Curse of Chucky
Kritik

Cult of Chucky (2017) – Review

Im mittlerweile siebten Teil des Franchise, Cult of Chucky, kehrt die Killerpuppe zurück auf den Bildschirm und mordet sich munter durch eine Nervenheilanstalt. Wir haben uns für euch in Behandlung begeben.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Cult of Chucky
USA
91 Minuten
Don Mancini
Don Mancini
Fiona Dourif, Brad Dourif, Alex Vincent u.a.

Inhalt

Cult of Chucky setzt genau dort ein, wo der Vorgänger Curse of Chucky endete. Nica sitzt wegen den angeblichen Morden an ihrer Familie in einer Nervenheilanstalt für geistesabnorme Straftäter fest, da ihr kein Mensch glaubt, dass diese Taten von einer Puppe begangen worden sind. Immer wieder versucht sie ihre Unschuld zu beteuern – leider erfolglos. Die anderen Patienten und der behandelnde Arzt haben ihre Zweifel bezüglich Nicas Aussagen. Als der Doktor jedoch während einer Sitzung mit einer „Good Guy“-Puppe auftaucht und sich anschließend die Todesfälle in der Klinik häufen, besteht kein Zweifel mehr: Chucky ist zurück.

Kritik

Chucky gehört neben Freitag der 13te, Nightmare on Elm Street und Halloween ohne Zweifel zu den bekanntesten Horror-Fanchises und so flimmern die Teile, besonders zu Halloween, immer mal wieder gerne über die Bildschirme. Wenn auch die Filme durchaus einen besonderen Kultstatus genießen, kommt man nicht umhin zu sagen, dass diese alles andere als wirklich angsteinflößend sind. Vor allem die Sequels Bride of Chucky und Seed of Chucky bestachen durch eine gehörige Portion Humor, die nicht jedem gefallen hat. Das änderte sich jedoch mit Curse of Chucky. Der Film war erfrischend düster, spannend gehalten und schaffte es mit Bravour in die Spur zurückzukehren, von der die Vorgänger abgewichen sind. Und genau dieser Linie bleibt Cult of Chucky treu.

Don Mancini, der für alle Teile das Drehbuch schrieb und seit Seed of Chucky auch auf dem Regiestuhl Platz nimmt, schafft es mittels einiger sehr innovativer und erfrischender Ideen, die Reihe in eine völlig neue Richtung zu lenken, ohne dabei Erfolg und Konzept des Vorgängers außer Acht zu lassen. Besonders die erste Hälfte des Films lebt von einer undurchschaubaren Erzählstruktur, wodurch man als Zuschauer ganz lange im Dunkeln gelassen wird. Wie eine Art alter Miss-Marple-Krimi wird man von einer Szene in die Nächste geführt und immer mal wieder mit einigen Häppchen an Informationen gefüttert, um vielleicht zu erahnen, wie sich die Geschichte noch entwickeln könnte. Leider hält eben jene Struktur nur bedingt lange an und spätestens ab dem zweiten Drittel des Films stellt sich schnell die gewohnte Routine ein. Hat man erst einmal das Geheimnis rund um die Morde gelüftet, bringt Cult of Chucky keine wirklich neuen Ideen mehr zustande. Was sehr schade ist, da sich gerade die erste Hälfte von den handelsüblichen Slasher-Klischees abhebt, die sich dann im Verlauf des Filmes immer mehr bemerkbar machen und einige gravierende Schnitzer in der Geschichte mit sich ziehen.

Curse of Chucky

Glücklicherweise liefert Fiona Dourif erneute einer hervorragende Leistung ab, die wieder ihre Rolle als Nica einnimmt und es schafft, der Figur einen gewissen Grad an Charaktertiefe zu verleihen. Dazu kommt ein Auftritt von Alex Vincent, der vor allem Fans der ersten Teile nur allzu bekannt vorkommen sollte. Vincent hatte zwar schon in Curse of Chucky einen kurzen Gastauftritt, jedoch diente dieser lediglich als eine Art Cliffhanger. Hier ist seine Rolle zwar etwas größer ausgefallen, aber es wäre schön gewesen, mehr über seinen Werdegang nach Teil zwei zu erfahren. Und natürlich wäre da noch Brad Dourif, der erneut der Killerpuppe Chucky seine Stimme leiht. Gewohnt routiniert spult Dourif seinen Text herunter, poltert hier und da mal einen Oneliner von der Kante und sorgt damit immerhin für den einen oder anderen Lacher. Nichts Außergewöhnliches, aber zumindest unterhaltsam.

Ein positiver Punkt ist noch die Wahl des Settings. Eine Nervenheilanstalt für geistesabnorme Rechtsbrecher als zentralen Angelpunkt zu wählen, ist zweifellos eine interessante Sache. Das Gebäude, welches von einem stacheldrahtgekrönten Zaun umgeben ist, der hauseigene Friedhof, der eine Aura von Traurigkeit und Endgültigkeit verströmt und das in Weiß und Grau gehaltene Interieur vermitteln ein Gefühl von Isolation  und Sterilität. Die Farbgebung des Settings bildet im Verlauf des Films einen wunderschönen Kontrast zum dunkelroten Lebenssaft, der sich genussvoll und in bester Slasher-Tradition auf dem Boden verteilt. Das hat schon teilweise etwas Künstlerisches an sich.

Curse of Chucky

Fazit

Cult of Chucky ist ein unterhaltsamer Film mit bemühten Darstellern, einem interessanten Setdesign und einer spannenden, sowie einfallsreichen Story, der jedoch spätestens ab der Hälfte die Puste ausgeht. Fans der Reihe werden aber trotzdem ihren Spaß haben.

 

Bewertung

Grauen Rating: 2 von 5
Spannung Rating: 3 von 5
Härte  Rating: 2 von 5
Unterhaltung  Rating: 4 von 5
Anspruch  Rating: 1 von 5
Gesamtwertung Rating: 3 von 5

Bildquelle: Cult of Chucky © Universal Pictures

Horrorfilme sind wie Essen. Zwischen dem immer gleichschmeckenden Fast Food, gibt es auch mal kulinarische Höhepunkte, die es aber nur zu Erkunden gibt, wenn man sich auch mal traut, etwas Neues auszuprobieren.

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