Britische Horrorfilme 60er
Toplisten

13 britische Horrorfilme aus den 60ern, die ihr gesehen haben solltet

3. Schloss des Schreckens (1961)

England im 19. Jahrhundert. Die junge Miss Giddens wird von einem wohlhabenden Gutsherrn engagiert, als Gouvernante für die verwaisten Geschwister Flora und Miles zu arbeiten. Sie nimmt die Stelle an und reist daraufhin zu dem Landsitz Bly, auf dem die beiden Kinder zuhause sind. Schnell verfällt sie dem unvergleichlich frühreifen Charme der beiden Kinder. Das idyllische Leben auf dem Landsitz findet jedoch ein jähes Ende, als Miss Giddens verhäuft geisterhafte Erscheinungen bemerkt. Langsam aber sicher beschleicht sie der Verdacht, dass das Anwesen und sogar die beiden Kinder von Geistern heimgesucht werden.

Mit Schloss des Schreckens schuf Regisseur Jack Clayton einen wahren Meilenstein der Horrorgeschichte. Seine Verfilmung von Henry James‘ Novelle „Das Durchdrehen der Schraube“ ist eine rundum gelungene Adaption der berühmten Vorlage und schafft es bravourös, den zeitlosen Schrecken der Geschichte einzufangen. Anders als das Buch legt der Film nicht erheblichen Wert darauf, den Wahrheitsgehalt der Erscheinungen zu hinterfragen, sondern stellt den grässlichen Schrecken und die Auswirkungen auf den Verstand der Protagonistin in den Vordergrund. Zwar wird auch hier angedeutet, dass die übernatürlichen Erscheinungen lediglich fiebrige Hirngespinste von Miss Giddens darstellen, denselben Stellenwert für mögliche Interpretationen wie in der Vorlage wird diesem Punkt aber nicht eingeräumt.

Schloss des Schreckens punktet stattdessen mit einer durchgehend schaurigen Atmosphäre, seiner großartigen Kinematographie inmitten des viktorianischen Spukhauses und grausigen Szenen, die auch heute noch eine beachtliche Portion Grusel transportieren. Weniger schleierhaft und unschlüssig als seine Vorlage konzentriert sich Schloss des Schreckens auf seine dichte Atmosphäre und entlockt der Geistergeschichte an Maximum an Suspense. Ein makelloser Gruselfilm, der auch 2020 noch für allerhand wohlige Schauer und wirklich intensive Schreckmomente sorgt und zu Recht als einer der besten Geister-Horrorfilme aller Zeiten gilt. [Robert]

2. Augen der Angst (1960)

Der schüchterne Kameramann Mark Lewis arbeitet in einem Filmstudio. Nachts allerdings tötet er junge Frauen vor laufender Kamera. Seine Gefühlswelt gerät völlig ins Wanken, als er sich in seine Nachbarin Helen verliebt.

Augen der Angst ist ein besonderer Film des britischen Horrorkinos, denn wahrscheinlich kein Film dieser Zeit hat eine dermaßen schwülstige und verdorbene Atmosphäre. Auch bricht der Film einige Tabus, indem er Dinge zeigt, die vorher noch nie auf der Leinwand zu sehen waren, wie beispielsweise ein Mann, der unter dem Ladentisch eines Kiosks pornografische Bilder kauft. Der Hauptdarsteller Karlheinz Böhm versteht es bestens, der Figur Mark Lewis mit allen seinen Komplexen und Traumata Leben einzuhauchen.

Die Karriere von Böhm, bis dahin dem Publikum bekannt als Kaiser Franz aus den Sissi-Filmen, bekam durch Augen der Angst einen heftigen Knick, weil das Publikum den Schwiegermuttertraum nicht in der Rolle eines Serienkillers sehen wollte. Michael Powells Karriere sollte sich ebenfalls niemals wieder erholen.

Der Film wurde damals von den Kritikern verrissen und war fast vergessen, aber Meisterregisseur Martin Scorcese initiierte die umfängliche Restauration des Filmes, wodurch er eine Renaissance erlebte. Heute zählt er zu einem der Klassiker des britischen Horrorkinos. [Andreas]

1. Hypno (1962)

Hypno, der in Großbritannien unter dem Titel Night of Eagle und in den USA als Burn, Witch, Burn! veröffentlicht wurde, basiert auf dem Roman „Conjure Wife“ von Fritz Leiber. Dieser wurde schon 1944 als Weird Woman und später als Witches‘ Brew adaptiert.

Im Mittelpunkt der Geschichte von Sidney Hayers (Der rote Schatten) Film steht der Psychologie-Professor Norman Taylor (Peter Wyngarde, Schloss des Schreckens). Er lehnt jegliche Form von Aberglauben als Nonsens ab. Eines Tages findet seine Frau eine Voodoo-Puppe, die ihm jemand heimlich untergeschoben hat, um ihm zu schaden. Als er daraufhin sein Haus durchsucht, muss er feststellen, dass seine Frau ebenfalls okkulte Praktiken ausübt. Sie erklärt ihm, dass es sich dabei um Schutz- und Heilzauber handeln würde, mit denen sie ihn zu beschützen versucht. Er nennt das Unsinn und verbrennt alle ihre okkulten Utensilien, unter denen sich auch ein Foto von ihm befindet. Wenig später beschuldigt ihn eine der Studentinnen der sexuellen Belästigung und ein Student bedroht ihn mit einer Schusswaffe. Doch dies ist erst der Anfang, denn jemand möchte die Taylors mithilfe schwarzer Magie vernichten.

Hypno ist straff und effektiv inszeniert. Dabei gibt der Film den vorzüglichen Schauspielern genügend Platz, sich zu entfalten. Das Drehbuch setzt mehr auf psychologische Momente und unheilvolle Andeutungen als auf vordergründige Effekte. Der komplett in schwarz-weiß gedrehte Film hat eine wunderbar düstere Atmosphäre, zu der auch die hochwertige Kameraarbeit beiträgt. Stilistisch und atmosphärisch erinnert Hypno an die Werke von Val Lewton und Jacques Tourneur. Ein feiner, kleiner Klassiker, der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. [Stephan]


Das war es auch schon von uns. Welche britischen Horrorfilme aus den 60ern haben euch besonders gut gefallen? Lasst es uns wissen!

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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