Trugbild, das oft nur an einen einzigen Moment gekoppelt ist.
Die Jugend ist eine Zeit des Überschwangs und der Hoffnungslosigkeit, der Freiheit und der Unterdrückung, des Unmöglichen und der Langeweile. All diesen Widersprüchen müssen sich auch die Protagonist*innen der Filme des 7. Randfilmfests stellen, während sie versuchen, ihren Weg im Leben zu finden – und dabei nicht alle ans Ziel kommen.
Fans des Abseitigen erwartet auch in diesem Jahr wieder ein hochkarätiges Programm bestehend aus Beiträgen von etablierten ebenso wie jungen Filmemacher*innen, die sich jener besonderen Zeit des Übergangs mitsamt all ihrer Hoffnungen und Ängste widmen. Aktuelle Festivalerfolge wie Sabrina Mertens‘ Regiedebüt Fellwechselzeit reihen sich neben alte Meisterwerke wie Elem Klimows Kriegsfilm Komm und sieh‘, der jahrelang von der Sowjet-Zensur blockiert wurde und hier in einer frisch restaurierten Kopie als Deutschlandpremiere läuft.
Das Programm bietet wie immer eine bunte Mischung aus Gegenwartskino wie Jennifer Kents ungewöhnlichem Rachethriller The Nightingale oder Fabrice Welz‘ traumwandlerischem Genre-Mix Adoration und Vergessenem, Verdrängtem oder Zensiertem aus vergangenen Tagen. Auch Filme wie Václav Marhouls Kriegsdrama The Painted Bird, der das Schicksal eines jüdischen Kindes nach dem Einfall der Nazis in Polen zeigt und bislang nur auf einigen Festivals zu sehen war, finden hier ihren Platz.
Wer auf der Suche nach neuen Lieblingsfilmen ist, findet sie vielleicht auch im Wettbewerb um den diesjährigen Rand-Award, der für radikale Kurzfilme und mutige Spielfilmdebüts vergeben wird. Ein Besuch beim Randfilmfest lohnt sich angesichts dieses umfangreichen Programms auf alle Fälle. Alle weiteren Informationen zum Programm, den Tickets sowie den Spielzeiten findet ihr auf der Festival-Homepage.
© Randfilmfest