Eisige Stille (1998) – Review
Jonathan Darbys Eisige Stille kann mit seinen zwei Hauptdarstellerinnen Jessica Lange und Gwyneth Paltrow glänzen. Doch reicht das für einen spannenden Thriller?
Originaltitel: |
Hush USA 96 Minuten Jonathan Darby Jonathan Darby, Jane Rusconi Jessica Lange, Gwyneth Paltrow u.a. |
Das New Yorker Pärchen Helen und Jackson reist über die Weihnachtsfeiertage auf die Pferde-Ranch von Jacksons Familie, die nur noch von seiner charmanten und tatkräftigen Mutter Martha bewirtschaftet wird. Wieder in der Heimat, bemerkt Helen, dass sie schwanger ist und kurz darauf heiraten beide. Helen wird eines abends in der gemeinsamen Wohnung überfallen, und da die Ranch kurz vor dem Bankrott steht, beschließt das Pärchen, Martha beim Wiederaufbau unter die Arme zu greifen. Sie brechen ihre Zelte im Big Apple ab und ziehen auf den Landsitz. Das anfänglich gute Verhältnis der beiden Frauen verschlechtert sich jedoch zusehends, bis die Spannungen unerträglich werden und gefährliche Ausmaße annehmen.
Jonathan Darby (am ehesten noch bekannt für Contact) präsentiert uns hier den x-ten Thriller über die furchtbar böse Schwiegermutter. Er greift natürlich auch alle und wirklich alle Klischees auf, die diese Art von Filmen mitbringt: Die gutgläubige Schwiegertochter, die fast zu spät merkt, was eigentlich vorgeht, der ahnungslose und vor Mutterliebe blinde Sohn, die nette Schwiegermutter die sich vom Charmebolzen zum Psychopathen wandelt und so weiter und so fort. Obendrein verwässert Darby diese Eckpunkte dermaßen, dass nicht so recht Spannung aufkommen mag. Und das amerikanische Kinderlied „Hush, little baby“ ist mittlerweile dermaßen überstrapaziert, dass man die Augen verdreht, wenn der Regisseur es wieder und wieder einsetzt.
Was macht diesen Film trotzdem sehenswert? Die Kameraführung ist wirklich toll und es gibt viele schöne Bilder von der ländlichen Umgebung der Ranch zu sehen. Aber der eigentliche Clou sind Gwyneth Paltrow (Sieben) und Jessica Lange (American Horror Story, King Kong). Die Ausnahmeschauspielerinnen harmonieren sehr gut miteinander und spielen ihre Rollen einfach erstklassig. Weiterhin erwähnenswert ist Nina Foch (Spartacus), welche die süffisante Schwiegermutter von Martha, die um ihre Geheimnisse weiß, bezaubernd spielt. Eher blass bleibt hingegen Johnathon Schaech (Quarantäne), was aber auch an seiner Rolle liegen mag.
Alles in allem ist Eisige Stille ein gerade noch durchschnittlicher Thriller, mit allerdings überragenden Hauptdarstellerinnen. So ist der Film ein zweischneidiges Schwert: Man verpasst zwar nichts bei der Handlung, aber wer gutes Schauspiel zu schätzen weiß, sollte dennoch einen Blick riskieren.
Bewertung |
|
Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: Eisige Stille © Columbia TriStar Home Entertainment