
Godzilla II: King of the Monsters (2019) – Review
Ihr habt Lust auf einen richtigen Monster-Clash? Hier erfahrt ihr, ob Godzilla II – King of the Monsters der richtige Film dafür ist.
Originaltitel: |
Godzilla: King of the Monsters USA/Japan 132 Minuten Michael Dougherty Michael Dougherty, Zach Shields, Max Borenstein Kyle Chandler, Vera Farmiga, Millie Bobby Brown u.a. Seit 30.05.2019 im Kino |
Inhalt
Mark Russell (Kyle Chandler, Der Tag, an dem die Erde still stand) wird von der Firma Monarch zu Hilfe gerufen, als ein von seiner Frau entworfenes Gerät entwendet wird, das die Kommunikation mit Titanen ermöglicht. Zu allem Überfluss sind seine Frau Emma (Vera Farmiga, Conjuring) und Töchterchen Madison (Millie Bobby Brown, Stranger Things) dabei entführt worden, da nur sie in der Lage sind, das Gerät zu bedienen. Er sieht sich nun nicht nur mit seiner Vergangenheit mit Godzilla konfrontiert, sondern auch mit einer ganzen Armee von Titanen, die überall auf der Welt aus dem Schlaf gerufen werden. Darunter auch Godzillas Erzfeind King Ghidorah. Haben die Menschen überhaupt eine Chance, wenn die Monster um den Thron der Titanen kämpfen?
Kritik
Wer kennt sie nicht? Die Blockbuster der 90er Jahre. In Filmen wie Independence Day, Armageddon oder Deep Impact müssen Menschen einer Katastrophe entgegentreten, die bewältigt werden muss. Um dies zu erreichen, kämpft meist ein Held wider Willen zusammen mit einem Team, mehr oder weniger gerissenen Wissenschaftlern und Militärs, gegen die Bedrohung. Genau so fühlt sich Godzilla II – King of the Monsters an.
Cast
Das Figurenrepertoire reicht vom erwähnten Helden Mark Russell bis zur nervigen Plaudertasche Dr. Rick Stanton (Bradley Whitord, Get Out), der selbst in den unpassendsten Momenten einen blöden Spruch auf den Lippen hat. Ansonsten spielen in dem durchaus erwähnenswerten Ensemble noch Charles Dance (Game of Thrones) als Antagonist Jonah Alan mit und auch Ken Watanabe (Godzilla) ist in seiner Rolle als Dr. Ishiro Serizawa wieder mit dabei. Diese Besetzung liest sich wunderbar, doch leider verkommen die meisten Figuren zum Mittel zum Zweck und ihre Szenen dienen überwiegend nur als Verschnaufpause für den Zuschauer. Regisseur Michael Dougherty (Krampus) versucht zwar die Geschichte der menschlichen Figuren interessant zu gestalten, sie stehen aber jederzeit im Schatten der Monster. Nichtsdestotrotz können gerade Figuren, wie die von Charles Dance oder Millie Bobby Brown überzeugen, deren Schicksal mir beim Anschauen dann doch nicht ganz egal war.
Design und Animationen
Der Schwerpunkt liegt jedoch eindeutig auf den Kaiju-Kämpfen, die das Herzstück von Godzilla II – King of the Monsters bilden. Diese monumentalen Szenen sehen nicht nur phantastisch aus, sondern liefern das, was ich als Monster-Fan erwarte: pure Zerstörung und visuelle Orgasmen – und genau das bekommen wir. Die Animationen der gigantischen Kreaturen sind oberklasse. Die Visual-Effects-Künstler hatten einen klaren Plan, wie das jeweilige Monster in Szene zu setzen ist und geben jedem Titanen einen eindeutig zuordenbaren Stil. Die Bilder sehen so gut aus, dass man sich jedes einzelne davon, jeden Kampf, Frame für Frame als Leinwand ins Zimmer hängen könnte. Das liegt nicht nur an den CGI-Effekten, denn bei Tohos Shin Godzilla,welcher nahezu ohne CGI auskam, hatte ich das gleiche Gefühl. Entscheidend ist, wie gut sich Set, Animation und Design zusammenfügen. Kurzum Godzilla II – King of the Monsters zeigt, wie gut CGI benutzt werden kann, wenn man mit einer klaren, kreativen Idee heran geht.
Score
Zuletzt möchte ich noch Bear McCrearys Score einige Sätze widmen. Er gehört für mich zu den besten und kreativsten Komponisten der Film- und Serienbranche. Sei es seine Arbeit an Battlestar Galactica, an The Walking Dead oder auch Blade II: Der Mann liefert. Hier wechseln sich mitreißende Rhythmen, ruhige Streicher und bombastische Orchester ab. Daumen hoch! Auch seine Interpretation des klassischen Godzilla-Themes macht Laune. Spätestens wenn McCreary die Taiko-Drums auspackt, bin ich hin und weg.
Fazit
Ich möchte mich aber auch nicht den Stimmen anschließen, die behaupten alles mit Menschen sei langweilig, alles mit Monstern sei toll. Wenn ein Film so gut aussieht, läuft er Gefahr, eine visuelle Übersättigung beim Publikum auszulösen. Durch die Szenen ohne Monster ist es möglich, das Gesehene zu verdauen und den Hunger auf den nächsten Kampf wieder anwachsen zu lassen. Trotzdem hätten dem Werk wohl rund 15 Minuten weniger Dialog ganz gut getan. Dann lieber mehr Szenen von Figuren, die durch die zerstörten postapokalyptischen Städte hetzen, um sich oder ihre Liebsten zu retten. Denn das Schaffen einer Endzeitstimmung, ist die große Stärke von Godzilla II – King of the Monsters.
Bewertung |
|
Grauen | ![]() |
Spannung | ![]() |
Härte | ![]() |
Unterhaltung | ![]() |
Anspruch | ![]() |
Gesamtwertung | ![]() |
Bildquelle: Godzilla II: King of the Monsters © Warner Bros.